Caleb berührte kurz meinen Arm und ich blickte voller Angst zu ihm. Er versuchte so gut es ging seine Angst zu verstecken.
"Akela, wir werden sicher landen. Hab vertrauen." Wie gerne ich darauf hören wollte was er sagt. Doch trotz der beruhigenden Worte, stand die Angst ihm ins Gesicht geschrieben. Seine Hände waren schwitzig und mir wurde klar, dass er das nicht gesagt hatte um mich zu beruhigen, sondern mehr, um uns beide zu beruhigen.
Plötzlich wurden wir durchgerüttelt und ich spürte, dass wir nicht länger in solch riesen Bögen schaukelten. Stattdessen ruckelte das gesamte Schiff. Erneute Schreie waren zu hören. Der Flug hinunter wurde immer ruckeliger und ich kniff, Calebs Hand noch fester haltend, die Augen zusammen. Plötzlich ein lautes Dröhnen und ein solch heftiger Ruck, dass ich nach vorn in meinen Gurt geschleudert wurde. Kurzer Schmerz meldete sich in meinen Schultern, dann hörte auch das Ruckeln auf. Es war vorbei. Langsam öffnete ich die Augen. Stille machte sich im ganzen Dropship breit. Das Licht flackerte und tauchte uns immer wieder für wenige Sekunden in Dunkelheit. Ein Junge, den ich nicht kannte, war der Erste, der die Stille brach.
"Hört ihr das? Kein Maschinenrohren."
Er hatte Recht. Sein offenbarer Freund, der neben ihm stand, nickte.
"Ist doch ein Anfang!"
Ich ließ Calebs Hand los und begann mich abzuschnallen. Die anderen taten es mir gleich.
"Die Außenschleusen sind auf der unteren Ebene!", schrie Tiara und kletterte mit als erste die Leiter hinunter. Sie kannte sich mit der Technik der Ark hervorragend aus, was nicht sehr verwunderlich war. Sie war eine angehende Ingenieurin, bevor sie eingesperrt wurde.
Im Eiltempo lief ich auf die Leitern zu, die nach unten führten, zum Ausgang. Tiara hing sich an mich und ich war glücklich über ihre Anwesenheit. Sie wollte wahrscheinlich genauso wenig allein sein wie ich in diesem bedeutenen Moment. Unten angekommen, nahm ich ihre Hand und rannte mir ihr zu der Schleuse in die Freiheit.
"Wartet! Stop!"
Ich erkannte die Stimme der Blondine, die vorhin mit Finn geredet hatte. Jetzt, vom näheren betrachtet, erkannte ich sie. Sie war definitiv die Tochter meiner ehemaligen Ärztin Abbey Griffin. Ihr Name war mir nicht bekannt. Auch sonst wirkte sie näher betrachtet anders. Entschlossen raste sie durch die Menge und schubste Tiara unsanft beiseite. Tiara wollte gerade laut protestieren, als ich sie zurückhielt.
"Die Luft ist vielleicht verseucht!", rief die Blondine zu Bellamy, welcher die Hand auf dem Hebel hatte, welche die Schleuse öffnen würde. Seine braunen Locken kräuselten sich wild und er war ein ganzes Stück größer, als ich ihn in Erinnerung hatte. Zudem auch muskulöser. Mir wurde bewusst, dass der Junge, mit dem ich immer heimlich gespielt hatte, nicht mehr bloß ein kleiner verschlossener Junge war.
"Dann werden wir sowieso alle draufgehen.", erwiderte Bellamy gefasst, die Hand noch immer auf dem Hebel der Schleuse.
Clarke wollte gerade etwas bissiges erwidern, das sah man ihrem Gesicht an, doch wurde sie unterbrochen."Bellamy?", schrie ein braunhaariges Mädchen und bahnte sich ihren Weg zu ihm durch. Es war Octavia. Seine Schwester. Sie sah Älter aus, hatte weiblichere Züge bekommen, doch es war noch immer Octavia.
Neben mir flüsterte Tiara: "Das ist das Mädchen, das 16 Jahre lang im Boden versteckt wurde. Da sie das zweite Kind ist, und nur eines erlaubt ist, hat ihre Mutter sie ihr ganzes Leben lang versteckt. Muss grausam sein. Irgendwann sind sie aufgeflogen, weil sie auf diesem Maskenball war. Ihre Mutter wurde dafür gefloatet."
"Ich weiß.", flüsterte ich zurück und sah sie kurz an. Das war eins der Geheimnisse, mit denen sie sich hatte bezahlen lassen.
Plötzlich hörte ich Bellamys Stimme.
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The Hardening
Science Fiction"Vielleicht werde ich auf dem Boden sitzen mit Tränen in den Augen und dem brennenden Schmerz in der Brust, der mich zerbrechen lässt. Vielleicht werde ich das Gefühl haben, dass ich nicht mehr kann und mich fragen was das Alles soll. Vielleicht wer...