Reitinternat Lehmann

Kapitel 18

Einige der Schüler fingen aufgeregt an zu Tuscheln. Auch Maya und die anderen waren ganz aus dem Häuschen und spekulierten was sie wohl reiten sollten. Einige der etwas jüngeren Mädchen schienen die Ungewissheit wohl nicht mehr zu ertragen und gingen eilig zu den Zetteln die gegenüber von mir im Flur ausgingen. Eilig fuhren sie mit ihren Fingern über die Blätter um ihren Namen zu suchen.
Jetzt standen immer mehr Schüler von ihren Plätzen auf und gingen eilig zum Plan. Wo sich langsam eine viel zu große Menschenmasse versammelt. So würden nie alle auf den Plan gucken können.
Ich tat das einzigste, was ich in so einer Situation machen konnte, ich aß  weiter meine Pizza. Vivien und Annabell, die gegenüber von uns saßen, hatten sich auf ihren Stühlen umgedreht um besser sehen zu können was im Flur los war. Ruckartig drehte sich Annabell um und lächelte uns aufgeregt an: ,,Wollen wir auch gucken gehen?"
Ich wollte schon nein schreien doch ich hätte ein viel zu großes Stück Pizza im Mund sodass nur unverständliche Laute zu hören waren. Auch Vivien drehte sich jetzt wieder zu uns um: ,,Oh ja ich will endlich wissen was ich reite!" Schrie sie beinahe, da die Leute im Flur angefangen haben laut herum zu schreien. Doch Maya schüttelte den Kopf ,,Du siehst doch was da los ist." Sie zeigt auf die Menschenmasse ,,Wir sollten warten bis die weg sind." Schlug sie vor.
Mit einem ,,Ok." Und ,,wie du meinst." Wanten sich Vivien und Annabell ihren Pizzen zu.
Mir viel ein Stein vom Herzen. Ich wollte es nicht wissen. Ja ich kann mir schon denken das ich eine E Dressur reiten werde doch wenn ich es dort stehen sah wird das ganze so Real. Ich war einfach noch nicht bereit dafür.

Es hatte einige Zeit gedauert bis sich die Menschenmasse im Flur verzogen hatte und Annabel freudig Aufstand ,,Jetzt können wir aber gucken gehen!" Verkündete sie uns freudestrahlend. Quietschend stand auch Vivien auf und klartste in die Hände ,,Na los Mädels die Saison beginnt."
Mit  einem Seufzen erhob sich auch Maya von ihrem Stuhl. ,,Äää" stotterte ich ,,Ich komme gleich nach."
Nein ich wollte wirklich nicht wissen was ich reiten sollte.
Maya warf mir einen Fragenden Blick zu, während die anderen beiden eilig auf den Weg zum Führ machten. Doch ich ignoriert sie und tat so als würde ich den Rest des Randes mit Begeisterung essen. Dabei war der eigentlich schon kalt und nicht so lecker wie die Mitte. Doch mein Plan ging auf. Maya ging, ohne zu fragen, den beiden hinterher.

Ganz langsam knabberte ich am Rand herum und beobachtete dabei die drei um sicher zu gehen das sie sich auf dem Plan gefunden  hatten wenn ich nachkomme. Als sie anfingen über irgendetwas zu reden und nicht mehr auf den Plan zu starren, war mein Einsatz. Als währe nichts gewesen ging ich zu ihnen. Bei ihnen angekommen gähnte ich herzhaft ,,Oh man bin ich müde ich geh wohl besser mal direkt ins Bett" meinte ich und tat so als würde ich jeden Augenblick einschlafen. ,,Ich geh schon einmal vor."
Ohne eine Antwort abzuwarten ging ich langsam den Flur weiter. Doch hinter der nächsten Kurve beschleunigten sich meine Schritte. Wenn ich nicht so tat als würde ich schlafen wenn Maya kommt würde sie mich über mein verhalten ausfragen.

Im laufschrit erklomm ich die letzten Treppen  bis ich bei unserem Zimmer ankam. Einig schloss ich die Tür auf und stürmte hinein. Der Karton mit dem Jacket lag immer noch auf dem Fußboden. Eilig kickte ich es unter mein Bett. Ich wollte Heute nicht mehr an Tuniere erinnert werden.
Nachdem ich ein lockeres hellblaues  Tshirt abgezogen hatte und meine Augen notdürftig abgeschminkt wurden sind, legte ich mich aufs Bett und schloss die Augen. Wenn Maya jetzt rein kommt würde sie keine Fragen stellen schließlich schlafe ich. Ich hatte nur Glück, dass sie meinen Herzschlag nicht hören konnte. Denn mein Herz pochte wie wild. 
Lauschend lag ich mit geschlossenen Augen im Bett und wartete das Maya wieder kam. Jedes mal wenn irgendwelche Schüler an unserem Zimmer vorbei gingen dachte ich es sei Maya. Doch sie kam nicht. Stattdessen unterbrach mein Handy mit einem leisen "Bling"  mein Warten. Langsam öffnete ich wieder die Augen und nahm mein Handy vom kleinen Nachttisch, auf den ich es gelegt hatte. Das Display war viel zu grell und blendete. Mit zusammengekniffenen Augen dimmte ich das Licht. Erst jetzt sah ich den Grund für das "Bling": ich hatte eine neue Nachricht. Das war bestimmt wieder mein Telefonanbieter der mir sagte das mein Datenvolumen aufgebraucht war. Also öffnete ich die SMS um zu schauen wann ich neues bekommen würde.
Doch anstatt den Typischen ,,Lieber Kunde, Sie surfen jetzt bis zu einem Viel zu weit entfernten Tag  mit reduzierter Geschwindigkeit, da die Volumengrenze Ihres Tarifs ... Bla Bla bla..." Satz zu sehen erschien eine Nachricht von meinen Eltern auf dem Display.
,,Hey Schatz, hast du das Paket bekommen? Vermissen dich"
Schnell tippte ich meine Antwort ein Ehe Maya doch noch ins Zimmer kommt: ,,Hey, vermisse euch auch. Die Sachen passen super. Danke!
HEGDL <3 " 

Bevor mein Handy noch mal Geräusche machen würde stellte ich es lieber auf lautlos. Denn nichts ist nerviger als ein Handy das mitten in der Nacht Geräusche macht und einen weckt. Ich legte mein Handy wieder auf den Nachttisch ab und murmelte mich in meine Bettdecke.
Wo Maya bloß bleibt. Eigentlich hätte sie schon längst hier sein müssen.
Komisch.