Eine anstrengende Suche und ein zufälliges Treffen

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Fluchend stieg Hermine über einen Stein und richtete ihren Blick auf den Horizont. Wäre bloß nicht dieses verdammte Pferd weggelaufen, dann hätte sie dieses Schlamassel jetzt nicht! Seit Stunden schon suchte sie nach dem Tier und noch immer war keine Spur von ihm zu finden. Eine Muggelfreundin von ihr hatte sie auf ihr neu erworbenes Gestüt eingeladen, eigentlich wollte sie ein wenig Reitunterricht nehmen. Doch das Schicksal hatte andere Pläne mit ihr gehabt und so hatte sich das Pferd dazu entschlossen, sich loszureißen, um den Wald zu erkunden. Da ihre Freundin viel zu tun hatte war es nun ihre Aufgabe, das Tier zu suchen und wieder zurückzubringen. Ihren Zauberstab hatte sie nicht mitgenommen, wofür auch, sie wollte ursprünglich mit einem Muggel etwas zusammen machen. Dieser Fehler beweiste, dass sie nicht dazu gelernt hatte.

Sie seufzte und stapfte weiter durch das dichte Unterholz. Zum Glück hatte sie ihre elastische dunkelblaue Jeans und ein bequemes Top angezogen, dazu ihre schwarzen Stiefel. Keine Reitkleidung, aber besser als nichts. "April!", rief sie die gescheckte Stute zum tausendsten Mal. Sie blieb stehen und lauschte. Nichts tat sich. Was hatte sie auch erwartet, ein "Hallo, hier bin ich!" ? Kopfschüttelnd setzte sie ihren Weg fort. Langsam bekam sie Durst und sie hatte nichts zu trinken mitgenommen. Wenn sie jetzt zurückkehrte, wäre die Chance, dass sie April noch finden würde, sehr gering. Und sie wollte ihre Freundin nicht enttäuschen, die Stute war ein gutes Rennpferd, mit dem jene noch an einem Wettbewerb teilnehmen wollte. Außerdem würde es bald dunkel werden und vor Einbruch der Nacht wollte Hermine das Tier gefunden haben, sie hatte keine Lust, ohne Taschenlampe in der Dunkelheit spazieren zu gehen.

"April!" Hätte sie nur ihren Zauberstab mitgenommen, dann hätte sie das Tier schon längst mit einem Suchzauber ausfindig gemacht! Das Zaumzeug, das sie über der Schulter trug und die Trense wurden langsam schwer. Keuchend setzte sie einen Schritt vor den anderen, während die Vögel munter sangen und Sonnenlicht durch die Baumkronen fiel. "April, komm her!", wiederholte sie und blieb wieder stehen. Immer noch nichts. Wie schnell konnte ein Pferd rennen? Und wie weit war bitte April gerannt, wie groß war der Wald? Zu dem Durst mischte sich auch noch die Sorge, sich verirrt zu haben. Denn sie hatte keine Ahnung, wo sie überhaupt war. Den Weg hatte sie sich nicht gemerkt und selbst wenn sie die Gescheckte noch finden würde, würde sie nicht wissen, wie sie zurückkam. Und wenn es erst einmal dunkel war, hatte sie nicht die geringste Chance, den Weg zurück zu finden.

Das Zaumzeug rutschte ihr aus den Händen und fiel gemeinsam mit der schwarzen Trense zu Boden. "Verdammt!"

"Wer flucht denn da?"

Hermine zuckte zusammen und drehte sich erschrocken um. Das konnte doch nicht wahr sein! Vor ihr stand niemand Geringeres als Draco Malfoy. "Malfoy?", fragte sie ungläubig. "Granger?" antwortete er ebenso überrascht und zog eine Augenbraue hoch: "Was tust du hier?" "Dasselbe könnte ich dich fragen.", kam es von ihr. Er legte den Kopf schief und musterte sie: "Das sieht nicht wie Wanderkleidung aus."

"Wow, du Genie! Das hatte ich auch nicht vor. Und was willst du hier?", antwortete sie genervt. "Das erzähle ich dir, wenn du mir deine Geschichte erzählst." Hermine verdrehte die Augen und ging in die Hocke, um das Zaumzeug und die Trense aufzusammeln. Ganz bestimmt würde sie sich nicht vor ihm bücken. "Na gut", fing sie an, denn sie hatte keine Lust auf lange Diskussionen mit ihm, "eine Freundin von mir besitzt ein Gestüt und hat mich eingeladen. Ein Pferd hat sich losgerissen und ich wurde mit der Suche beauftragt. Doch das Pferd lässt sich immer noch nicht blicken und das wird es vermutlich so bald auch nicht tun."

Sie stand auf und drehte sich wieder zu ihm um. "Das klingt ja nicht gerade so, als wärst du glücklich darüber." Es war keine Frage, sondern eine Feststellung. "Tut es auch nicht. Und warum bist du hier?" fragte sie und sah ihm direkt in die grauen Augen. Überraschenderweise waren sie nicht voller Hass und Ekel, wie sie es noch zu Schulzeiten gewesen waren. Er schwieg, doch schließlich seufzte er und erzählte: "Ich war mit einem Freund wandern und bin vom Weg abgekommen." Hermine wartete auf mehr, doch er sah sie nur ausdruckslos an. "Ist das alles?" Draco nickte und diesmal war sie es, die ihn musterte: "Also Wanderkleidung sieht anders aus."

Zufall mit FolgenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt