„...Und deswegen brauche ich Ihre Hilfe..."
Ein hoffnungsvoller Blick in meine Richtung und ich faltete meine Hände auf dem Tisch, in diesem Pub, wo selbst die Gläser niemals sauber wurden.
Ich war es müde.
Immer waren es dieselben belanglosen Gründe, warum man mich engagierte.
Kaum Abwechslung und viel zu einfach.
Wie auch dieser Fall.
Liebesdramen waren dafür aber immer noch am Schönsten.
Er schläft mit ihr, sie mit jenem....blablabla...immer dieselbe Leier.
Und anstatt sich einfach zu trennen, wurde ich engagiert, um Konflikte gleich von Vornherein zu vermeiden und zu umgehen.
Die Menschheit war feige geworden.
„Was lässt Sie glauben, dass die Frau das überhaupt möchte?", fragte ich interessiert nach.
Mich interessierte es immer wieder, wie die Menschen bereit dazu waren, ein Leben auszulöschen, nur um ihren Willen zu bekommen.
Bei einigen war die Hemmschwelle größer, als bei anderen, doch bei ihm war es einfach nur Neid und Habsucht.
Es war mir egal, immerhin verdiente ich damit mein Geld, was aber nicht bedeutete, dass ich es verstand.
„Sie liebt mich! Nur mich! Mit ihm ist sie doch nur noch aus Mitleid zusammen und weil sie einen Sohn haben. Er ist eine Klette, sie kann ja kaum noch atmen. Ich kann ihr etwas bieten. Außerdem meinte sie selbst, dass sie sofort zu mir kommen würde, wäre er nicht mehr da. Deshalb muss er verschwinden – Für immer..."
Seufzend nippte ich an dem abgestandenen Bier und schürzte meine Lippen.
Ich bezweifelte, dass diese Lori oder wie sie hieß, es wirklich so gemeint hatte.
Viele Frauen sagten etwas einfach nur, um ihren Lover nicht zu verlieren, dafür wollten sie aber kein Blut an ihren Fingern haben.
Und so, wie er sie mir schilderte, war sie keine Frau, die nicht alleine ihren Sohn würde erziehen können.
Wenn sie diesen Rick also wirklich nicht mehr liebte, dann wäre sie schon längst weg.
Ich ahnte, dass da mehr dahinter steckte, als er es mir verriet.
Seine braunen Augen sahen mich eindringlich und entschlossen an.
Er wollte es unauffällig, aber dafür müsste ich nah an das Opfer kommen.
Dabei wäre die andere Alternative viel schneller und simpler.
Er müsste mir nur sagen, wo er wann war und ein einfacher Schuss und alles wäre erledigt.
Aber nein, es sollte ja kein Verdacht aufkommen.
Blieben nur zwei Möglichkeiten:
Einen Überfall simulieren und ihn mit einem Messer erstechen oder ihn langsam zu vergiften.
Ich war kein Typ für Geduld, aber wenn das Geld stimmte, erfüllte ich fast alle Wünsche, mochten sie auch noch so bizarr sein.
Er wollte nicht, dass die Spuren auf ihn zurückführten.
„Lori wird für zwei Wochen in Urlaub fahren. Er ist alleine. Ganz alleine mit seinem Sohn. Er weiß nicht, dass ich mit seiner Frau unterwegs bin, er wird ahnungslos sein. Ich habe auch schon eine Idee..."
Ich schnaubte.
Wenn Klienten eine Idee hatten, dann meist nichts Gutes.
Dabei kam selten was Gescheites rum.
„Und die wäre?", fragte ich ihn gelangweilt, spielte mit dem Glas in meinen Händen und sah mich unauffällig in dem dunklen Raum um.
Hier saßen überall zwielichtige Personen.
Es war kein Geheimnis, was hier alles für Geschäfte geschlossen wurden. Ebenso war es der Polizei bekannt, aber nachweisen konnten sie keinem von uns jemals etwas.
Kaum zu glauben, der vor mir war ja ebenfalls ein Cop.
Ich wusste, dass diese Schweine Arschlöcher waren und keine Eier in der Hose hatten, aber dass sie so korrupt und durchtrieben waren, ihren besten Freund für eine Frau umzulegen...nein, dass hätte ich selbst einem dreckigen Bullen nicht zugetraut.
Der einzige Grund, warum ich ihn angenommen hatte, obwohl ich wusste, was er mit mir machen könnte, wenn er es wollte, war, weil er mir das doppelte an Bezahlung geboten hatte.
Ich brauchte das Geld, er meinen Service, weil er seine super Stelle nicht verlieren wollte.
Ebenfalls etwas, auf das er hoffte: Die Beförderung.
Wäre dieser Rick Grimes nicht mehr da, dann würde er dessen Stelle bekommen, davon war er überzeugt.
Darüber konnte ich wirklich nur lachen.
Die Menschheit war so am Arsch...unglaublich.
„Ich gebe Sie als einen alten Freund von mir aus, der für einige Tage eine Bleibe sucht, weil etwas im Haus gemacht werden muss bei Ihnen. Rick ist so verdammt freundlich, dass er sie aufnehmen wird. Es wird ein Kinderspiel. Er weiß, dass ich wenig Platz habe und seine Frau ist nicht da. Ich habe ihn ja immer gewarnt, dass er als ach so toller Gutmensch irgendwann seine Quittung bekommen wird...Seien Sie morgen pünktlich am Treffpunkt, Rick ist früh daheim Montags."
Ich nickte und knurrte leicht.
„Sie haben mir keine Befehle zu geben. Passen Sie auf...Wenn Sie meinen, das funktioniert, dann werde ich da sein. Sein Fehler, auch nur der Hauch einer Falle und sie liegen beide innerhalb von Sekunden unter der Erde, verstanden?"
„Es war mir noch nie so Ernst! Es wird funktionieren, lassen Sie das meine Sorge sein. Hier, die erste Zahlung. Der Rest kommt, wenn er tot ist."
Walsh erhob sich, tippte sich an die imaginäre Hutkrempe und verließ dann den Laden.
Ich drehte nachdenklich die Tasche auf dem Tisch, tippte auf den Stoff und schloss meine Augen.
Wenn das alles so lief, wie ich mir das vorstellte und der Typ tot war, dann könnte ich mich mit dem Geld endlich zur Ruhe setzten.
Ich war mit fast Vierzig mittlerweile zu alt für diesen Kindergarten der Leute.
Das würde mein letzter Auftrag werden.
Dann hieß es Ciao American-Slums, willkommen High-Society!
Jetzt hieß es aber erstmal zu meinem Händler zu gehen und mir die nötigen Utensilien zu kaufen, die ich wohl brauchen würde, um einen unauffälligen Mord begehen zu können.
Zwei Wochen war nicht viel Zeit.
Und ich musste mir noch überlegen, wie ich es anstellen sollte.
Die Dosis musste stimmen, aber das würde mir Martinez besser erklären können.
Erst, wenn das erledigt war, konnte ich mich meinen Tagträumen hingeben, wie es wäre, in Geld zu schwimmen.
Eins-komma-fünf-millionen Dollar...wenn das nicht ordentlich viel Knete war, dann wusste ich auch nicht...
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Kill Me If You Can
FanfictionSein Job: Menschen töten. Damit verdient Daryl Dixon seinen Lebensunterhalt. Kein einfacher Job, aber besser, als überhaupt kein Geld zu verdienen und auf der Straße zu leben. Der guten Seite hat er schon lange den Rücken gekehrt, denn er weiß, dass...