Ist es wegen...?

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Harrys P.O.V.

Ich fand mein Verhalten selbst albern und lächerlich, ich ging die dunklen Gänge von Hogwarts lang, auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum...Wie absolut lachhaft es war, dass es mich störte dass Malfoy mit Pansy rumknutschte. Ich redete mir ein, dass es mich nicht im Geringsten interessierte. Hermine und Ron waren noch in der großen Halle geblieben und ich hatte mich entschieden zu verschwinden, da sie später bestimmt lieber alleine sein wollten. Was dachte ich eigentlich noch länger darüber nach? Mit gesenktem Kopf hastete ich durch die Gänge, bis ich endlich im Gemeinschaftsraum angekommen war. Ich stöhnte auf bei dem Gedanken an den Berg Hausaufgaben den ich noch erledigen musste. Ich schmiss mich in den nächstbesten Sessel und fing an zu schreiben.

Dracos P.O.V.

Es war nicht so dass es besser wurde, nachdem ich Pansy geküsst hatte. Nein, im Gegenteil, es wurde nur noch schlimmer und ich musste ununterbrochen an Potter denken. Ich hasste mich selbst dafür. Wer war ich, dass ich mich solchen Gedanken hingab? Ich war nicht...Ich wagte es nicht einmal soweit zu denken. Ich hasste Potter seitdem er meine Hand im ersten Schuljahr abgelehnt hatte, und daran würde sich auch nichts denken. Den Feind...Nein. Fast hätte ich laut aufgelacht. Sicher nicht. Aber je mehr ich versuchte, an etwas anderes zu denken als an den Gryffindor, desto mehr dachte ich an ihn. Schließlich wurde ich fast wahnsinnig. Ich stand aus meinem Bett aus, ich musste etwas tun. Ich beschloss Pansy suchen zu gehen.

Ich fand sie im Gemeinschaftsraum der Slytherins, sie saß auf einem Sessel und las ein Buch. Selbst das erinnerte mich an Potter. Ich räusperte mich. Pansy sah von ihrem Buch auf. „Draco!", sagte sie. „Kannst du kurz kommen?", fragte ich. Sie zuckte mit den Schultern und stand auf, ihr Buch ließ sie auf dem Sessel liegen. „Gibt's Probleme?", wollte sie wissen und ich nickte, ohne etwas zu sagen, ich zog sie mit mir aus dem Gemeinschaftssaal und verschwand in eine dunkle, versteckte Ecke mit ihr. Ich holte tief Luft. „Küss mich.", sagte ich dann und sah Pansy eindringlich an. „Was?!", fragte sie überrascht. Ich spannte meinen Kiefer an und schluckte. „Ist es wegen...?" Sie hob mein Kinn an. Ich antwortete ihr nicht.

Zögernd bewegte sie ihr Gesicht auf meins zu und ich musste erneut schlucken. Als sich unsere Lippen berührten, fühlte es sich nicht richtig an, ich fühlte nichts. Pansy war perfekt für mich und ich dachte nur an...Potter! Sie fuhr mit ihrer Hand über meine Haare, herunter zu meinem Nacken. Ich empfand ihren Kuss als nichts besonderes, ich fühlte mich einfach nur leer. Wie es wohl wäre Potter...? Ich unterbrach meinen Gedankengang und konzentrierte mich auf Pansy. Ohne es zu merken stellte ich mir eine andere Person vor, als ich sie küsste und als mir das bewusst wurde, schob ich sie schnell von mir weg. Sie sah mich fragend an, aber ich schüttelte nur den Kopf. Sie nahm kurz meine Hand, dann entfernte sie sich mit gleichmäßigen Schritten. Aus lauter Wut und Hass gegen mich selbst und die ganze Welt boxte ich mit aller Kraft gegen die nächstbeste Wand. Es knackte gefährlich und meine Hand fing an zu brennen. In dem schwachen Licht konnte ich erkennen, wie meine Fingerknöchel aufgeschürft waren und bluteten. Ich musste mich zusammenreißen um nicht zu schreien. Aber der Schmerz tat gut, er brachte mich für einen Moment, eine Sekunde auf andere Gedanken.


Enemies•DrarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt