Ich will sterben.
Ich will sterben.
Sterben. Sterben. Sterben.
Wenn ich sterbe, komme ich in den Himmel.
Wenn ich sterbe, gibt Gott mir meinen Körper zurück.
Wenn ich sterbe, gibt Gott mir meine Stimme zurück.
Ich will sterben.
Ich kneife meine Augen zusammen. So fest, dass sie platzen müssen.
„Spatz, lass das bitte", flüstert meine Mutter besorgt. Sie ist immer besorgt. Sie denkt, ich kann mit lauten Geräuschen nicht umgehen, deswegen flüstert sie.
Doch die Wahrheit ist, ich kann mit ihrem Flüstern nicht umgehen, deswegen lasse ich meine Augen geschlossen.
„Tommy, lass diesen Unsinn und öffne deine Augen. Es gibt gleich Essen."
Sie denkt, ich lasse mich mit Essen locken.
Sie denkt, sie weiß, was mir gefällt.
Alle denken das.
Warum denken alle das?
Ich will nicht essen.
Ich will sterben.
Ich will sprechen.
Ich will meinen Körper fühlen.
Ich will nicht mehr stumm sein.
Ich will nicht mehr gelähmt sein.
Ich will leben.
Aber manche Träume sind nicht dazu gemacht in Erfüllung zu gehen.
Deswegen öffne ich meine Augen.
DU LIEST GERADE
Gedankenkäfig
Short StoryIch war nicht behindert. Ich war ein Mensch, welcher eine Behinderung hatte. Aber ich war nicht nur behindert.