Welcome to Gravity Falls

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Luna P.O.V.

Zum Glück waren Sommerferien. Das machte es um einiges einfacher, meine Eltern von dem Ausflug nach Oregon zu überreden. Sie waren zwar nicht so begeistert von der Idee, das ich allein dorthin fahre, aber überzeugen ließen sie sich trotzdem. Also packte ich meine sachen und machte mich nach drei Tagen auf den Weg nach Gravity Falls. "Letzter Bus nach Gravity Falls, Oregon", verkündete der Busfahrer. Ich verabschiedete mich noch von meinen Eltern und stieg mit gutem Gewissen in den Bus. Auf der langen Fahrt fielen mir die Augen zu und ich träumte erneut von Bill. "Moonshine, schön dich zu sehen. Wie ich bemerkt habe, bist du schon auf dem Weg", sagte er und man konnte ein zufriedenes Lächeln in seiner Stimme hören. "Ja, Bill. Ist das nicht großartig." Ich lächelte ihn überglücklich an. "Gut, kommen wir zu dir. Wir haben im Moment nicht lange Zeit. Also erzähle ich dir alles noch einmal im Schnelldurchlauf." Er ließ das Schachspiel erscheinen, das ich bereits aus meinem letzten Traum kannte. "Also von dem brauchst du Informationen, damit du weißt, wie ich wieder real werde." Er fuchtelte mit der Figur des Professors herum. "Das ist sein Neffe", sagte er mit einem Hauch Abscheu in der Stimme und zeigte auf die Figur des Jungen. "Und das ist seine Nichte. Lass sie dir nicht in die Quere kommen. Allerdings ist sie sehr gutgläubig, deshalb sollte sie dir keine Probleme bereiten." Er hob die Figur eines Mädchens mit langen Haaren und einem übergroßen Pullover mit einer Sternschnuppe. "Ist klar. Und wer ist das?", fragte ich und deutete auf die Figur des Läufers. Es war ein älterer Mann mit einem feinen Anzug, einer Brille und einer ungewöhnlichen Kopfbedeckung: einem Fez. Er hatte eine erstaunliche Ähnlichkeit mit dem Professor. "Wegen dem brauchst du dir keine Sorgen machen. Das ist der Bruder des Professors. Er ist manchmal recht mißtrauisch, aber in der Regel eher faul." Der Bruder des Professors. Das erklärte die Ähnlichkeit. "Gut. Du weißt was du zu tun hast?", fragte mich Bill noch einmal, um sicher zu gehen, dass ich alles kapiert hatte. Ich nickte kurz. "Schön, dann bis heute Nacht", sagte er und hob seinen Hut zum Abschied. Mein Traum verschwamm und ich öffnete langsam meine Augen. "Gravity Falls, Oregon", verkündete der Busfahrer. Ich nahm meine Koffer und trat aus dem Bus. Endlich wieder frische Luft. Ich atmete tief ein und genoss das leichte Kribbeln, das sich in meinem Magen ausbreitete. Ich machte mich auf den Weg in die Stadt. Nachdem ich im Hotel eingecheckt hatte, ließ ich mich auf mein neues Bett fallen. Was würde ich zuerst in der Stadt machen? Bill hatte mir nur gesagt, dass sich dieser Professor in Gravity Falls aufhält. Aber ich kannte seine Adresse nicht und hatte auch keine Ahnung, wo ich anfangen sollte. Ich beschloss, mich etwas in der Stadt aufzuhalten. Die Familie des Professors würde doch sicher nicht nur in ihrem Haus hocken. Also ging ich zuerst ins Diner. Da ich heute noch nicht viel gegessen hatte, kam mir das ganz gelegen. "Willkommen in Greasy's Diner. Was kann ich ihnen bringen?", fragte eine etwas ältere, rundliche Frau mit einem offenen und einem geschlossenen Auge. Ich blätterte etwas in der Speisekarte und entschied mich schließlich für ein Stück Erdbeertorte. "Kommt sofort", sagte die Kellnerin und ging in die Küche. "Kannst du glauben, dass wir endlich wieder hier sind? Das bedeutet weitere Mysterien, Sommerromanzen und jede Menge Spaß!", hörte ich ein Mädchen an dem Tisch hinter mir sagen. "Ich freue mich genauso wie du. Endlich kann ich Großonkel Ford bei seinen Forschungen helfen. Es ist schön, dass er und Gronkel Stan für die Sommerferien wieder nach Gravity Falls gekommen sind", antwortete eine männliche Stimme. Ich drehte mich um und erblickte zwei von Bills Schachfiguren. Den Jungen mit dem Basecap und das Mädchen mit dem übergroßen Pullover. Schnell drehte ich mich wieder um und überlegte, wie ich am besten ein Gespräch mit den beiden anfangen könnte. "Hallihallo! Bist du neu hier?", hörte ich das Mädchen hinter mir rufen. Damit hatte sie mir diese Last schon einmal abgenommen. "Ich verbringe die Ferien hier. Und ihr?", entgegnete ich. "Mein Bruder und ich bleiben ebenfalls in den Ferien hier." Sie deutete auf den Jungen, der neben ihr saß. "Hi, ich bin Dipper", sagte dieser und streckte mir freundlich die Hand entgegen. "Luna", sagte ich und schüttelte sie. "Ich bin Mabel", sagte das Mädchen und deutete auf ein Schwein, das unter dem Tisch hockte, "und das ist Schwabbel." "Sehr erfreut", sagte ich etwas unsicher. "Hey, schau doch einfach mal bei uns vorbei. Dann können wir dir Gronkel Stan, Großonkel Ford, Soos und Wendy vorstellen", schlug Mabel begeistert vor. Das ist ja noch einfacher als gedacht. "Klar, wo wohnt ihr?", fragte ich und zückte bereits einen Block und einen Stift um mir die Adresse zu notieren. "In der Mystery Shack. Es ist einfach, sie zu finden", sagte Mabel. "Mystery Shack. Notiert. Gut, dann komme ich heute Nachmittag mal bei euch vorbei", sagte ich und verstaute den Block wieder in meiner Jackentasche. "Okay, bis später", sagte Mabel und verließ winkend mit ihrem Bruder das Diner.

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