Kapitel 7

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Dieses Kapitel ist just_my_own_world gewidmet. Sie ist schon lange ein treuer Follower. Danke dafür!

Nachdem ich mir in unserem Zimmer meine normalen Klamotten angezogen hatte, ging ich runter zum Speisesaal.
Der Speisesaal war voll und die Schlange vor dem Buffet war lang. Doch mein Magen knurrte und ich stellte mich hinten an. Ein paar Schüler vor mir standen die Zicken und tratschten. Über was sie redeten, konnte ich nicht hören und ich wollte es auch gar nicht. Also lies ich den Abstand zu meinem Vordermann größer werden und widmete mich dem Essen. Es gab Pizza. Eine große Auswahl an Pizza mit vielen verschiedenen Belegen. Ich nahm mir ein Stück Margarita und suchte in der Menschenmenge nach Maya oder einen der anderen und ich fand sie an unserem Tisch sitzen.
,,Und wie war's" fragte Max begeistert. Ich brauchte einen Moment um zu begreifen, dass er das Reiten meinte und setzte mich erst mal auf den freien Stuhl.
,,Ganz gut. Ich reite jetzt Pepper und sie ist wirklich lieb" erzählte ich ihnen begeistert und erklärte ihnen, was wir in der Reitstunde noch so gemacht haben.
,,Da hast du ja Glück gehabt, dass du so ein liebes Pferd bekommen hast" sagte Annabell etwas niedergeschlagen.
,,Dein Nugat ist doch auch ..." Vivien stockte und suchte nach Worten ,,... er ist ein sehr schönes Pferd"
,,Ja schön ist er," bestätigte Annabell ,,aber auch sehr anstrengend". Maya nickte zustimmend.
,,Ihr habt doch schon einige Fortschritte gemacht. Wenn ich bedenke, wie er vorher war" versuchte Max Annabell aufzumuntern.
,,Wieso, was ist denn mit ihm?" fragte ich neugierig.
,,Er ist halt sehr anstrengend und will immer seinen Kopf durchsetzen. Als er noch neu hier war, hatte er vor wirklich allem Angst, aber jetzt geht das" erklärte mir Annabell. Ich nickte und war insgeheim froh, dass ich diese Probleme nicht mit Pepper hatte.
,,Ich geh ins Bett, bis morgen" sagte Annabell und stand auf. Auch Vivien verabschiedete sich schnell und versuchte, ihre Freundin einzuholen.
,,Was hat sie denn?" fragte ich, verwirrt von ihrer Reaktion.
,,Sie ist einfach nur deprimiert, dass sie mit Nugat nicht klar kommt" erklärte mir Max.
,,Sie ist schon mal beim Training ganz übel runtergefallen und hat sich den Arm gebrochenen. Danach hat sie nie wieder Vertrauen zu Nugat fassen können" ergänzte Maya Max's Erklärung.
,,Fällt sie den oft?" fragte ich mitfühlend.
,,Öfter als die meisten anderen" meinte Max und lehnte sich im Stul zurück.  ,,Aber sie weiß mittlerweile, wie sie fallen muß."
,,Wir sollten auch nach oben gehen" unterbrach Maya ihn und stand auf.
Ich guckte auf meine Uhr. Sie hatte Recht, es war gleich acht Uhr.

Im Zimmer angekommen, warf ich mich auf mein Bett und schloss die Augen. Mein ganzer Körper hatte Muskelkarter. Ich hörte Maya aus dem Badezimmer kommen und sich auch aufs Bett legen. Auf einmal hörte ich einige Leute streiten. Es hörte sich an, als ob sie direkt vor mir standen. Verwirrt schlug ich die Augen auf und schaute mich in unserem Zimmer um.
Maya hatte den Fernseher angemacht und guckte jetzt Germanys next Topmodel.
Ich zog mir schnell mein Nachthemd an und wusch mich eilig, um mich auch aufs Bett zu setzen und mit Fernsehen zu gucken.

***

Meine Oma kam lächelnd auf mich zu und hob mich hoch. Sie roch nach Rosen und Pferd. Eine wunderbare Mischung aus den Dingen, die sie am meisten liebte. Ich spielte mit ihrer roten Kette und beobachtete fasziniert, wie sich das Licht in ihr brach. Sie ließ mich wieder runter und gab mir eine Karotte. Begeistert lief ich zu dem Pferd meiner Oma und fütterte es. Die Haare an der Nase des Pferdes kitzeln meine Hand und ich fing an zu lachen.

***
Ich wachte mit Tränen in den Augen auf und wischte sie mir schnell wieder weg. Der Wecker sagte mir,  dass ich noch circa zwanzig Minuten länger hätte schlafen können. Doch jetzt war ich wach. Wieder versuchen einzuschlafen, würde nichts bringen. Also stand ich auf, um ins Bad zu gehen und dort zu duschen.
Das Wasser war angenehm warm und schon bald hatte der Dampf des Wassers das kleine Badezimmer ausgefüllt. Als ich das leise Klingeln von Mayas Wecker durch das Rauschen des Wassers hörte, stellte ich die Dusche aus und zog mich an, um das Bad nicht zu versperren.
,,Hast du geduscht?" fragte Maya verschlafenen, als ich aus dem Badezimmer trat und meine noch feuchten Haare sah. Ich nickte und lies sie vorbei ins Bad, damit sie sich fertig machen konnte.
Wieder holten uns Annabell und Vivien ab, um in den Speisesaal und dann zum Unterricht zu gehen.

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