,,Skyla, den Absatz nach unten. Trage deine Hände vor dir." Wies mich meine Reitlehrerin zurecht. Doch ich konnte mich einfach nicht richtig konzentrieren. Nick ging mir einfach nicht aus dem Kopf. Ich hatte ihn jetzt schon einige Wochen nicht mehr gesehen und so langsam machte ich mir sorgen.
Doch mit Maya konnte ich nicht über ihn reden. Sie wußte noch nicht einmal das ich ihn kannte.
Das mit dem Essen hatte ich, wie versprochen, nicht verraten. Maya hat mich natürlich mit Fragen gelöchert als ich klitsch nass ins Zimmer gekommen bin aber ich habe ihr nur erzählt das ich noch zu Pepper gegangen bin. Außerdem haben sie alle genug Streß mit den Turnieren die bald starten werden.
,,Also gut." Sagte unsere Reitlehrerin ,,Geht noch ein Paar Runden Schritt und dann bringt ihr Pferde in die Box." Verabschiedete sie sich und ging zu einer blonden Frau die am Rande des Dressurplatzes stand.
Ich und der andere Junge ritten noch einige runden. Das Mädchen das auch in unserer Gruppe war ist in eine andere Gruppe gekommen. Weil sie zu gut für unsere Gruppe ist. Ihr Wechsel enttäuschte mich. Es fühlte sich so an als würde ich, bis auf den langsam nachlassenden Muskelkarter, keine Fortschritte machen. Immer wieder muss ich mir vor Augen führen was ich schon alles gelernt habe und nächste Woche wollen wir auch schon anfangen zu springen. Dennoch fühlte ich mich wie ein Anfänger.Der Junge der mit seinem Pferd immer weiter von hinten aufgeholt hatte überholte mich jetzt mit einem triumphierenden Lächeln. Er tat so als ob es beim Reiten nur darum ging wer das schnellste Pferd hatte. Filleicht hatte Nick ja wirklich recht und den meisten hier ist das innere des Pferdes total egal.
Stirnrunzelnd marschierte ich auf und stieg von Pepper ab.
Zum Glück war es heute nicht ganz so warm wie die letzten Tage. Gestern fühlte ich mich wie ein Schwamm aus dem, wenn er ausgewrungen wird, Wasser fließt. Auch Pepper schien glücklicher über die kühleren Temperaturen zu sein.
Ich schnallte die Dreiekszügel ab und ging in den Stall.
Wie immer standen hier viele Schüler mit ihren Pferden. Sie kämmten und striegelten ihre Pferde als ob diese gleich einen Schönheitswetbewerb gewinnen sollten.
Ich band Pepper vor ihrer Box an und begann sie abzusatteln. Anfangs fand ich den Sattel noch ziemlich schwer und ich habe ihn kaum aufs Pferd bekommen, doch jetzt scheint er ganz leicht zu sein.
Den Sattel und die Trense verstaute ich in Peppers Schrank und brachte sie anschließend in den Stall.
,,Gute Nacht meine Süße." Flüsterte ich ihr zu und gab ihr noch ein Leckerlie, das sie gierig auffrass.Draußen spürte man schon die kühle der Nacht, doch ich hatte noch Zeit bis es Essen gab. Unsere Lehrerin hatte heute früher Schluss gemacht als sonst. Ich würde jetzt nicht nicht ins Zimmer gehen. Maya war schließlich auch noch nicht da.
Also schlug ich den Weg ein, der mich zwischen den Bucksbäumen, zu den Koppeln führen würde.In den letzten Wochen bin ich oft hier gewesen um nach dem Weißen Pferd zu sehen. Hinter der nächsten Hecke sah ich schon die Weißen Zäune und meine Schritte wurden unbewusst schneller. Endlich am Zaun angekommen sah ich das weiße Pferd, wie es entschpannt graste. Doch als es mich sah hörte es auf und kam langsam zu mir rüber. Dieses Pferd war etwas ganz besonderes. Als ich das erste mal hier war konnte ich nicht mehr sehen als seinen Kopf. Doch nun kam das Pferd freiwillig auf mich zu. Es schien sich sogar darüber zu freuen das ich gekommen bin um ihn etwas zu streicheln. ,,Hallo Weißer." Begrüste ich es. Seinen Kopf streckte der weiße über den Zaun damit ich ihn besser streicheln konnte. Es war wirklich ein außergewöhnliches Pferd. Nicht nur das es außergewöhnlich schlau zu sein Scheint sondern auch seine Farbe war besonders. Noch war er kein richtiger Schimmel, über seinen ganzen Körper zogen sich noch grau braune Muster. Nur an seinen Beinen war er Schneeweiß. Aber auch an seinem Kopf hatte er ein weißes Abzeichen in Form eines Diamanten. Seine Mähne hätte ihm bestimmt bis zur Schulter gereicht hätte man sie nicht abgeschnitten. Doch sein foller Schopf verriet das die Mähne mal lang gewesen sein muss.
Hinter mir hörte ich auf einmal Schritte. Jemand kam hier her über den Kiesweg. Wer außer der Besitzerin von dem Weißen sollte hier her kommen. Ihr würde es bestimmt nicht gefallen das ich ihr Pferd streichelte. Die Schritte waren jetzt ganz nah. Doch plötzlich verstummten die Schritte und ich spürte das jemand hinter mir stand.

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Reitinternat Lehmann
AdventureSkyla liebt Pferde über alles. Doch geritten ist sie erst ein einziges mal im Urlaub mit ihren Eltern. Jetzt ist die unbeschwerte Familienzeit vorbei und sie muss auf ein Reitinternat. Aber alle dort reiten schon seit dem sie laufen können. Wird si...