Kapitel 7

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Jonah^^^

Jonathan POV

Ich hielt meinen schlafenden Gefährten in meinen Armen und betrachtete sein friedliches Gesicht. Mit meinem Zeigefinger fuhr ich langsam seine Wangenknochen entlang, über seine Lippen und seine Augenlieder, hinter denen seine wunderschönen, heterochromatischen Augen verborgen lagen. Ich war fasziniert als ich sie das erste Mal sehen konnte. Das eine war in einem tiefen grün und das anderen ein helles Grau. Sie zogen einen in ihren Bann und man konnte förmlich in ihnen versinken, Ich musste mich den ganzen Abend beherrschen ihn nicht anzustarren. Sonst hätte er mich wohlmöglich noch gedacht ich hätte sie nicht mehr alle.

Als ich über den Abend so nachdachte legte sich ein Lächeln auf mein Gesicht. Jonah schien sich schon an mich zu gewöhnen, sonst hätte er sich bestimmt nicht dazu überwinden können mich zu bitten bei ihm zu bleiben. Selbst wenn ich eigentlich wider hätte gehen sollen sobald er eingeschlafen war, aber ich konnte mich einfach nicht dazu durchringen, meinen Gefährten ganz alleine in einer unbekannten Umgebung zu lassen. Vielleicht hätte ich ihn die erste Nacht beziehungsweise vielleicht sogar die ersten Nächte bei Noa schlafen lassen sollen? Aber nach der Erfahrung die Liam mit Mika gemacht hat, dachte ich es sei besser bei Jonah zu sein. Falls er wie Mika, der als er die erste Nacht nachdem er aufgewacht war, alleine in Liams Zimmer verbrachte, einen Alptraum hatte und das halbe Haus zusammen schrie. Mikas Schreie hallten noch heute in meinem Bewusstsein nach. Die Angst und der Terror den man aus ihnen heraushören konnte, hat dafür gesorgt das Liams Wolf Verndari tagelang ganz dicht an der Oberfläche war und jeden angefallen hat, der auch nur ansatzweise in Mikas Nähe kam.

Dadurch dass ich bei Jonah schlief wollte ich so etwas verhindern und ich wollte auch in einer Weise Noa schützen, die mir erzählt hatte, das Jonah öfters tränenüberströmt und schweißgebadet von Alpträumen aufgewacht sei. Ich wollte ihr ersparen das ein weiteres Mal miterleben zu müssen.

Aber schlussendlich war es wohl einfach mein eigennütziges und selbstsüchtiges Verhalten, denn ich wollte meinen Gefährten, nachdem ich ihn nach so langer endlich in meinen Armen halten konnte, für mich alleine haben und ihn am liebsten nie wieder loslassen. Schließlich konnte ich nicht wissen was der Morgen bringen würde. Ich wusste nicht ob der vermeintliche Fortschritt auch morgen noch zu sehen war. Denn auch wenn es mir missfällt muss ich zugeben, dass alles ein wenig schnell gegangen war. Jonah hat sich viel zu schnell an mich gewöhnt und ich wusste nicht, ob es einfach sein Wolf war, der so dicht bei mir sein wollte, dass Jonah darüber seine Angst einfach vergessen oder ignoriert hat, oder ob er einfach keine große Angst mehr vor mir verspürte, nach seiner Panikattacke. Ich hatte keine Antwort auf diese Fragen und es fiel mir schwer mit diesen Gedanken einzuschlafen. Aber der friedliche Ausdruck den Jonah hatte beruhigte mich wieder und ich zog ihn dichter an mich.

Nur Sekunden nachdem ich meine Augen geschlossen hatte, jedenfalls schien es mir so, wurde ich wieder wach, weil jemand über mich rüber kletterte und ich ein Knie in die Rippen bekam. Ein ächzen entfuhr mir und ich öffnete die Augen. Noa saß neben mir und schaute mich mit einemunschuldigen Lächeln und großen Augen an. Ich schüttelte kurz seufzend den Kopf und löste mich wiederwillig ein wenig von Jonah, damit Noa zwischen uns in die entstandene Lücke krabbeln konnte. Sie kuschelte sich unter die Decke und ich warf meinen Arm über die zwei wohl wichtigsten Personen in meinem Leben. Mit einem sanften Lächeln betrachtete ich Vater und Tochter und schlief wieder ein.

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Am Morgen war Noa nicht mehr im Bett und ich konnte wie fast jeden Morgen den Fernseher in der Stube hören. Dieses Kind war immer viel zu früh wach. Und wenn sie irgendwann mal älter ist kommt sie nicht mehr aus dem Bett und würde vermutlich am liebsten den ganzen Tag schlafen. So ging es mir jedenfalls.

My Protective Alpha Mate (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt