Kapitel 9

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Zu meinem allergrößten Ärgernis, waren diese Vorträge und Workshops alles andere als komplett langweilig. Besonders die, in denen man selbst ausprobieren konnte, wie man sich in einer bestimmten Situation zu verhalten hatte, hatten es mir angetan. Doch noch schaute ich nur zu und versuchte die restlichen drei an meiner Seite zu ignorieren. Zum Ausprobieren hatte ich später noch Zeit,denn es war auch Teil des Wochenendes, sich durch sogenannte Parcours"durchzukämpfen". In denen musste man etwa gegen fünf verschiedene Personen kämpfen und jede hatte ein kleines Gebiet indem man wissen musste, was zu tun war. Zum Beispiel, würde eine Person ein Messer tragen und du müsstest versuchen es ihr abzunehmen ohne selbst dabei allzu sehr zu schaden zu kommen. Ein weiterer Lichtblick war die große Pause am Nachmittag, die wir aus irgendeinen Grund nicht zusammen verbringen mussten. Dad hoffte aber darauf, dass wir es trotzdem wollten. Sobald er aber erwähnt hatte,dass wir machen konnten was wir wollten, nahm ich reiß aus und verschwand im Strom der Menschen, der sich aus der Halle bewegte, in der wir uns noch befunden hatten.

Kurz darauf schlenderte ich wieder einmal über das weitläufige Gelände und beobachtete die Leute bei dem was sie taten. Die meisten standen in Gruppen zusammen und schienen sich gut zu amüsieren. Ich suchte mir einen entspannten Platz zum sitzen, der nicht so im Mittelpunkt lag und ließ meine Gedanken ein wenig baumeln bis mich ein "Hey,du da!" aufschrecken ließ.

Ein Mädchen, dass in mitten einer großen Gruppe saß, die am meisten aus Jungs bestand, winkte mir aus unerklärlichen Gründen zu. Sie schien wohl eine "Anführerin" der Gruppe zu sein, denn es starrten mich auf einmal alle an, die um sie herumlungerten. Okay,das einzige was ich jetzt wollte war Aufmerksamkeit von anderen zubekommen, auch wenn ich nichts tat. Aber was sollte es wohl schaden zu ihnen zu gehen und kurz mit denen zu reden? Deshalb ging ich langsam auf sie zu nachdem ich mein schattiges Plätzchen aufgegeben hatte. Während ich zu ihnen lief, verfolgte jeder aus der Gruppe meine Bewegungen und irgendwie gefiel mir das gar nicht und machte sie auch gleich unsympathisch. War ich plötzlich ein Zirkustier geworden und sie warteten auf Kunststückchen? Das könnt ihr vergessen,dachte ich. Nachdem einem langsamen Blick in die Runde, setzte ich mich schließlich neben das Mädchen, welches mich, na ja"angesprochen" hatte. Wie sollte man das denn auch anders nennen? Noch immer sahen mich alle an und es wurde mir gerade ein wenig zu nervig. So mussten sich wohl die armen Tiere im Zoo fühlen,außer das ich weder ein Tier war, noch das wir uns in einem bescheuerten Zoo befanden!

"Ihr könnt ruhig aufhören mich so anzustarren, davon wird es auch nicht besser!", gab ich nach einiger Zeit von mir, als noch niemand etwas gesagt hatte. Erst danach schien eine Art Signal durch die Gruppe zu gehen und sie schienen zu bemerken, dass es ein wenig unhöflich war so zu starren. Das Mädchen war die erste, die den Mund aufmachte.

"Naja, man sieht halt nicht jeden Tag die Tochter von einem der höher Positionierten", sagte sie mit einem unaufrichtigen Lächeln.

Ich konnte eins sagen und das war, dass die Art und Weise wie sie mit mir sprach, gehörig auf den Zeiger ging. Und ihr komisches Gefolge ebenfalls, denn diese verkniffen sich sich alle ein Grinsen oder versuchten es wenigstens, ich jedenfalls bemerkte es und wollte so unbeeindruckt wie möglich klingen.

"Also,was wollt ihr von mir?"

Ups,ging wohl doch ein wenig daneben. Mein Tonfall war zu offensichtlich genervt, doch das konnte mir in diesem Moment eigentlich auch herzlich egal sein. Doch ich wollte nicht diejenige sein, die sich alles gefallen ließ. Das Gesicht der Anführerin veränderte für eine ganze Zeit lang zu Mitleidig und wieder zurück zu arrogant.Wahrscheinlich hatte ich mich auch nur versehen, mitleidig sein existierte in ihrem Leben und ihrem Wortschatz wohl nicht.

Sie ließ ein helles und unechtes Lachen ertönen, bei dem sich eine Gänsehaut über meinen gesamten Körper zog.

"Hah,da haben wir ja den Beweis. Hättest wohl doch lieber zu Hause bleiben sollen. Als ob du in der Lage wärst, zwei der bestaussehensten Typen auch nur ansatzweise zu trainieren. Die hätten nämlich echt was besseres gebraucht, so was wie mich und meine Truppe. Die hätten denen was beibringen können." Sie schüttelte kurz theatralisch den Kopf. "Was für eine Verschwendung. Vor allem dein Vater. Warum gibt er ausgerechnet dir sowas in Auftrag? Will der dich loswerden? Wer weiß was mit deiner Mutter passiert wäre, wenn sie ihn gar nicht getroffen hätte. Wenn die beiden es wirklich nicht schaffen sollten wegen dir, dann ist wohl auch dein Dad seinen Job los und das , weil er selbst zu blöd dafür ist auch nur einen ordentlichen Menschen für den AIVD auszubilden..."

Fighter (Martin Garrix Fanfiktion)(Slow Updates)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt