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Minuten fühlte sich an wie Stunden, Stunden wie Tage und Tage fühlten sich an wie Wochen. So vergingen die Tage bis zu meinem Abflug nach Amerika. Jeden Tag stand ich mit meiner Gitarre auf den Straßen und versucht ein wenig Geld zu verdienen, dachte aber trotzdem jeden Tag an den braun-haarigen Jungen, der mir nur seinem Blick den Kopf verdreht hatte. Den Zettel, den er mir gegeben hatte, nahm ich jeden Tag mindestens einmal in die Hand, ich kannte die Nummer und die Nachricht, die er dazu gekritzelt hatte, mittlerweile schon auswendig. You're inside my head in the middle of the night. Doch mir viel einfach keine Möglichkeit eingefallen, wie ich ihn erreichen könnte. Mein altes Nokia Handy hatte ich aus Frust in Australien im Meer versenkt, also fiel diese Möglichkeit weg und mit einem fremden Hand anrufen ging auch nicht. Falls er nicht abnahm, konnte er mich mit dieser Nummer nicht zurück rufen. Ich wollte ihn doch nur Wiedersehen, warum musste mein ganzes Leben eigentlich immer nach hinter los gehen. Es war einfach nur frustrierte mich.

Am Tag des Abflugs konnte ich nicht schnell genug aus der Wohnung verschwinden. Früh am Morgen, die Sonne war noch nicht ganz aufgegangen, saß ich schon neben meinem gepackten Backpack und zählte das Geld, dass ich mitnahm. Ich hatte in der letzte Woche knapp 500€ gesammelt, plus denTeil Ersparnisen meiner Eltern für mich, die ich kurz vor meine Abreise geklaut habe, die ich aber tief in meinem Rucksack vergraben habe, war ich bei knapp 1500€, wobei ich hoffte, diese Ersparnise nie ankratzen zu müssen, da ich mir selber beweisen wollte, dass ich auch alleine durchs Leben schaffte.

Früh am nächsten Morgen landete die Maschine in Amerika. Endlich war ich angekommen, dort wo ich schon immer hin wollte. Endlich atmete ich die Luft, die ich schon immer atmen wollte, wobei sie nicht viel verschiedener war, als die, die zum Beispiel in Australien gerochen hatte. Mein erster Schritt auf Amerikanischen Boden fühlte sich irgendwie besonders an. Dieser Kontienent hatte für mich irgendwas magisches, ich wusste nicht wie ich das beschreiben sollte. Es war, als ob ich endlich bereit war, meine Träume zu verwirklichen, endlich mich zu finden. Doch bevor ich damit anfing, brauchte ich erst mal eine dicke fette Packung Schlaf und ein Telefon, damit ich endlich diese verdammten Nummer anrufen konnte. Der Gedanke daran machte mich noch wahnsinnig. Eigentlich brauchte ich zuerst nur ein Zimmer in einem Hotel, bitte mit Bett. Mir war so schlecht und schwindelig vom Flug, dass meine Beine fast unter mir nach gaben, als ich bei der Gepäckausgabe stand und auch später als ich aus dem Flughafen heraus lief und irgendwas sucht, womit ich zu einem günstigen Hotel kommen konnte, hätte ich auf der Stelle einschlafen können. Doch wie schon das letzte mal, dass ich an einem Flughafen stand, in einer Stadt, in der ich gerade erst angekommen war, rissen mich lautes Kreischen aus meinen Gedanken. das konnte doch jetzt nur ein schlechter Witz sein, war mein erster Gedanke. Die Menschenmenge schrie Shawn's Namen.

Only For You | Shawn MendesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt