Blicke

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Helena:


Freitag 14.00 Uhr, ich hatte mich gut vorbereitet und freute mich auf das erste Treffen der Literatur AG. Gestern Abend hatte ich den ganzen Abend noch Kuchen gebacken und ein paar Bücher zusammengepackt die für die AG interessant sein könnten. Ich wollte mit den Kids einige Ideen besprechen und hatte mir dazu Notizen gemacht.


>>Kids<<, dieses Wort benutzte mein Mann immer, weil er wenig Verständnis dafür hatte, dass ich immer wieder zusätzlich zum normalen Unterricht mich mit den Schülern noch zusammensetzte und beschäftigte. Ihm Gefiel es nicht das ich dafür manchmal auch Nachmittage opferte. Doch mir machte es Spaß und ich freute mich heute auf die Gespräche mit den Schülern. Da der Raum nicht besetzt war, konnte ich schon den Kuchen, die heißen Getränke sowie Teller und Tassen bereitstellen. Musik mit Harfenklang hatte ich dabei und legte diese in einen CD-Spieler. Ich wollte eine offene gemütliche Atmosphäre herstellen.

Meine Blicke richteten sich zur Tür des Raumes der sich nun langsam füllte. Zuerst mit den zwei Mädchen aus der anderen Klasse die ich betreute, dann kamen Tom und Tobi und kurz dahinter Maja und Lena, die beide miteinander herumalberten. Alle setzten sich nun in einen Halbkreis vor mir hin. Ich zeigte auf den Kuchen und die Getränke und freute mich, dass dies, bei allen gut ankam nach den langen anstrengenden Unterrichtsstunden. Maja rief mir freundlich zu, >>Tolle Musik die Sie da herausgesucht haben Frau Jordan<<.

Ich erklärte den Schülern den Inhalt der AG. >>Ziel ist es einen kleinen Fantasieroman bis Ende des Schuljahres zu schreiben, dazu werden wir uns mit vielen Büchern beschäftigen müsse. Wir werden den einen oder anderen Ort besuchen und nicht nur die Zeit hier im Raum verbringen<<, erzählte ich ihnen.

>> Welche Orte wären dass<<, fragte mich eine der Schülerinnen. >> Einen Ausflug z.B. in den Wald, ein Café, ein altes Museum oder auch ein Besuch bei mir Zuhause<< ,erklärte ich und schaute gerade in diesem Moment in Richtung Lena. Ich konnte erkennen wie sie sich über diese Worte freute. Ich Beobachtete sie weiter aus meinen Augenwinkeln und mir viel auf wie deutlich ich sie musterte. Sie trug eine einfache Jeans und graues Shirt , das wohl viel zu kurz ausfiel. >>Aber seit wann Interessierte ich mich dafür, was die Schüler für Sachen trugen, dachte ich mir kurz<<.

Plötzlich merkte ich wieder wie ihre Augen, die meine gesucht hatten. Diesmal wich ich aus und schaute wieder gerade in den Raum um weiter zu erzählen. >>Wenn ihr gute Ideen habt, könnt ihr mich auch gern mal besuchen kommen. Ich habe euch meine Daten aufgeschrieben, damit ihr mich bitte informiert wenn ihr vorbeikommen wollt. Das solltet ihr auch machen, damit wir nicht von meinem etwas genervten Mann und meiner kleinen, süßen Tochter gestört werden<<, erzählte ich den Schülern.

In diesem Moment merkte ich ein Erstaunen in der Gruppe und überlegte ob es mit meiner Offenheit zu tun hatte oder war die Erkenntnis das ich eine Familie hatte etwas so Besonderes. Besonders der traurige Blick von Lena fiel mir auf, denn ich mochte eigentlich ihr Lächeln und ihr Fröhlichkeit, auch wenn ich sie nur kurz kannte. Mir gefiel diese frische und diese unbedarfte Art des Mädchens besonders, da es immer recht locker herüberkam Ich fing nun an, eins von den Büchern die auf dem Stapel lagen zu nehmen und vorzustellen. Alle Bücher befassten sich mit fantasievollen Texten. Vor lauter Begeisterung bei der Vorstellung der Bücher kam ich mit einen Arm an den Bücherstapel, der nun herunterfiel. Aufgescheucht von diesem Missgeschick unterbrach ich das Lesen und versuchte die Bücher wieder aufzuheben die nun leider sich auf den Boden verteilten. Lena und Maja waren sofort aufgesprungen und eilten mir zur Hilfe.

Unten auf den Boden, beim Einsammeln der Bücher traf ich wieder die Blicke von Lena. Ich sah nun näher in das Gesicht dieses Mädchens, das mir jetzt ein Buch reichte und in die Hand drückte. Ich nahm es freundlich entgegen und warf kurz wieder einen Blick auf Lena. Durch das kurze Shirt was sie trug, konnte man gut ihren Bauch erkennen, der recht gut trainiert war. Nach diesen kurzen Moment und dem fantastischen Anblick, versuchte ich mich wieder zu konzentrieren und nahm ein weiteres Buch zum Vorstellen vor.

Drei weitere folgten und es war nun schon später Nachmittag, als ich die AG beendete.

>>Wir sehen uns zur nächsten AG-Stunde mit neuen Ideen. Der Ort und Uhrzeit gebe ich noch bekannt. Ich wünsche euch ein schönes Wochenende<<, kam es leicht erschöpft über meine Lippen. Die Schüler verließen den Raum und ich konnte flüchtig das Zwinkern von Lena erkennen.

Ich ertappte mich bei der Frage warum ausgerechnet diese Schülerin so faszinierte. Diese Frage beschäftigte mich noch den ganzen Abend lang. War es ihr fröhliches Wesen, ihre wunderschöne Figur die sie gerne selber hätte, die Augen. Es waren viele Fragen und bisher gab es wenig Antworten.

Danke fürs Lesen  

In Love - Frau JordanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt