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Ein leises Lachen entkommt mir und ich trinke meine Cola aus, um möglichst schnell daheim anzukommen. "Ich habe in meinem Leben vielleicht drei Wörter mit ihm gewechselt, abgesehen davon ist er Kates Schwester und ich kenne ihn langsam so gut, um zu wissen, dass mit ihm nicht zu Spaßen ist" erkläre ich.

Liam beobachtet mich, während ich meine Tasche aufhebe und in meine Jacke schlüpfe. Er sagt jedoch nichts, während ich mich von Kate und Serena verabschiede. Sobald ich das warme Restaurant verlasse, beginne ich zu frösteln und laufe los, während ich in Gedanken schon bei einer schönen heißen dusche bin.

"Du scheinst echt immer zu frieren"

Ich bleibe abrupt stehen, während Liam mir wieder mal seine Jacke um die Schulter legt und mir steigt sein gewohnter Duft aus leichter Minze und einem Hauch Zimt in die Nase. Ich drehe mich zu ihm und er schenkt mir ein halbes Lächeln, während ich verwirrt meine Stirn runzle.

"Liam was machst du hier?" frage ich.

Er zuckt mit den Schultern und sieht sich um. "Es ist gefährlich spät Abends alleine rumzulaufen" meint er gelassen und ich mustre ihn still. Ist es das? Er macht sich sorgen um mich? Schlecht Möglich, nachdem er am Morgen nachdem wir uns.. geküsst , zusammen in einem Bett geschlafen haben ,wie angewidert von mir weg eilt.

"Spät Abends? Es ist vielleicht 7" lache ich trocken und er schnaubt. "Amber, seitdem ich dich vor deinem wahrscheinlichem Tod gerettet habe, ist es mir jawohl noch erlaubt, dich nachhause zu fahren oder?" fragt er genervt und ich schlucke.

Ich erinnere mich nur zu gut an den Abend, an dem mich dieser Perversling vergewaltigen und was weiß ich noch mit mir machen wollte, und Liam mich vor einen meiner größten Albträume gerettet hat.

"Äh j-ja,ja." sage ich leise und folge ihm zu seinem Auto.

"Was weißt du über Jackson?" fragt Liam nach einer Weile in der ich einfach aus dem Fenster gestarrt habe und ich drehe meinen Kopf leicht zu ihm.

"Ich habe mal gehört, dass er.. naja ähm, mit Drogen gedealt hat" antworte ich und er nickt. "Das war's?" hakt er nach und ich nicke.

"Du wirst nicht so blöd sein und dich mit ihm abgeben oder? Auch, wenn er dich bittet. Oder?" fragt er und ich schüttle mit zusammengezogenen Augenbrauen den Kopf.

"Wie kommst du auf so einen Mist?" frage ich und er seufzt. "Ich frag ja nur."

Ebenfalls seufzend drehe ich meinen Kopf wieder zum Fenster und starre ins Dunkle, bis Liam vor meiner Haustüre ankommt.

"Danke fürs Fahren" lächle ich schwach, während meine Finger den Griff der Türe umfassen und Liam nickt, bevor er sich durch seine Haare fährt. Er sieht nachdenklich aus und irgendwie ... beschämt. "Amber?" murmelt er und ich werde nervös. "Ja?" frage ich leise zurück.

"Du.. wirst es doch keinem erzählen? Unseren... Fehler nach der Party?" fragt er schließlich mit kaltem Gesichtsausdruck und ich zucke leicht zusammen, während er mich so kühl und herablassend ansieht.

Ein unangenehmer Druck breitet sich in mir aus und ich schlucke leicht.

Natürlich war es nicht richtig, was ich gemacht habe und definitiv auch peinlich für mich, aber dass ich ihm anscheinend noch peinlicher bin als ich mir selbst, verleiht mir einen kleinen Stich ins Herz.

Ich bin die einzige von seinen vielen, die er geheim halten möchte, weil ich ... einfach ich bin.

Willst du etwa, dass er es jedem erzählt? 

Schnell fasse ich mich wieder und gebe ihm seine Jacke zurück, bevor ich die Autotüre öffne.

"Natürlich nicht."

In normalem Tempo steige ich aus und laufe zur Haustüre, welche mir von meiner Mutter geöffnet wird. Ich gehe ins Bad und steige unter die Dusche, während meine Gedanken zu Liams Bitte schweifen.

Natürlich würde ich nicht wollen, dass er es jedem erzählt, aber irgendwas sagt mir, dass es ihm außerordentlich peinlich ist, dass er den Kuss erwidert hat. Dass er mich selbst geküsst hat.

Bei der Erinnerung durchfährt mich ein Kribbeln und ich zucke erschrocken zusammen, bei dem irgendwie .. angenehmen Gefühl, wenn ich an meinen erste Kuss denke.

Nach meiner guttuenden Dusche schlüpfe ich in eine bequeme Schlaf-Short und ein Top, bevor ich mir die Zähne putze und schlafen gehe.

Ein paar Tage später

Unbekannte Nummer
Ich hole dich in einer halben Stunde ab, mach dich schick. xx - Ryder

Verwirrt schreibe ich zurück und hoffe insgeheim, dass er jetzt kein Date meint oder so.

Ich
Schick machen? Wofür?

Ryder
Zum Ausgehen.

Mir klappt der Mund auf, nachdem ich seine Nachricht zum bestimmt fünfzigstem mal durchgelesen habe. Zum Ausgehen? Er lädt sich selbst zu einem Date mit mir ein?

Der Junge hat Nerven.

Seufzend lege ich mein Lateinbuch bei Seite, schnappe mir eine Jeans und ein Shirt und verschwinde ins Bad, um mich zu richten.

Fertig angezogen tusche ich meine Wimpern und binde mir meine Haare in einen Pferdeschwanz, bevor ich mir mein Handy in die Hosentasche stecke und hinunter gehe.

Während ich in meine Chucks schlüpfe kommt meine Mutter aus der Küche und sieht mich fragend an. "Wo geht es hin?" sie runzelt die Stirn.

"Ich treffe mich mit Ryder" murmle ich zurück und ein Lächeln bildet sich auf ihren schmalen Lippen. "Viel Spaß!" lächelt sie und wie aufs Stichwort klingelt es an der Tür.

Seufzend drücke ich meiner Mom einen Kuss auf die Wange, öffne die Haustüre und werde von Ryder in eine Umarmung gezogen.

Er sieht wirklich gut aus, mit seinen perfekt gestylten blonden Haaren, den braunen Augen und den markanten Gesichtszügen. Er trägt Khakifarbene Hosen, ein einfaches weißes Tshirt und weiße Nike Air Max, was mich ehrlich gesagt ein wenig überrascht.

"Du siehst toll aus" meint er und reicht mir seinen Arm, in den ich mich zögerlich einhake.

"Danke, du siehst auch nicht schlecht aus"

Meine Wangen erröten leicht und ich blicke zu Boden, während wir seinen riesengroßen BMW ansteuern. Ehrlich gesagt fühle ich mich in Liams kleinem Audi um einiges Wohler, auch wenn ich nicht weiß, wie ich jetzt auf ihn komme.

Vielleicht, weil in letzter Zeit viel zu oft von einem der beiden irgendwo hingefahren werde.

"Wo fahren wir hin?" frage ich neugierig und er schmunzelt leicht.

"Lass dich überraschen" meint er und ich verdrehe die Augen, auch wenn ich Überraschungen liebe.

Nach einer Zwanzigminütigen Fahrt bleibt das Auto vor dem größten Kino ganz Calgarys stehen und ich steige grinsend aus. "Wir gehen ins Kino?" frage ich und Ryder taucht neben mir auf. "Sieht ganz so aus" lächelt er und wir betreten den großen Eingangsbereich.

Ryder reserviert zwei Plätze im 'Kino-Deluxe' und nachdem ich den Film aussuchen durfte, sitzen wir nun mit fünfhundert Tonnen Popcorn, extrem breiten Sesseln und Cocktails in Mockingjay Teil 2.

"Das war echt schön Ryder, aber lass mich dir das Geld zurückgeben" meine ich nach dem Film und Ryder fängt laut an, zu lachen. "Davon lasse ich dich gerne träumen" meint er und ich seufze.

"Nein wirklich, dieses ganze VIP Ding und das viele Essen war sicher teuer, ich will nicht, dass du dein Geld für mich ausgibst" erwidre ich und er seufzt ebenfalls.

"Ich habe mehr als genug."

The pretty BeastWo Geschichten leben. Entdecke jetzt