Das Gegenteil von Leidenschaft

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Sie bekam nicht viel von ihrer Umgebung mit, denn sie fand sich in einer Umarmung mit Draco wieder, sein Gesicht war nur ein paar Zentimeter von ihrem entfernt. Die Tür fiel ins Schloss und das Zimmer war in Kerzenschein getaucht, offenbar hatte er alles vorbereitet. Sie legte eine Hand an seine Wange, die andere ruhte in seinem Genick und zog seinen Kopf zu ihr herunter, sodass sich ihre Köpfe an der Stirn berührten. ,,Du warst wirklich sauer, oder?" Ihre Stimme war nur ein Flüstern und sie ging beinahe in seinen endlos tiefen Augen unter, die im Licht der Kerzen dunkel schimmerten. ,,Ja, aber das hat den Sex nur interessanter gemacht." Er lächelte leise und griff in ihre Haare. ,,Nun", ergriff sie wieder das Wort, ,,ich denke, ein guter Gegensatz zur Leidenschaft wäre einfühlsame Zärtlichkeit." Er grinste: ,,Zärtlichkeit war noch nie meine Stärke, aber ich kann es versuchen."

Er ging ein paar Schritte vorwärts, bis sie eine Kante an ihrem Bein spürte. Sanft drückte er sie auf das Bett und legte seine Knie neben ihren Beinen ab. Dann küsste er sie und sah ihr dabei tief in die Augen. Sie glichen flüssigem Silber. Sanft strich Hermine mit ihrem Daumen über seine Wange und spürte, wie wunderbar weich seine makellosen Lippen waren. Er gab sich Mühe, zärtlich zu sein, denn auch das hatte seinen Vorteil. Das romantische Kerzenlicht verstärkte die Atmosphäre nur.

Ohne den Kuss zu unterbrechen rollte er sich auf die Seite, sodass sie auf ihm lag. Genüsslich schloss sie die Augen und genoss das Gefühl seiner perfekten Lippen auf ihren. Eine Hand hatte Draco noch immer in ihrem Haar, die andere löste sich aus ihrem Genick und fuhr über ihren Körper, biss zu ihrer Hüfte. Sie rollte aufreizend mit ihr und lächelte in den Kuss hinein. Er löste sich von ihr: ,,Was gibt es da zu grinsen?" Auch er lächelte leicht. ,,Nichts." Immer noch grinsend zog sie ihn wieder in einen Kuss, seine Zunge spielte zärtlich mit ihrer. Hermine griff in sein helles Haar und verkrallte sich darin, als er ihre Hüfte los ließ, um stattdessen zwischen ihre Schenkel zu gleiten.

Leise stöhnte sie auf, als sein Daumen über ihre intimste Stelle fuhr. Wieder spürte sie sein Lächeln. Seine Finger zogen langsam den Stoff über ihre Haut und entblösten sie, um sie mehr verwöhnen zu können. Ihre Hand fuhr von seiner Wange zu seiner Hose, um den braunen Gürtel zu öffnen. Ihr Atem beschleunigte sich, als er über ihren Kitzler rieb und somit Hitze in ihr aufsteigen ließ. Dieser Mann schaffte es verdammt noch mal immer wieder, sie sexuell zu erregen. Mit seiner Stimme, seiner Art, seinem Körper, seinem Blick... Einfach immer!

Seine Hand ließ von ihr ab und fuhr stattdessen zu seiner Hose, um sie hinunter zu schieben. Er löste sich von ihr, sodass sie die Augen öffnete und in seine sah, als er in sie drang. Sie keuchte und wand sich unter ihm, genoss den perfekten Moment und wünschte sich, dass es niemals vorbei gehen würde. Seine Lippen hauchten einen zarten Kuss auf ihren Mundwinkel und seine Hand fuhr wieder nach oben, um über ihre Wange zu fahren, während sie sich an seinen Schultern festhielt. Er bewegte sich langsam und stieß tief in sie, was ein Gefühl der Intensität erzeugte. Sie wollte die Augen schließen, doch sein Blick hielt sie gefangen. Wieder stöhnte sie.

Seine Stöße wurden tiefer, ihre Lust größer. Sie spürte, wie sich all die Anspannung in ihr anstaute, wie sie die Azgen unter der Last schloss und sich in seine Schultern krallte. Sie steuerte immer mehr auf den Höhepunkt zu, sie merkte es nur zu deutlich. Ihre Muskeln spannten sich an, in ihrem Unterkörper und dem Rest ihres Körpers. Und doch fühlte es sich auf seine eigene Art und Weise gut an. Dies war der erste zärtliche, beinahe schon vorsichtige Sex, den sie mit Draco hatte. Ihre Vernunft, ihre Rationalität, all das, auf das sie jahrelang vertraut und gehofft, auf das sie ihre Lebensgrundlage gebaut hatte - all das schwieg nun. Es war für diese Momente der Entspannung und des Genusses, der Leidenschaft und der Zärtlichkeit einfach nur still. Es war leer in igrem Kopf - und das tat verdammt gut. Sie brauchte ihn. Sie brauchte Draco. Sie brauchte Draco Malfoy um loszulassen, um aus dem tristen Alltag zu fliehen.

Und er brauchte sie, das spürte sie. So wenig er auch davon zu erkennen gab, sie sah es in ihren gemeinsamen Momenten. Sie sah, dass er es genoss, dass er seine Anspannung, seine Last mit ihrer Hilfe von ihm abfallen ließ. Zum ersten Mal im Leben fühlte sie sich wirklich gebraucht.

Endlich erlangte sie zeitgleich mit Draco den Höhepunkt. Nur am Rande nahm sie war, wie er sich in ihr ergoss und aufstöhnte, denn ihr ganzer Körper verkrampfte sich und zuckte unkrontroliert. Sie krallte sich an ihm fest, stöhnte laut, während sich ihre Muskeln wieder entspannten und sie erschöpft zurückließen.

Erschöpft lockerte sie ihren Griff und legte ihren Kopf auf seiner verschwitzten, dennoch wunderschönen Brust ab. Schwer atmend wartete sie darauf, dass sich ihr Herzschlag, der beinahe schmerzhaft in ihrer Brust klopfte, wieder beruhigte. Auch Draco war erschöpft und strich ihr mit geschlossenen Augen sanft übers Haar. Er war wunderschön. Seine fein geschwungenen Lippen, sein spitzes Kinn, seine gerade Nase - er war einfach nur perfekt und makellos.

Schmunzelnd hauchte sie ihm einen leichten Kuss auf die Lippen: ,,Hat dir schon einmal jemand gesagt, dass du wunderschön bist?" Er lächelte leicht und öffnete die Augen: ,,Ja, aber aus deinem Mund hört sich das mit Abstand am besten an. Und am ehrlichsten." Ihre Mundwinkel zogen sich leicht nach oben, als er sie zärtlich küsste und mit der Zunge über ihre Unterlippe fuhr.

Zufrieden legte sie wieder den Kopf an seiner Schulter ab, ehe er einen Arm um sie schlang und sie näher zu sich zog. ,,Hat denn dir schon einmal jemand gesagt, dass du wunderschön bist?", flüsterte er. Niemals hätte sie gedacht, dass sie einmal von Draco Malfoy ein Kompliment bekommen würde. Geschweige denn leidenschaftlichen und zärtlichen Sex. ,,Nur Ron. Aber du klingst besser."

,,Und ehrlicher", fügte er hinzu, ,,denn das meine ich auch so."

Zufall mit FolgenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt