5. was bedeutet dieses kleine Wort?

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Ethan?

Was war das zwischen uns eigentlich?  War es Freundschaft, Liebe oder war da überhaupt irgendetwas?

Ich habe das blöde Gefühl, dass ich sehr naiv war und bin.

Wieso zum Henker hat alles so unschön geendet?
Du hast gesagt, du wärst immer für mich da. Doch wo bist du jetzt? Bist du bei einer anderen? Bist du bei deinem besten Freund oder einem anderen Kumpel? Oder liegst du irgendwo und denkst zu viel nach?
Denn ich kann nur hier sitzen und an dich denken.

Eigentlich bin ich nicht so.

Ich könnte nur meine Köpfhörer einstecken, um all den Schmerz vergessen.
So nach dem Motto "Kopfhörer rein. Musik an. Welt aus"
Doch meist kommt dann alles, was man vergessen will, doppelt zurück.
Ich gehe das Risiko jedes mal ein.

Doch ich hab nicht gewangt, mir einzugesteh'n, wie sehr du mir fehlst. Ich bin allein, niemand hört mir zu. [...] Ich finde keine Ruh'.
[...]
Unsre Zeit war wie Musik. Uns're Liebe Symphonie. Ich will vergessen unser Lied. Doch ich weiss, gelingen wird es nie.
Sie ist vorbei, die Symphonie, wird zur Abschiedsmelodie. Die letzten Reste dieser Nacht fliehen endlich vor dem Tag. Ich fliehe weiter vor mir selbst, einem selbst, das ich nicht mag. Ich suche schon so lange eine Rettung vor dem ich. Wie soll ich Frieden finden ohne dich?

Erkennst du es, Ethan? Das Lied, das ich die ganze Zeit gehört hab? Ich glaube, ich habe es dir in der Schule sogar auf deinen Tisch geschrieben. Es ist von Saltatio Mortis. Der Band, die du damals so abstoßend fandest.
Du meintest, sie würde nicht zu mir passen.

Aber wie heißt es doch so schön: Gegensätze ziehen sich an.

Also Ethan, warum sitze ich jetzt hier an meinem Fenster und sehe hinauf?
Ich bewunder den Mond und die Sterne.

Wusstest du, dass der Mond von hier aus nur so groß ist, wie ein Daumen?

Du hast mich zwar immer als süß und intelligent bezeichnet, aber ich war und bin ein naives Mädchen.
Du meintest, ich würde nur das beste verdienen.
Glaub mir... du wärst es für mich gewesen, denn ich hätte diesen Strahlemann vor mir nie verdient, denn er war nur das beste.
Der beste feste Freund, den ich mir vorstellen konnte und kann.

Ich habe gemerkt, dass ich dir nicht ebenbürtig bin, als du gesagt hast, wir wären so etwas wie Freunde.
Doch was bedeutet diesen Wort schon? Freundschaft ist für mich etwas anderes als das, was du getan hast. Ein Lächeln, eine Umarmung oder ein offenes Ohr wäre genug gewesen.

Doch du gerietst, ebenso wie ich, an die falschen Leute.

Ich habe meine Geheimnisse und Gedanken einem anderen anvertraut. Mich mit ihm abgelenkt. Ich habe ihm vertraut.
Er hat mich fallen lassen, schmerzlicher wie du es getan hast. Deshalb konnte ich mir nie sicher sein, ob mir das Vertrauen in ihn nicht zum Verhängnis wird.

Jetzt muss ich mit dem Verlust von einem "Freund" und einem Bekannten leben. Wer du warst, kannst du selbst entscheiden.

Ihr zwei wart "befreundet"... ich wusste es nicht.

Als es passierte, wart ihr zusammen unterwegs oder? Wer von euch beiden war unachtsam?

Ich werde es wahrscheinlich nie herausfinden.

Denn ich bin ja nur die kleine Liliana, die nichts kapiert, die keinerlei Gefühle zulässt.
Doch genau das habe ich getan; jetzt sitze ich hier und muss an das Geschehene denken. Ich bin kurz vorm Zusammenbruch, doch falls ich wirklich auf die Knie sinken werde, stehe ich wieder auf.
Das bin ich den Menschen, die mich lieben schuldig.

Das bin ich den Menschen schuldig, die in mir mehr als ein Spielzeug sehen.

Deine Lilia ♡

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