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"Hey Amber, magst du dich nicht zu uns setzten?" lächelt Tyler und ich nehme nickend neben ihm und gegenüber Joe platz. Kate ist heute leider daheim geblieben und Scarlett hat schon aus, weshalb mir wohl nichts anderes übrig bleibt.

Schweigend beiße ich in meinen Burger und lasse meinen Blick durch die volle Mensa gleiten. An einem Tisch in der hintersten Ecke erkenne ich Liam und seine komischen Freunde, wobei auch paar Mädels dabei sitzen. Liam starrt mich an und ich zucke leicht zusammen, bei seinem intensiven Blick.

Er sieht zwischen Tyler und mir her, bevor seine Augen wieder auf mich gerichtet sind. Zwar sitzt eine hübsche Blondine auf seinem Schoß und hat ihren Kopf auf seiner Schulter abgelegt, aber er sieht trotzdem die ganze Zeit zu mir.

Nachdem ich fertig gegessen habe, bringe ich mein Tablett weg und vereinbare mit Tyler und Joe einen Treffpunkt vorm Physiksaal.

Doch gerade, als ich um die Ecke biege, rennt ein großer, muskulöser Junge von der Seite in mich und ich lasse das Tablett augenblicklich fallen, bevor ich tollpatschig wie ich bin, nach vorne stolpre.

Um nicht allzu hart aufzukommen, strecke ich meine linke Hand panisch aus, welche eine Millisekunde später jedoch genau in die Scherben des zerbrochenen Glases rammt.

Schmerzerfüllt schreie ich auf und ziehe meine blutüberströmte Hand zu mir, bevor ich das große Stück Glas mitten in meiner Hand erkenne.

Der Junge neben mir lacht jedoch nur kurz und haut ab. Meine Hand brennt unbeschreiblich und der Schmerz ist unerträglich, weshalb ich vor Schmerz aufkeuche, bevor ich eine heiße Träne auf meiner Wange spüre.

Inzwischen stehen einige Schüler mit besorgten Blicken um mich und ein Mädchen sowie ein Junge bücken sich zu mir herunter, während ich meine Hand schluchzend zusammendrücke.

"Scheiße, alles okay?"

Die beiden sehen mich panisch und ich kann spüren, dass sie einfach nicht wissen, was sie machen sollen. "Lasst mich durch" schnaubt plötzlich jemand wütend und ich zucke erschrocken zusammen und sehe auf.

Liam schubst die vielen Schüler, welche einen Kreis um mich gebildet haben, unsanft zur Seite und auch das Mädchen sowie der Junge vor mir werden weg gedrückt.

Er legt seine Arme um mich und hebt mich hoch, bevor er schnellen Schrittes aus der Cafeteria eilt.

"L-iam" schluchze ich und presse meine Augen gequält aufeinander, sodass er nochmal beschleunigt. "Wer war das Amber?" fragt er wütend, doch als er merkt, wie schlecht es mir geht drückt er mir beruhigend seine weichen Lippen auf die Stirn.

"ich werde ihn umbringen" flüstert er in mein Ohr, bevor er eine Türe aufreißt und hineinstürmt. "Dr. Mendes, Amber ist mit ihrer Hand auf ein Scherbe gefallen" erklärt er und legt mich vorsichtig auf der Krankenliege ab.

Der Arzt kommt eilig auf mich zu und umgreift meinen linken Arm, bevor er meine Hand besorgt mustert. "Danke Liam, du kannst gehen" meint er hektisch und lässt meinen Arm wieder los, bevor er einen Verbandkasten aus einem der Schränke holt.

"Vielen Dank, Dr. Mendes" meine ich zum Abschied und er nickt lächelnd. "Kein Problem, Amber. Und nicht vergessen, alle 2 Tage den Verband wechseln!"

Ich nicke lediglich, stehe auf und laufe aus dem Zimmer, zu den Mädchenklos. Dort wasche ich mir vorsichtig mit der anderen Hand das Gesicht und entferne die schwarzen Mascara Überreste, bevor ich mir seufzend durch die Haare fahre.

Nachdem ich die Überreste meiner verheulten Wimperntusche so gut es ging weggerubbelt habe, laufe ich erschöpft aus der Schule, zu den Bushaltestellen und setzte mich dort angekommen in das kleine Bushäuschen.

"Du siehst echt fertig aus."

Erschrocken zucke ich zusammen und drehe meinen Kopf ein Stück nach links, wo ich Liam gelassen an einem Baum lehnen sehe. "I-ich" stottre ich und er stößt sich schmunzelnd ab, bevor er langsam auf mich zu kommt.

"Ich soll dich zu Ryder bringen" erklärt er.

Ich erhebe mich schnell und mit jedem Schritt, den er auf mich zu macht beschleunigt mein Herz leicht. "Liam, Ich will n-nicht.." murmle ich und versuche passende und gegenüber Ryder nicht verletzende Worte zu finden, aber Liam kommt mir zuvor, indem er einen weiteren Schritt auf mich zu kommt und mein Herz immer unregelmäßiger schlägt.

"Ich weiß" meint er schließlich und steckt seine Hände in seine Hosentaschen.

"Und ich kann dafür sorgen, dass du da nicht hin musst" raunt er schmunzelnd und kommt meinem Gesicht gefährlich nah. Sein Atem streift meine Wange und mein Herz pocht mir inzwischen heftig gegen die Brust, während er sich zu mir runter beugt.

"Fahr mich heim" bringe ich schließlich raus und er richtet sich wieder ganz auf, bevor er mich leicht an schmunzelt und mir mit einem Nicken bescheid gibt, ihm zu folgen.

Nervös folge ich ihm zu seinem Auto und setze mich dort angekommen auf den weichen Beifahrersitz, während Liam auf der anderen Seite einsteigt.

"Das geht nicht, er würde dahinter kommen, dass ich dich mit Absicht hab gehen lassen und das will ich nicht..."

Ich runzle verwirrt die Stirn und mustre ihn, während er das Auto startet. "Aber keine Sorge, ich kann meinen Bruder genau so wenig leiden wie du, also kommst du zwar so wie er es wollte in sein Haus, aber mit in mein Zimmer"

Ich blicke wieder auf die Straße und lasse mich in den weichen Sitz sinken.

"Wieso tust du das für mich?" frage ich nach einer Weile und erkenne in meinen Augenwinkeln, dass er leicht anfängt zu schmunzeln.

"Bin ich dir schuldig."

Oh my gooooosh, dankee für 1000 Reads, ich kann's kaum fassen! *------*

The pretty BeastWo Geschichten leben. Entdecke jetzt