4. Kapitel

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Leicht benommen von den Auswirkungen des Zaubers führte ich Black zu seinem Zimmer.

"Sirius", verbesserte ich mich in Gedanken, "Er heißt Sirius. Er ist mein Bruder da kann ich ihn doch nicht mehr Black nennen. Außerdem bin ich jetzt in gewisser weise auch eine Black." Bei dem Gedanken lief mir ein Schauer über den Rücken. Ich wollte nichts mit dieser schrecklichen Familie zu tun haben.

Ich blieb vor der Tür des Gästezimmers stehen und drehte mich zu Bla... Sirius um.

"Das hier ist dein Zimmer. Mein Zimmer ist gleich dort drüben." Ich deutete auf das Zimmer gegenüber. "Dort drüben ist das Badezimmer", ich deutete auf die dritte und letzte Tür in diesem Stockwerk. Ich zögerte, bevor ich weiter sprach. "Wenn du später noch reden möchtest, kannst du gerne rüber kommen." Er sagte nichts sondern nickte bloß zum Zeichen das er mich verstanden hatte. Ich drehte mich um, ließ ihn vor der Tür stehen und ging in mein Zimmer. Ich musste das Ganze erst einmal verdauen.

In meinem Zimmer blieb ich vor dem Spiegel stehen. Mein Aussehen hatte sich wirklich verändert, zwar nicht so sehr das man mich nicht mehr sofort erkannte, aber dennoch gab es Unterschiede zu vorher. Meine Haut war ein oder zwei Nuancen dunkler geworden, was mich freute. Ich war immer blass wie ein Glas Milch, selbst im Sommer. Sirus hingegen, hatte immer leicht gebräunte Haut. Anscheinend waren die Black'schen Gene doch nicht nur furchtbar. Meine Nase, die ich vorher immer etwas zu breit fand, war jetzt schmaler, meine Wangenknochen waren etwas höher und meine Augenbrauen waren nun etwas buschiger und wenn ich nicht vorsichtig war, würden sie mein ganzes Gesicht dominieren. Im großen und ganzen war ich ziemlich zufrieden mit meinem neuen Aussehen.

Ich ließ auf mein Bett fallen und dachte nach. Meine Gedanken landeten schließlich bei Black, ähm... ich meine natürlich Sirius. Wenn seine Familie immer so zu ihm war dann hatte er, wenn er zu Hause war ein ganz schön beschissenes Leben gehabt. Ganz anders als ich. Ich hatte Eltern, die mich liebten so wie ich war und stolz auf ich waren. Sie sagten niemals, dass ich nicht so war wie sie sich das ‚perfekte Kind' vorstellten. Sie akzeptierten mich als Mensch so wie ich war.

Sirius' POV

Als Evans, ähm ich meine natürlich Lily (verdammt sie ist meine Schwester, ich kann sie jetzt nicht mehr Evans nennen, so schwer kann das doch gar nicht sein!) ging, schaute ich ihr noch einen Augenblick hinterher. Sie drehte sich nicht noch einmal um, glücklicherweise. Ich wollte nicht, dass sie mitbekam das ich hier hinterher schaute. Das wäre voll peinlich gewesen. Ja ich weiß, dass ich mich wie ein pubertierender Teenager benahm, aber hey, genau das war ich ja schließlich auch.

Während ich ihr also hinterher schaute fragte ich mich, wer sie wirklich war. Wer sie in der Schule war wusste ich natürlich. Sie war immer die zugeknöpfte 'Miss Perfect' gewesen, der Liebling aller Lehrer. Sie war fleißig, hatte immer ihre Hausaufgaben und die Krawatte war immer Perfekt gebunden. Doch als ich sie heute sah, war von ihr nicht mehr viel übrig geblieben. So wie sie mir die Tür geöffnet hatte, konnte man es wirklich nicht mehr zugeknöpft nennen. Die Lily, die ich in der Schule kennengelernt habe, hätte so etwas niemals freiwillig angezogen. Wahrscheinlich wäre sie sogar eher mit James ausgegangen, obwohl da war ich mir doch nicht ganz so sicher. Aber das spielte jetzt ja auch keine Rolle mehr. Ich hatte ja noch die kompletten Ferien zeit, die 'richtige' Lily kennen zu lernen und ihr vielleicht den einen oder anderen Streich zu spielen. Doch jetzt sollte ich erst einmal meine Sachen auspacken.

Ich betrat mein neues Zimmer. Es war ein stinknormales Gästezimmer mit einem Doppelbett, einer Kommode einem Kleiderschrank und einem Spiegel. Ich seufzte und setzte mich aufs Bett. Normalerweise hätte ich meine Klamotten einfach irgend wie in den Schrank geschmissen und die Schranktüren zugeschlagen, bevor alles heraus fallen konnte. Doch ich wollte bei meiner Mutter nicht schon am Anfang einen schlechten Eindruck hinterlassen. Der kam mit der Zeit noch früh genug! Und wer weiß was Lily alles über unsere Schadtaten erzählt hatte? Also packte ich meine Sachen ordentlich in den Schrank, obwohl ich wusste, dass in spätestens zwei Tagen hier ein einziger Schweinestall sein würde. Um ein wenig Persönlichkeit in den Raum zu bringen, hing ich noch ein paar Poster auf. Natürlich ohne Dauerklebefluch sondern mit so ner tollen Erfindung der Muggel die sich Fesatilm oder so ähnlich nannte.

Irgendwie Anders (Harry Potter)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt