Schlagartig wurde mir bewusst, dass ich nicht länger alleine war. Blitzschnell wirbelte ich herum und keuchte vor Entsetzen laut auf. Aus den Schatten der Bäume löste sich eine riesige Gestalt mit langen, zotteligen Haaren. Ich erschauderte von Kopf bis Fuß. Als der Mann mich ansah weiteten sich seine Augen für einen Moment, bevor er sie bedrohlich zusammenkniff. Dieser Grounder war nicht jener, welcher mich gerettet hatte.
Der angsteinflößende Grounder vor mir war größer und seine bullige Figur deutete darauf hin, dass er körperliche Anstrengungen nicht scheute. Es wirkte fast, als habe sich ein dunkler Schleier um ihn gelegt, so als hätte er eine sichtbare negative Aura. Ich konnte die Bedrohung, die von ihm ausging förmlich spüren. Mir war sofort klar, dass ich, wenn ich nichts unternahm, in wirklich großen Schwierigkeiten steckte. Fast schon augenblicklich beschloss mein Gehirn zu quittieren und ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen.
Ich wusste nicht ob ich weglaufen, schreien, mich ergeben oder anfangen sollte mit ihm zu reden, weshalb ich die große in Fell gewickelte Gestalt vor mir, die mich neugierig musterte, einfach nur anstarrte. Das Fell, das er trug wirkte wie ein großer Mantel, der seinen muskulösen Oberkörper nur noch bedrohlicher wirken ließ. Er hatte den Kopf zur Seite geneigt, so als sei er in der Betrachtung eines Gemäldes vertieft.
"Kannst du mich verstehen? Sprichst du meine Sprache?", fragte ich ihn, in meiner Verzweiflung. Auf keinen Fall wollte ich es zum Kampf kommen lassen. Jedoch sollte es auch nicht so wirken, als hätte ich kein Selbstbewusstsein.
Er schaute mich weiterhin mit schrägem Kopf an. Seine Miene ließ sich nicht deuten, weshalb ich entschied einfach weiterzureden.
"Ich kann verstehen, dass ihr euch fragt, wer wir sind und wieso wir aufeinmal hier sind. Ich kann dir sagen, dass wir einen neuen Lebensraum brauchen - die Erde. Deshalb sind wir hier. Viel mehr weiß ich nicht. Ich weiß auch nicht genau, was der Plan von den Leuten meines Volkes ist, aber mein Plan ist es mich euch anzuschließen. Ich will einen Neuanfang." Er zeigte noch immer keine Reaktion. Nicht einmal geblinzelt hatte er.
"Vor allem aber will ich nicht für die kämpfen, die mir das Leben zur Hölle machen, um die zu töten, die mir nichts getan haben."
Meine Stimme klang nicht wie geplant hart und unerschrocken, sondern eher etwas schroff und vielleicht sogar ein wenig schüchtern. Ich hätte mich Ohrfeigen können, dass ich sie nicht besser unter Kontrolle hatte. Auf die Reaktion meines Gegenüber wartend, stellte ich mich etwas breitbeiniger hin und streckte meinen Rücken um meine volle Körpergröße von 1.63m zu erlangen.
Zuerst runzelte der Grounder seine Stirn und sah mich noch finsterer an, doch dann legte sich ein Grinsen auf sein Gesicht. Ungläubig schnappte ich nach Luft, wusste nicht was ich nun machen sollte. Der Grounder antwortete noch immer nicht, allein seine Hand glitt unter seine Felljacke. Ich ließ seine Hand nicht aus den Augen. Langsam zog er sie wieder hervor, in seiner Hand ein dreckiges Tuch. Er beugte sich seltsam nach vorn, dann verlief alles so schnell, dass mir kaum Zeit blieb zu reagieren.
Er kam mit einem Satz auf mich zu, zückte blitzschnell ein Messer und schnitt mir mein verletztes Bein erneut, wenn nicht sogar ein Stück tiefer, auf. Es brannte wie verrückt, Tränen schleierten meine Sicht und mir wurde bewusst, dass das dreckige Tuch nur eine Ablenkung war, um mich im nachhinein zum einen besser Kontrollieren zu können und zum andern Lauf- und Fluchtunfähig zu machen. In wenigen Sekunden hatte er den kompletten Angriff mit seinen Konsequenzen bestens durchdacht.In fast schon unmenschlicher Geschwindigkeit zerrte er mich, ein Messer an meiner Kehle, ein paar Schritte tiefer in den Schatten, hinter den nächstgelegenen Baum und verbat mir auch nur einen Ton von mir zu geben. Sein Messer schnitt sachte in meinen Hals, als er mich weiter zu sich zog. Ich erkannte den Grund nicht, doch er muss ein verräterisches Geräusch gehört haben, das ihn gefährden könnte oder ähnliches.
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The Hardening
Science Fiction"Vielleicht werde ich auf dem Boden sitzen mit Tränen in den Augen und dem brennenden Schmerz in der Brust, der mich zerbrechen lässt. Vielleicht werde ich das Gefühl haben, dass ich nicht mehr kann und mich fragen was das Alles soll. Vielleicht wer...