Just a Dream ?

1.2K 63 3
                                    

Luna P.O.V

Ich hatte den Boden unter den Füßen verloren. Ich wusste nicht, wo oben und unten war. Um mich herum war nichts. Nur Dunkelheit. Plötzlich erschien ein grelles Licht, das sich mehr und mehr zu einer geometrischen Form entwickelte. Ich kniff die Augen zu und wartete ab, bis sich meine Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie sich ein gelbes Dreieck auf mich zubewegte. "Bill", stellte ich freudestrahlend fest und lief zu ihm herüber. Soweit man das laufen nennen konnte. Ich schwebte eher. "Hallo, Moonshine. Lust auf eine Partie interdimensionales Schach?", fragte er und seine Stimme hallte durch meinen Traum. "Sehr nett von dir, Bill. Allerdings hätte ich heute eher Lust auf Rommè. Und eine andere Umgebung wäre schön." "Wie du meinst." Er schnipste mit den Fingern und um uns herum entstanden die sanften Hügel Neuseelands, die ich so sehr mochte. Mitten auf einem großen Hügel stand ein Tisch mit Rommèkarten und mit zwei Gläsern, gefüllt mit einem violetten Cocktail. "Danke",sagte ich freundlich und ging zu dem Tisch. "Trink doch was", bot Bill an und hob einladend sein Glas. "Du hast dich wieder selbst übertroffen", sagte ich und hob ebenfalls mein Glas. Nachdem Bill das Glas geleert hatte, richtete er seine Fliege und sagte siegessicher: "Na dann wollen wir mal anfangen." Er ließ die Finger knacken und warf einen Blick auf seine Karten. Auch ich drehte meine Karten um. Wie ich fand, waren es sehr gute Karten. "Du fängst an, Moonshine", sagte er und deutete auf meine Karten. "Bube, Dame, König, Ass", zählte ich auf und legte die passenden Karten auf den Tisch. "Nicht schlecht", gestand Bill und ließ vier seiner Karten auf den Tisch schweben. Am Ende des Spiels legte Bill stolz seine letzten Karten auf den Tisch und man hörte ein Lächeln in seiner Stimme. "Tja, gewöhn' dich dran. Ich gewinne jedes Spiel." "Sei dir da mal nicht so sicher", entgegnete ich, "beim nächsten Mal schlage ich dich", sagte ich und verschränkte meine Arme vor der Brust. "Das glaube ich kaum. Aber kommen wir zu einem anderen Thema. Wie du weißt, existiere ich nur in den Köpfen der schlafenden Menschen." Ich nickte kurz. "Das war jedoch nicht immer so. Vor gar nicht so langer Zeit existierte ich auch in eurer Realität. Es wäre schön, so etwas erneut zu erleben. Aber dafür benötige ich deine Hilfe. Denn in dir habe ich einen wahren Partner gefunden." "Danke, aber ich habe leider keine Ahnung, wie du wieder real wirst." Ich schaute ihn betrübt an. Ich würde ihm liebend gern helfen, damit er wieder real wird, aber leider wusste ich nicht, wie ich das anstellen sollte. "Zerbrich dir deshalb mal nicht deinen hübschen Kopf." Er ließ die Rommèkarten verschwinden und zauberte dafür ein Schachspiel herbei. Doch die Figuren waren anders, als ich sie gewohnt war. Er ließ den weißen König vor ihm schweben und erzählte weiter. "Alles was ich benötige, sind sämtliche Informationen über Übernatürliches von diesem Mann. Nur er weiß, wie ich real werden kann." Ich betrachtete die Figur genauer. Es war ein älterer Mann mit einer Brille, einem Mantel und einem seltsamen Buch in der Hand. Doch das war nicht das Seltsamste. Der Mann hatte offenbar sechs Finger. "Ein Mann mit sechs Fingern? Aber wie komme ich an die nötigen Informationen?", fragte ich und spielte ernsthaft mit dem Gedanken, diesen Mann aufzusuchen. "So schwer kann das für dich doch nicht sein." Er zog eine Augenbraue hoch. "Setz deinen Charme ein." Er ließ eine weitere Figur in die Höhe steigen. Anscheinend war es ein Junge meines Alters. Seine wuscheligen Haare hatte er zum größten Teil unter einem Basecap mit einem Tannenbaum-Aufdruck versteckt. Ansonsten trug er eine Weste über dem T-Shirt und eine kurze Hose.

People Are Puppets  #wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt