Messages (Tardy FF)

23 - Happy

„Vielleicht... vielleicht hätte ich mich ja auch in dich verliebt", sage ich etwas unsicher.

Taddl sieht mich an und fängt an zu lachen.

„Nein Ardy, das hättest du nicht", sagt er überzeugt.

„Vielleicht war ich das ja und wusste es nicht?", sage ich.

Er zieht skeptisch eine Augenbraue in die Höhe. Er beugt sich etwas näher zu mir und schließt seine Augen. Was macht er denn da? Abrupt gehe ich nach hinten. Taddl schmunzelt und lehnt sich zurück.

„Siehst du...", sagt er.

„Ich war nur überrascht", erkläre ich. Immerhin habe ich nicht damit gerechnet, dass er mich jetzt küssen will! Da darf man doch überrascht sein. Auf soetwas war ich nicht vorbereitet.

„Ardy, so etwas kann man nicht erzwingen", erklärt mir Taddl.

„Es klingt vielleicht idiotisch, aber ich kann mich an meinen ersten Kuss nicht erinnern und würde ihn lieber nüchtern erleben. Außerdem will ich, falls mich jemals jemand küssen will, diese Person es tut, dann nur weil dieser Mensch das auch wirklich will. Kitschig oder?"

„So denken Jungfrauen", lacht Taddl. Ich schweige.

„Ich ...", räuspert sich Taddl. „Es tut mir Leid."

Wir unterhalten uns noch eine Weile und auf einmal höre ich ein Schnarchen. Was? Er ist tatsächlich eingeschlafen! Schon wieder! Ich verdrehe amüsiert die Augen und drehe mich auch auf die Seite. Soll er doch. Früher haben wir auch immer in einem Bett geschlafen. Ich mache meine Augen zu.

Als ich aufwache, spüre ich eine Hand um meine Taillie. Erinnerungen kommen von gestern hoch. Taddl.

Ich spüre seine warme Hand bei meiner Hüfte. Es fühlt sich nicht unangenehm an. Nein, es fühlt sich gut an. So wie früher. Wo es nur Taddl und mich gab. Wo alles gut war. Keine Sorgen, keine Probleme. Nur Taddl und mich.

Ich merke wie Taddl gähnt und seine Hand wegzieht. Ich mache es ihm gleich und strecke mich.

„Guten Morgen", brummt er, in einer noch tieferen Stimme als sonst. Ich wusste nicht, dass das möglich ist.

„Guten Morgen", sage ich vergnügt.

Wir machen uns bereit für das Frühstück und den heutigen Tag. Taddl sitzt wie üblich bei seinen Jungs und ich alleine.

Bei unserem letzten Ausflug gehen wir eine Stadt besichtigen. Taddl setzt sich überraschenderweise im Bus neben mich. Wir unterhalten uns ganz gut und unsere Mitschüler sehen uns verwirrt an. Doch Taddl ignoriert die Blicke, worüber ich ganz glücklich bin. Schämt er sich also nicht sich mit mir zu zeigen?

Wir picken den ganzen Tag beieinander und albern herum, genauso wie früher. Es überrascht mich. Ich dachte, wir können vielleicht nur betrunken miteinander herum albern. Doch er scheint sich auch nüchtern, ganz gut mit mir zu amüsieren. Ich genieße seine Anwesenheit. Es ist wirklich nett sich mit jemanden zu unterhalten, anstatt die ganze Zeit mit den Gedanken alleine zu sein. Ich verstehe, dass Taddl nicht unbedingt meine Hand halten will so wie früher. Vor allem, weil wir keine Kinder mehr sind und alle komisch über uns denken würden. Doch irgendwie fände ich es doch schön. Ich weiß, es klingt albern. Aber wenn er meine Hand hält, fühle ich mich stark und sicher.