Kapitel 10

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Jake holte mich so um 16:00 Uhr ab, und dann gingen wir joggen.
Plötzlich vibrierte mein Handy und ich zog es aus meiner Hosentasche.
Eine Nachricht von Dad.

Dad: Komm sofort ins Krankenhaus !!!

"Oh gott!", sagten Jake und gleichzeitig.

Ich: Ich komme sofort!

Ich entschuldigte mich bei Jake, und machte mich zum Weg ins Krankenhaus.
Als ich dort ankam, ging ich direkt auf die Intensivstation.
Als ich da auch ankam ging ich ins Zimmer 111, Jojos Zimmer.

Mom und Dad erwarteten mich schon.
Aber das Bett war leer.
Ich fragte direkt, wo denn meine Schwester sei.
"Ihr Zustand hat sich sehr verschlechtert", schluchzte Mom.
Ich zog schwer die Luft ein.
Ich musste mit den Tränen kämpfen und ließ mich aufs Sofa fallen.

Das war einfach zu viel für mich. Generell die letzten Tage. Ich hatte Angst. Große Angst. Ich kannte nicht das Gefühl, jemanden verlieren zu können.
Ich war es gewohnt, dass unser Familienleben harmonisch ablief. Doch jetzt war alles anders.

***

Jake: Hey, alles klar? Kann ich die irgendwie helfen? Du meldest dich seit Tagen nicht mehr.

Ich: Sorry. War fast durchgehend bei Johanna. Werde in einigen Stunden zurück nach Portland fahren. Verbringe das Wochenende dort. Montag sehen wir uns in der Schule.

Ich wusste, dass es kein perfekter Zeitpunkt war, um meine alten Freunde in meiner Heimatstadt Portland zu besuchen, doch wir hatten das schon seit Wochen abgemacht und vielleicht tat die Ablenkung mir ganz gut.

Ich zog mich noch schnell um. Jeans, Basicshirt, sollte reichen.
Dann schnappte ich mir meine Kopfhörer und mein iPhone und krizelte meinen Eltern schnell eine Nachricht.

Bin unterwegs. Sonntag abend nehm ich den Bus.
Lukas xxx

Mit dem Fahrrad fuhr ich zum Bahnhof, wo ich es abstellte und sofort in den Bahnhof reinlief, da der Zug in einigen Minuten schon abfahren würde.

Kurz darauf saß ich auch schon im Zug, hörte Musik und schaute aus dem Fenster.
Meine Gedanken schweiften abwechselnd von Mia zu Johanna und umgekehrt.
Für Jojo konnte ich nichts tun, ich konnte nur hoffen, dass alles gut werden würde.
Mia. Sie verdrehte mir gehörig den Kopf, wie noch keine zuvor.
Doch da ich wusste, dass es momentan nicht oassend war, sich zu verlieben, entschied ich mich für den Beste-Freunde-Modus.

Einige Stunden später war ich angekommen.
Ich stieg aus und spürte auch im nächsten Momente, wie sich große Arme um mich schlangen
Harry, mein bester Freund.
Er löste sich und grinste, wobei seine Grübchen zum Vorschein kamen. "Hey, oh mann hab ich dich vermisst!"

Auf dem Weg zu ihm nachhause, unterhielten wir uns viel. Es gab aber auch viel zu erzählen.
Ich begrüßte seine Eltern und seinen kleinen Bruder Ron.

Nachdem wir zusammen eine leckere Lasagne gegessen hatte, gingen wir hoch, wo meine Matratze schon bereit stand.
Ich ließ mich darauf fallen und bekam im selben Moment den Controller von Harry in die Hand gedrückt. "Wollen wir mal sehen, ob du schlechter geworden bist?"
Ich lachte auf und so fingen wir an, FIFA zu spielen.

Erst spät nach Mitternacht hörten wir auf. Es war lustig gewesen. Auch wenn Harry einsehen musste, dass ich ihn immernoch fast immer schlug.
Jeder legte sich in sein Bett und wir ließen das kleine Licht an.
"Haste eigentlich schon 'n Mädel kennengelernt?", fragte er wie aus dem nichts.

Ich spürte, wie ich automatisch lächeln musste.
Ich nickte, was er nicht sehen konnte, weshalb ich ein leisesn Ja murmelte. Sofort hatte er sich auf die andere Seite gerollt und starrte mich an.

"Los, erzähl!"

MiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt