Armorentia

6K 389 50
                                        

Dracos P.O.V.
Am nächsten Tag ging es meinem Arm schon wesentlich besser, zu Madam Pomfrey war wie ich es zu Potter gesagt hatte nicht gegangen. Ich lief ins Badezimmer und schaute in den Spiegel. Zwei kalte graue Augen blickten mir entgegen. Ich wandte den Blick ab und klatschte mir kaltes Wasser ins Gesicht um aufzuwachen. Ich machte mich schnell fertig, dann machte ich mich zusammen mit Crabbe und Goyle auf den Weg zum Frühstück.

Ich konnte es nicht vermeiden. Als ich den großen Saal betrat, trafen mich natürlich von all den Augen zuerst die von Potter. Ich schaute schnell weg und antwortete Crabbe, der wieder mal irgendetwas hirnloses von sich gegeben hatte. Ich konnte mich überhaupt nicht richtig auf die Unterhaltung konzentrieren.

Ich war froh, als das Frühstück endlich vorbei war und ich in den Unterricht gehen konnte. Bis mir einfiel, dass wir Zaubertränke hatten und das mit den Gryffindors gemeinsam. Ich stöhnte auf. Goyle fragte mich sofort was los war, aber ich winkte nur ab. So weit kam es noch, dass ich ihm Einblick in mein Gefühlsleben gab. Das gab ich niemandem. Man könnte sogar sagen nicht einmal mir selbst. Gefühle waren einfach nicht meine Sache. Das hatte man mir so beigebracht. Gefühle brachten einem nichts, sie machten einen höchstens kaputt. Malfoys waren keine Gefühlsmenschen. Sie waren kalt, arrogant und rücksichtslos. Und sosehr ich mir wünschte, ich hätte keine Gefühle, ich hatte welche. Beide Häuser betraten den Raum und verteilten sich an den verschiedenen Tischen. Professor Snape kam hineingeweht, sein Gesichts ausdruckslos wie immer. Wie schaffte er es nur, nie die geringste Emotion zu zeigen? „Stellt euch bitte um diesen Tisch.", sagte er und deutete mit der Hand auf einen Tisch, auf dem ein Kessel mit einem Gebräu stand, dessen Deckel verschlossen war. „Heute befassen wir uns mit einem sehr gefährlichen und äußerst wirksam Zaubertrank." Er öffnete den Deckel und sofort fing die Luft an nach verschiedenen Sachen zu duften. Es roch sehr gut. Der Kessel zog einen geradezu magisch an. „Wer kann mir sagen, um welchen Zaubertrank es sich hier handelt?", fragte Snape. Grangers Hand schoss sofort in die Höhe. Ausnahmsweise nahm der Professor sie dran. Granger holte Luft. „Es handelt sich hierbei um Armorentia, einen Liebestrank, er gibt der Person für die es bestimmt ist das Gefühl, in den Bräuer verliebt zu sein. Für jeden riecht er unterschiedlich. Für mich zum Beispiel nach..." Sie räusperte sich. „Nach Zahnpasta, frisch gemähtem Gras und...Pergament." Granger lief leicht rot an. Ich lachte gehässig und flüsterte Crabbe und Goyle etwas zu. „Mr. Malfoy, haben sie uns etwas mitzuteilen?" Snape drehte sich auf den Fersen blitzschnell um. „Nein Sir.", sagte ich hastig. Er wandte sich wieder ab. „Den Rest der Stunde werden wir uns damit beschäftigen, diesen Trank zuzubereiten. Die Anleitung dazu findet ihr auf Seite 167." Damit hatte er alles gesagt uns ließ uns machen. Ich trat neugierig an den Kessel mit dem fertigen Gebräu heran, ich wollte wissen wonach es für mich roch. Ich roch Minze, Apfel und...den Duft kannte ich irgendwoher. Ich schloss die Augen. Mir lief es eiskalt den Rücken herunter, als mir klar wurde, welchen Duft ich gerade genüsslich einatmete. Potter. Ich fühlte wie mir schon wieder die Röte ins Gesicht stieg. So konnte das nicht weitergehen. Es konnte nicht wahr sein, dass ich in diesem lächerlichen Liebestrank Harry Potters Aftershave roch. Ich drehte mich um und schaute genau in die Augen der Person, die ich jetzt am wenigsten sehen wollte. „Geh mir aus dem Weg, Potter.", fauchte ich und schubste ihn mit einer Schulter zur Seite. Ich musste etwas tun, bevor ich nichts mehr tun konnte.

Enemies•DrarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt