Kapitel 1

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"Lukas, kommst du?", rief meine Mutter.
"Ja", antwortete ich und stand vom Boden auf, wo ich die letzten Stunden verbracht hatte.
Ein letzter Blick in mein Zimmer, obwohl die Wände kahl und alles leer war, würde ich es vermissen, schließlich hatte ich hier die ersten 16 Jahre meines Lebens verbracht.
Doch was sollte es?!
Dad hatte vor einigen Monaten eine bessere Arbeit gefunden und nun zogen wir nach New York, in die Millionenstadt, in der immer was los war.
Dad, Mum, meine 4 -jährige Schwester Johanna und ich.
Ich wusste, dass ich hier viele Freunde zurücklassen würde, doch Dad war schon seit Jahren auf der Suche nach einer neuen Arbeit und Mum hatte auch schnell einen neuen Job gefunden.

Außerdem waren es nur 2 Stunden Fahrt bis hier, sodass ich meine Freunde auch am Wochenende besuchen könnte.
Entschlossen schnappte ich meinen Rucksack und lief runter.

***

"Wir sind da", rief Johanna.
Ich verdrehte genervt die Augen, manchmal konnte Johanna, auch oft nur genannt Jojo, echt nervig sein.
Schon seit Stunden musste ich mir anhören.
"Wie lang noch?"
"Ich hab Hunger!"
"Ich hab Durst!"
"Lukas hat sein Handy, ich habe nichts."
"Lukas nervt mich!"

Als wir aussteigen, ging ich direkt ins Haus oder besser gesagt in die Villa, ich ging so, wie mein Bauchgefühl es mir sagte.
Und in der höchsten Etage mussten dann die Kinderzimmer sein.
Ich entschied mich nach links zu gehen. Als ich oben ankam, staunte ich nicht schlecht.
Ich hatte sogar einen eigenen Balkon.
Ich ging wieder nach unten wo die Kartons standen.
Ich packte 2 Kisten und ging damit in mein Zimmer,
Meine Möbel standen schon auf seinen Plätzen.
Ich gehe wieder runter, als mein Vater mit meiner letzten Kiste zurück kommt. "Danke Dad," sagte ich.
"Tu ich doch gerne für meinen großen Sohn", sagte er.
Dann strubbelte er mir einmal durch die Haare.
,,Ey lass das!," beschwerte ich mich.
Er lachte nur.
"Sollen wir uns als erstes die Stadt angucken?", fragte Mum uns.
"Auja!", rief Jojo.

***

"4 Karten bitte," sagte meine Mutter, während wir an der Schlange zu einer Sightseeing-Tour standen, sie wir mit dem Bus machen würden.

"Boah ist das cool!", schwärmte Jojo.
Jojo und ich hatten uns extra vorgedrängt, damit wir Plätze in der ersten Reihe, ganz vorne bei den großen Fenster, bekamen.
Und es hatte geklappt.
Jojo drückte sich die Nase platt, während sie mit großen Augen auf alles achtete.

"Gleich kommt die Freiheitsstatue", sagte Dad, der nur einige Reihen hinter uns saß.
"Die ist echt cool."
Er musste es wissen, schließlich war er schon einige Male hier gewesen, so sah ich sah gebannt nach vorne, wo einige Sekunden später die Statue in die Höhe rang.
"Boah, voll cooool", rief Jojo und lenkte somit die Aufmerksamkeit aller Leute auf sich.
Peinlich berührt schubste ich sie in den Sitz.
"Jojo, du kannst doch nicht so laut sein, das ist peinlich."
"Ich bin dir immer peinlich", sagte sie und streckte mir die Zunge raus.

Mit rotem Kopf fuhr ich mir durch mein hellbraunes Haar, das ich jeden morgen mit viel Aufwand hochgeelte.
"Du kommst auch noch in mein Alter", sagte ich und streichelte kurz über ihr blondes Haar, das zu zwei süßen Zöpfen runtergeflochtet war.

Sie kuschelte sich an mich ran.
"Ich hab dich lieb, Lukas."
"Ich dich auch, Jojo."

MiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt