11. Four days left

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Ethan...

Wir haben den 11.3 und in der letzten Woche ist viel passiert...

Ich weiß nicht, ob du alles wissen solltest.

Doch eines solltest du gewiss in Erfahrung bringen: Ethan, du wirst verehrt und ich verhasst.

Das ist ein Fakt. Sie mögen mich nicht. Das haben sie zwar noch nie, doch jetzt ist es schlimmer geworden...

Aber eine gute Sache hat das ganze Chaos... sie haben ISi weg gesperrt. Geschlossene Anstalt.
Sie ist weg Ethan. Sie kann uns nichts mehr tun. Wir sind frei von ihr!
Deshalb habe ich dich heute wieder besucht.

Hast du es mitbekommen?

Ich konnte endlich wieder zu dir.
Deine Hand halten.
Für dich da sein.
Dir Kraft geben.

Ich bin mir sicher, dass ich mich schon anhöre wie eine Gestörte...

Aber hey, ich darf meine Defizite haben.
Schließlich ist eine "Vertrauensperson" gestorben und du liegst im Koma.

Vielleicht wachst du bis zu deinem Geburtstag am 15.3 gar nicht mehr auf.
Das sind ja schließlich nur noch 4 Tage.

Ich werde dich Dienstag Morgen besuchen kommen. Als allererste.
Nachmittags wollen deine "Freunde" mit dir "Feiern". Das heißt, sie bringen was zum Saufen mit und lassen sich voll laufen...

Aber das kann mir egal sein. Ich mag diese Leute eh nicht.
Solange sie dir nichts tun ist es okay, wenn sie bei dir vorbeischauen.
Außerdem habe ich bei diesem Thema eh nichts zu sagen.

Aber kommen wir zurück zu meinem Besuch neulich.

Was heißt 'neulich'?
Es war vor zwei Tagen.

Nachdem ich das Krankenhaus betreten habe, musste ich erstmal schlucken.

Überall waren Blumen.

Rosen und Vergissmeinnicht. Narzissen und noch viele andere.

Ich habe fast eine Panikattacke bekommen.

Es hat mich zu sehr an diesen Vormittag erinnert.

Und als ich Bilder von dir und Daniel gesehen habe, musste ich weinen.

Das war seit eurem Unfall das dritte Mal.

Eine Schwester wollte mir helfen...
Sie rief die Seelsorge von dieser Institution.

Ich sollte mit ihm sprechen und damit alles verarbeiten.

Doch das kann ich nur, in dem ich dir diese Briefe schreibe.

Vielleicht kann ich sie dir ja mal vorlesen... Wenn ich so weit bin.

Ich habe also nicht mit diesem Psychodoc geredet, sondern bin in dein Zimmer.

Dort traf mich der zweite Schlag. Du hattest keinen Verband mehr um deinen Kopf.
Deine Haut war verbrannt und aufgeschürft. Überall blaue Flecken.
Deine flauschigen Haare waren komplett weg. Einfach weg. Deine Augenbrauen verschwunden und deine Augen zu.

Du hattest diese Atemschläuche in deiner Nase. Zum Glück keine Maske...

Ich weiß nicht, was mit mir los war. Aber ich bin auf dich zu und habe deine Hand genommen.
Sie und deine Arme waren noch einbandagiert.
Ich habe wieder geheult. Diese Woche bin ich wieder ein viel zu emotionaler Mensch (Wenn du verstehst was ich meine).
Deine Finger fühlten sich eisig an.

Als ich wieder in dein Gesicht gesehen habe, war da diese Falte über der Nase. Als würdest du nachdenken.

Ich habe mit dir gesprochen. Dir von den Büchern erzählt, die ich gelesen hatte. Über die Protagonisten, und deren phantastische Schönheit.
Als ich dann, nach geraumer Zeit, über Channig Tatum geschwärmt habe, bemerkte ich, dass ein Lächeln deine Lippen umspielte.

Ich bin fast umgefallen vor Glück.

Was hast du dir bei meinen Erzählungen gedacht, dass du lächeln musstest?

Wenn du jetzt nur noch deine Augen öffnen würdest.

Wenn du wach bist, erzählst du es mir dann?

Ich hoffe, dass du es tun wirst.
Denn ich würde mich freuen, deine Stimme wieder zu hören und in diese strahlenden Augen zu sehen.

...

Irgendwann kam die Schwester und schickte mich nach Hause.

Und ich bin gegangen.

Aber nicht ohne dir, nach reichlich Überlegung, einen kurzen Kuss auf deine Finger zu drücken.

Das immer noch vorhandene Piepen von den Geräten ging einen Moment schneller.
Dein Herzschlag beschleunigte sich.

Was hat das zu bedeuten Ethan?
Hab ich wirklich so eine Wirkung auf dich?

Mal sehen, ob ich es noch herausfinden kann.

Deine Liliana

***

Eine Frage an euch... soll ich mal ein Kapitel aus Ethan's Sicht schreiben?

Und sorry, dass nichts kam und das Kapitel so ein "Lückenfüller" ist, aber in der Schule geht es langsam auf die Prüfungen der 10ten zu... und die Lehrer wollen in den anderen Jahrgangsstufen so schnell wie möglich alle Arbeiten weg haben. Also wird grad eine riesige Leistung von uns erwartet.

(Für die, die es nicht wissen... fantastisch/phantastisch beschreibt in der bildungssprache Illusionen, unerfüllbare Wunschbilder, Vorstellungen oder Gedanken [quelle: Duden.de])

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