Gelangweilt saß ich auf einem Barhocker und starrte trübe in mein Cocktailglas. Ab und an kam ein Typ aus der Fußballmannschaft oder eine Chick vorbei, aber ich war weder zum Smalltalk noch zum Flirten wirklich aufgelegt. Die einzige Frage, die wieder und wieder durch meinen Kopf schwirrte, war, warum Avery nicht hier war. Sie musste her kommen, denn wenn nicht, ging mein ganzer Plan in die Brüche. Obwohl ich wusste, dass Avery total in mich verschossen war und Oliver nicht die leiseste Chance gegen mich hatte, beunruhigte es mich, dass auch er bisher nicht aufgetaucht war. Ich musste diese verdammte Wette einfach gewinnen. Denn wenn nicht... Ich hörte einige Pfiffe hinter mir, hörte, wie die Mädchen tuschelten. Langsam drehte ich mich um. Und da stand sie vor mir. Mit ihrem engen Cocktailkleid, dass ihr gerade mal über den Arsch ging und lächelte mich verführerisch an.
„Guten Abend Lukas." Avery lächelte mich an. Ich wusste, dass sie meinen Namen sehr genau kannte und mich nur ein bisschen provozieren wollte, aber so leicht machte ich es ihr nicht.
„Guten Abend Schönheit. Wie war dein Name doch gleich?" forderte ich sie heraus.
„Ich dachte mir schon, dass du ihn dir nicht merken kannst. Ist ja auch wirklich ein schwieriger Name, nicht wahr? Aber mach dir nichts draus. Auch ein blindes Huhn findet irgendwann mal ein Ei."
Ich lachte leise über dieses alte Sprichwort. Und trotzdem, sie war nicht schlecht. Es wunderte mich, wie unglaublich selbstbewusst sie war. Bisher war sie schon rot geworden, wenn ich sie nur ansah. Wahrscheinlich hatte sie schon einiges getrunken. Und trotzdem. Sie stand einfach vor mir in diesem engen Kleid und besaß tatsächlich auch noch die Frechheit, mich zu beleidigen. Aber es störte mich nicht, ganz im Gegenteil. Es war genau das, was ich jetzt in diesem Moment brauchte. „Du bist ein sehr böses Mädchen! Und du weißt doch sicher, was man mit bösen Mädchen macht, oder?"
Sie grinste, drehte sich um und lief auf die Tanzfläche, wo sie anfing, sich ganz langsam zur Musik zu bewegen. Ich spürte, wie das Blut aus meinem Kopf in meinen Schwanz floss und konnte fast nicht anders, als ihr hinterher zu laufen. Als ich bei ihr angekommen war, zog ich sie zu mir und umfasste ihre Taille. Sie legte ihre Hände in meinen Nacken und strich mit ihren Fingern langsam durch meine Haare. Ein kalter Schauder lief meinen Rücken hinunter und ich merkte, dass ich sie brauchte. Und wie. Langsam beugte ich mich nach vorne. „Lass uns hier verschwinden." flüsterte ich in ihr Ohr und zwinkerte ihr zu.
„Aber ich tanze doch so gerne." Sagte sie spitzbübisch lächelnd und hauchte einen Kuss in meinen Nacken.
In dem Moment entdeckte ich Oliver, der am Rand der Tanzfläche auf und ab lief und immer wieder zu uns herüber sah. Man konnte deutlich sehen, wie angespannt er war und ich konnte es mir nicht verkneifen, ihn hämisch anzugrinsen, als unsere Blicke sich trafen, auch wenn er mir tatsächlich ein kleines bisschen Leid tat. Aber er war selber schuld. Hätte er sich nicht mit mir angelegt, hätte mich Avery niemals interessiert... Doch er war nicht der einzige, der uns ansah. Fast alle Schüler warfen hin und wieder einen Blick auf uns. Wie ich es liebte, von allen so angesehen zu werden. So bewundernd. Ehrfürchtig. Respektvoll. „Nagut, aber nur noch ein bisschen, ja?"
Sie nickte und begann, sich ganz langsam an mir zu reiben. Mein Verstand verabschiedete sich nun endgültig und ich spürte, wie sich etwas da unten regte. „Hey hey hey. Langsam!" Sagte ich, fast schon gequält. Mitten auf der Tanzfläche einen Orgasmus zu bekommen, war nicht unbedingt cool. Doch sie tat, als würde sie mich gar nicht hören und fing leise an zu stöhnen. Ich drückte sie noch fester an mich und auch mein Atem ging nun immer schneller. Plötzlich spürte ich ihre Hände an meinem Schritt und wie sie versuchte, den Reisverschluss zu öffnen. Kurz war ich versucht, ihre Hände weg zu schieben, aber etwas an dieser Situation reizte mich total. Also half ich ihr dabei, den Reisverschluss zu öffnen.
„Hol ihn raus! Bitte!" stöhnte sie und ich konnte kaum anders, als ihrer Bitte Folge zu leisten. Doch statt dass Avery nun ihren Rock hochhob, wie ich es mir erhofft hatte, sprang sie mit einem Satz zurück und fing lauthals an zu lachen. Verwirrt sah ich sie an und auch die anderen Partygäste ließen ihre Blicke zu uns schweifen.
Oliver kam aus der Menge und legte seine Hand um Averys Taille. „Sieht fast so aus, als hättest du die Wette verloren." sagte er spöttisch und ließ seinen Blick nach unten wandern.
Anscheinend fing mein Gehirn langsam wieder an zu arbeiten, denn ich spürte, wie die Hitze in meinen Kopf stieg und ich versuchte, so schnell wie möglich, mein Ding wieder in meine Hose zu packen. Doch es war schon zu spät. Alle Schüler um uns herum hatten schon ihre Handys ausgepackt und fotografierten mich, wie ich hier mit ausgepacktem Ständer ganz allein auf der Tanzfläche stand. Ich hörte sie lachen und johlen und sah, wie sie auf mich zeigten und sich über mich lustig machten. Ich spürte, wie sich die Flüssigkeit in meinen Augen sammelte. Scheiße, wenn ich jetzt heulte, war es vorbei. Ich musste hier raus! Ich versuchte, mir einen Weg durch die Menschenmenge zu bahnen, doch wurde immer wieder zurück geschubst. Ich duckte mich und versuchte so, mich irgendwie zu schützen vor den höhnischen Kommentaren der anderen, doch es half nichts. Irgendwann fand ich eine Lücke und flüchtete nach draußen. Ein letztes Mal drehte ich mich um und sah Avery. Sie wirkte betroffen, fast so, als hätte sie nicht mit so etwas gerechnet. Tja, das hättest du dir früher überlegen müssen, dachte ich kalt und rannte davon, wärend die heißen Tränen über meine Backen rannen.
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Just kiss her
RomanceEine vollkommen chaotische und unperfekte Liebesgeschichte zwischen einem ganz normalen Mädchen und einem ganz normalen Jungen, die sicher jeden Tag irgendwann irgendwo so passiert. Vielleicht sogar dir, wenn du dich darauf einlässt ♥️ ▶️ I don't...