In zwei Stunden war es endlich soweit, es würde endlich wieder nach Hogwarts, meinem zweiten zu Hause, gehen. Doch so sehr ich mich auch freute, so sehr wollte ich auch hier bleiben. Schweren Herzens legte ich die noch fehlenden Klamotten ordentlich zusammen, Sachen die ich auf meinem letzten Shoppingtrip mit Ella erstanden hatte, und packte sie ganz nach oben in meinen Koffer. Ich würde Ella, Jack und Josh sehr vermissen wenn ich wieder in der Schule war. Es war immer wieder schwer für mich sie hier zurück lassen zu müssen. Mit einem wehmütigen Lächeln dachte ich an die letzte Woche zurück.
Wir hatten echt viel Spaß gehabt. Doch bei den dreien hatte die Schule bereits wieder vor einer Woche angefangen und Pad wollte die letzte Ferienwoche mit Remus und Potter bei Potter zu Hause verbringen. Das hieß, dass ich ziemlich viel freie Zeit für mich alleine hatte die ich irgendwie versuchen musste tot zu schlagen, ohne vor Langeweile zu sterben. Im Moment fragte ich mich echt wie ich es die letzten Jahre ohne Pad ausgehalten hatte. Es überraschte mich wie schnell ich eine Bindung zu ihm aufgebaut hatte, er war mir in den letzten Wochen echt wichtig geworden. Ich liebte ihn so sehr, wie eine Schwester ihren Bruder nun mal liebte.
Die meiste Zeit hatte ich damit verbracht zu lesen. Obwohl, lesen war wahrscheinlich nicht die passende Bezeichnung dafür. Man könnte eher sagen das ich die Bücher verschlungen habe, eines nach dem Anderen.
Als mein Koffer endlich fertig gepackt war, steckte ich ihn in meine Handtasche. Ich hatte ihn gegen Ende des letzten Schuljahres so verzaubert, dass er sich den äußeren Begebenheiten anpasste. Wenn genug Platz war, hatte er seine normale Größe, wenn ein wenig Platzmangel herrscht, wurde er nur so groß, wie es gerade geht und wenn ich ihn in meine Handtasche stecke schrumpft er auf niedliche zwanzig Zentimeter zusammen. Das war echt praktisch, denn so musste ich keinen schweren Koffer mehr durch die Gegend zerren. Cupcake würde alleine nach Hogwarts fliegen, so brauchte ich den Käfig auch nicht mit nehmen.
Um zehn Uhr war ich mit allem fertig. Doch mein Onkel Vitali, der Bruder meiner Mutter, wollte mich mit seinem Motorrad erst um halb elf abholen. Ich musste immer wieder den Kopf über ihn schütteln.
Er war der Meinung, dass Autos überbewertet werden und man diese eigentlich gar nicht braucht, wenn man ein Motorrad hatte. Mit einem Motorrad steckte man nicht im Stau fest und an Ampeln konnte man sich bin ganz nach vorne drängeln. Meine Einwände, dass Motorradfahrer ganz oben auf der Liste für Organspender standen, wischte er jedes mal unwirsch zur Seite und murmelte etwas von jung und unvorsichtig. Wenn ich ihn dann fragte, was er im Winter machte, wenn es Minusgrade waren und das Wetter schlecht war, sagte er immer nur das es kein schlechtes Wetter gab, sondern nur schlechte Kleidung. Man muss ihn nicht verstehen!
Da er mich allerdings öfters irgendwo hinbrachte, hatte ich mir mit der Zeit meinen eigenen Motorradhelm besorgte, einen schlichten schwarzen mit einem goldverspiegeltem Visier.
"Na toll", dachte ich, "Und was mache ich jetzt die nächste halbe Stunde." Am liebsten hätte ich jetzt mit Ella und den Jungs telefoniert, doch die saßen genau jetzt im Unterricht.
Ich schaltete den Fernseher an, doch es lief nichts interessantes also machte ich ihn wieder aus. Dann nahm ich mir ein Buch, doch der Inhalt konnte mich einfach nicht fesseln also legte ich das es wieder aus der Hand. Aber immerhin ich hatte es geschafft ganze acht Minuten tot zu schlagen.
Die nächsten zweiundzwanzig Minuten zog ich meine Runden durchs Haus und jedes mal, wenn ich an einer Uhr vorbei kam sah ich drauf. Die Zeit schien sich wie Kaugummi zu ziehen.
Endlich, endlich! war es halb, doch mein lieber Onkel war noch nirgendwo zu sehen oder zu hören. Ich hätte es eigentlich wissen müssen, dass er es nicht so mit Pünktlichkeit hatte. Ich seufzte auf und drehte weiter meine Runden durchs Haus. Dann endlich nach drei Minuten und vierzehn Sekunden, ja ich habe gezählt, hörte ich das Aufheulen eines Motors vor dem Haus. Endlich war er da, und das auch noch recht pünktlich. Ich schnappte mir meine Tasche und den Helm und rannte schon beinahe aus dem Haus so eilig hatte ich es dort weg zu kommen.
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Irgendwie Anders (Harry Potter)
FanfictionWas wäre, wenn Lily und Sirius auf eine Art verbunden sind die ihnen so gar nicht gefallen will? Was wäre wenn Lily anders ist, als sie sich in Hogwarts gibt? Und was wäre wenn sie ein gefährliches Geheimnis hat, von dem sie jedoch niemandem erzähle...