9. Der Tag, an dem eine Entscheidung gefällt werden musste

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Du liegst mittlerweile zwei Monate hier, Ethan.

Es ist Schaltjahr. 29.02.2016.
Ein Datum, das große Entscheidungen erfordert.

Meine war es, ob ich jemals wieder kommen sollte.
Dieses komische Mädchen hat mir einen Brief zukommen lassen.

Ich mag sie nicht.

Sie behauptete, ich würde noch sehen, was ich davon hätte, ständig bei dir aufzutauchen.
Sie wäre deine Freundin und ich soll dich nicht ihr wegnehmen.

Als ob ich so was machen würde.

Aber als ich heute Abend nach Hause gekommen bin, lagen meine Plüschtiere mit einem Messer im Bauch auf meinem Bett.

Ich hab geschriehen wie am Spieß!
Wieso macht jemand so etwas gruselige?

Die Polizei meinte, dass sie das zurück verfolgen würden.

Aber für diese Männer war ich eine Mörderin.

Ich musste eine Entscheidung fällen, Ethan.

Entweder nehme ich es ernst, und besuche dich nicht mehr.
Oder aber, ich werde es ignorieren, Pfefferspray bei mir haben und wieder fast täglich bei dir aufschlagen.

Ich hasse solche Entscheidungen!

Ich kann wenigstens etwas beruhigt sein, dass dir nicht so schnell etwas passiert.

Es wurden Polizisten am Eingang, vor deiner Tür und in deinem Zimmer platziert.

Doch es tut mir leid Ethan.
Ich ich denke, ich werde nicht mehr so oft oder gar nicht mehr bei dir vorbeikommen.

Das weiß ich noch nicht.

Wenn ich das Risiko eingehe, und dir etwas passiert, dann kann ich mir nie verzeihen.
Du denkst dir jetzt wahrscheinlich, 'Was soll noch mit mir passieren? Lieg doch schon im Koma'.

Doch Ethan, es braucht nur einen Knopfdruck und du wirst sterben.

Deine Geräte werden ausgehen.

Deine Atmung und dein Herz aussetzen.

Und ich wäre daran schuld. Denn ich hätte es nicht herausfordern müssen.

Deshalb musst du mir verzeihen.
Ich mach das für dich.
Deine Zukunft.
Dein Leben.

Liliana

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