Kapitel 5 - Gespräche

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„Ist nichts Besonderes, aber Nudeln sind das Einzige, was ich auf die Schnelle machen kann."

Nun ja, und Spiegeleier vielleicht noch...

Doch Daryl schien es absolut nicht zu stören, er starrte auf den Berg Nudeln, als hätte er seit Tagen nichts mehr gegessen und genauso stürzte er sich auch darauf.

Schmunzelnd beobachtete ich ihn dabei, bis er meinen Blick schließlich bemerkte und leicht ertappt sich über den Mund fuhr.

„Sorry, hab' den ganzen Tag noch nichts gegessen...", entschuldigte er sich und nahm einen Schluck Cola.

„Dann hau' rein! Ist noch genug da!", forderte ich ihn auf und seine Mundwinkel zogen sich tatsächlich zu einem seltenen, und auch zugegeben, sehr kurzen Grinsen nach oben.

Dann aß er schweigend weiter, ließ dabei seinen Blick durch die Küche schweifen und schien sich alles einzuprägen, was er so vorfand.

Na, so viel Interessantes gab es hier nicht vorzufinden und so war er es dann, den ich interessiert betrachtete.

Als er bei seiner letzten Gabel war, lud ich ihm erneut einen Berg auf den Teller und auch diesen verschlang er recht zügig, bis er sich mit einem zufriedenen Stöhnen zurücklehnte und auf den Bauch klopfte.

„Hat also geschmeckt, ja?", fragte ich nach und er nickte nur, bevor er zum Glas griff.

„Willst du einen Nachtisch?"

„Ich halte nicht allzu viel von diesem Süßkram.", meinte er nur und ich erhob mich, holte mir einen Pudding aus dem Kühlschrank und setzte mich wieder.

„Zählst du Kalorien?", fragte ich ihn neckend und nahm den Löffel in den Mund, während ich den Becher öffnete.

Daryl schnaubte, lehnte einen Arm über die Lehne hinter sich und betrachtete mich von der Seite.

„Sah das eben so aus, als würde ich das tun?"

„Na, wer weiß...", entgegnete ich und zuckte mit den Schultern, lehnte mich ebenfalls zurück und so sahen wir uns einen Moment über den Tisch hinweg an, bevor ich den Kopf leicht schief legte.

„Was ist jetzt schon wieder?!", fragte er und fummelte an seinen Lippen herum.

Machte es ihn nervös, wenn ich ihn so ansah?

„Darf ich dich was fragen?"

Ein verwirrter Blick, leicht unsicher und dann wieder kühl distanziert.

„Wenn es sein muss.", war seine knappe Antwort und ehrlich gesagt hatte ich auch nichts anderes erwartet. Er schien nicht der Typ zu sein, der von Allein viel von sich preisgab. Da er aber für zwei Wochen mein Mitbewohner war, wollte ich wenigstens etwas über ihn erfahren.

Ein, zwei Dinge wusste ich bereits. Aber sie waren nicht genug.

„Du meintest, du arbeitest tagsüber..."

„Ja, irgendwie muss ich ja mein Geld verdienen, oder nicht?", fragte er, fast provokant und ich schob mir einen Löffel mit dem Vanillepudding in den Mund.

„Als was arbeitest du?"

Er presste die Lippen zusammen, nahm den Flummi vom Tisch, den Carl noch da liegen gelassen hatte und warf ihn ein paar Mal senkrecht in die Luft, um ihn wieder aufzufangen. Das wiederholte er ungefähr fünf Mal, bevor er sich entschied, mir eine Antwort zu geben.
Wie gewohnt eher gebrummelt als wirklich gesagt.

„Bin selbstständig."

Oh, na das war ja interessant...

„Oh, mit was?", wollte ich neugierig wissen und sein Blick wurde stechend, als er zu mir wanderte.

Kill Me If You CanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt