So guckt niemand seinen größten Feind an.

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Harrys P.O.V.

Die Tage zogen sich hin wie Kaugummi, es ging mehr auf den Winter zu, es regnete durchgehend und die Tage wurden kürzer. Ich begegnete Malfoy nicht mehr außerhalb des Unterrichts und ich ging ihm auch sonst aus dem Weg. Zusätzlich stieg der Schulstress, mehrere Prüfungen standen an. Ich musste mir eingestehen dass ich Mafoys abweisende Art und seine Beleidigungen vermisste. Als ich heute aufstand und mir klar wurde welches Datum heute war, wurde mir abwechselnd heiß und kalt. Heute stand das zweite Quidditchtraining mit Malfoy an und das hieß, ich konnte es nicht länger vermeiden ihn zu sehen. Das Zimmer blieb dunkel, selbst als ich die Vorhänge öffnete. Ich fühlte mich müde und träge.

Ich kam spät zum Frühstück. Am liebsten hätte ich mich heute einfach nur unter meiner Bettdecke verkrochen, auch wenn das nicht besonders griffindormäßig und eigentlich nicht meine Art war. Hermine hob leicht ihre Hand als sie mich erblickte und winkte mir zu. Sie wünschte mir einen guten Morgen, aber ich konnte mich einfach nicht dazu durchringen das Gesagte zu erwidern. Ich nahm mir widerwillen ein Brötchen. „Wo isn Ron?", fragte ich. Mir war es bis jetzt nicht einmal aufgefallen, dass mein bester Freund nicht am Tisch saß. Innerlich stöhnte ich auf. Ich war ja total neben der Spur! „Der ist vorhin gegangen, er muss noch Hausaufgaben abschreiben." Hermine verdrehte die Augen. Ich nickte leicht als Antwort. Plötzlich nahm sie meine Hand und ich sah hoch. Ihr Gesichtsausdruck war besorgt. „Harry.", fing sie an, „Du bist schon seit Tagen so merkwürdig drauf. Glaubst du ich merke nicht das was nicht mit dir stimmt?" Mein Blick wanderte automatisch zu Malfoy. Er hatte seinen Kopf auf einer Hand abgestützt und stocherte in seinem Essen herum. „Es ist Malfoy, hab ich Recht?", fragte sie, ohne meinem Blick zu folgen. „Nein.", sagte ich, „Doch." Ich verbarg mein Gesicht in den Händen. „Sollen wir ein Stück gehen?", bot Hermine an. Ich nickte. Vielleicht war frische Luft jetzt das Richtige.

„Woher wusstest du das?", wollte ich von Hermine wissen, als wir nebeneinander hergingen. Sie lächelte. „Die Blicke die ihr euch immer zuwerft." Sie grinste und ich seufzte. „Du meinst, die die ich ihm immer zuwerfe." „Er schaut dich mindestens genauso an.", widersprach sie mir und mein Bauch fing an zu kribbeln. „Er hasst mich.", sagte ich, aber Hermine schüttelte den Kopf. „Glaub mir, so guckt niemand seinen größten Feind an.", meinte sie und das Kribbeln verstärkte sich. „Du irrst dich. Er ist mit Pansy Parkinson zusammen.", erwiderte ich. Sie kicherte. „Das muss doch gar nichts heißen. Vielleicht ja gerade deswegen." „Wie?!" Ich verstand nicht was sie meinte. „Wenn er schwul wäre, würde er das sicher nicht zugeben wollen, immerhin reden wir hier noch von Malfoy." Ich stöhnte auf und setzte mich auf eine niedrige Mauer. „Wie konnte ich mich ausgerechnet in ihn verlieben? Es gibt tausend andere Jungs!" Hermine setzte sich neben mich. „Jetzt ist es eben passiert, da kannst du nichts machen." „Oh Gott!", stöhnte ich und lehnte meinen Kopf an Hermines Schulter.


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