Kapitel 11

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Nochmal ein etwas kürzeres Kapitel für euch.

Viel Spaß beim lesen!

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Es war ein angespanntes Training, ein sehr angespanntes.

Die ganze Zeit über versuchte ich wie verbissen Julian nicht anzugucken, was schon von den Umständen her allgemein unmöglich war. Dafür wurde jeder Tritt und jeder Schlag mindestens doppelt so stark von mir ausgeführt, in der Hoffnung, dass Julian sich vielleicht doch in irgendeiner Weise wehtun würde.

Leider wurde auch das unmöglich gemacht, denn er wich genauso schnell meinen Schlägen und Angriffen aus.

In einer kurzen Pause, die wir abhielten ohne uns sonderlich groß zu beachten, geschweige denn zu reden, rannte ich sofort aus der Halle, mit der Entschuldigung auf Toilette zu müssen, um nicht sinnlos mit Julian herumstehen zu müssen und das Thema auf das letzte Treffen zu lenken.

Als ich wieder zurückkam und alles schön in die Länge gezogen hatte, lehnte Julian mit dem Rücken und einem Fuß an der Wand, die Arme vor der Brust verschränkt. Er sah nicht in meine Richtung, bemerkte aber, dass ich wiedergekommen war, sagen tat er auch nichts. Sein Verhalten machte mich unruhig, wahrscheinlich würde es jetzt zu der Diskussion kommen, die ich die ganze Zeit versucht habe hinaus zu schieben.

"Also, was war dein Problem?", fragte Julian, immer noch ohne mich anzusehen und stieß sich gleichzeitig von der Wand ab. Seine Arme waren nach wie vor verschränkt.

"Was meinst du?"

Ja, ich versuchte es zu umgehen darüber zu reden und Mist, ja, ich hörte mich verdammt nochmal nervös an!

Julian grinste. "Naja, was ist so schlimm an mir? Ich meine, getan habe ich dir ja gar nichts..."

Er kam langsam und irgendwie bedrohlich auf mich zu. Mein Kopf sagte mir in Deckung zu gehen, jedoch wollte ich keine Schwäche zeigen, also befahl ich meinen Beinen, sich nicht zu bewegen.

Julian kam näher bis er direkt vor mir stand und ich meinen Kopf heben musste, um ihm ins Gesicht blicken zu können.

"Also, was ist dein Problem?", fragte er erneut.

Und genau in diesem Augenblick fand ich mich wieder und meine Wut brodelte auf.

"Was mein verdammtes Problem ist?", zischte ich. "Was mein Problem ist? Mein Problem bist du, du Vollidiot!

Ich stieß die Hände gegen seine Brust, damit Julian wenigsten ein paar Zentimeter Abstand halten würde.

"Wer hat es denn geschafft, dass meine Freundin jetzt denkt ich sei mit dir zusammen? He?"

Noch ein Stoß gegen seine Brust, ich machte ein paar Schritte vorwärts, da Julian ein paar Zentimeter nach hinten gegangen ist.

"Wer hat fast dafür gesorgt, dass meine Freundin über das was wir machen Bescheid weiß, obwohl es eigentlich streng vertraulich sein sollte?"

Vom Zischen bin ich mittlerweile ins Schreien übergegangen, von Julian hingegen hatte ich keinen Mucks gehört, der stand immer noch vor mir und hatte einen ausdruckslosen Gesichtsausdruck aufgelegt und starrte auf mich hinab. Ich starrte wütend zu ihm hinauf und ganz plötzlich zuckten Julians Mundwinkel.

Verwirrt starrte ich ihn weiter an und ehe ich es richtig realisieren konnte, fing Julian unkontrolliert zu lachen an. Jetzt verschränkte ich meine Arme vor der Brust und sah auf ihn hinunter, da Julian sich vor Lachen schon fast auf dem Boden kugelte.

Als er sich wenigstens ein bisschen erholt hatte, sah er mich wieder an und holte tief Luft.

Also, was findest du denn so schlimm daran? Mein Gott, das war doch nur ein Scherz!"

Julian versuchte die Hand auf meine Schulter zu legen, um mich zu beschwichtigen, jedoch war ich schneller, schnappte mir seine Hand und drehte mich geschickt unter seinem Arm hinweg so, dass ich hinter ihm stand und seinen Arm auf den Rücken gedreht hatte.

Tja, das kam davon, wenn man Nachhilfe von Besten bekam und ihre Tricks verrieten!

"Ich will hier mal eins klarstellen, du Idiot! Ich finde das keines Falls witzig und du solltest das Ganze hier auch mal ein bisschen ernster sehen! Ich könnte nämlich ein kleines Wörtchen zu meinem Dad sagen und dann war's das mit deiner Karriere hier! Ist das klar? Und außerdem, was war das eigentlich auf dem Kongress?"

Ich ließ meine Stimmer zuckersüß klingen, als ich auf seine komischen Nachrichten hinwies. Sollte er ruhig wissen, dass ich wusste, dass er Bilder von mir an wen auch immer verschickt hatte.

"Was soll das denn jetzt?"

Julian begann jetzt langsam, sich aus meinem Griff zu winden und ich ließ ihn. Er drehte sich blitzschnell zu mir um und packte mich an den Schultern. Das kam so überraschend, dass ich erschrocken zurückwich.

"Warum hast du jemandem Fotos aus der Halle geschickt oder allgemein dein Handy benutzt? Du wusstest, dass das verboten ist!"

Julian schien sich zu entspannen, anscheinend dachte er nicht daran, dass ich sein Handy ausspioniert hatte, während er im Bad war. Er ließ meine Schultern wieder los, steckte seine Hände in die Taschen seiner Jogginghose und fing an in Richtung seiner Tasche zu laufen.

"Wieso, ist doch eh nur eine blöde Halle!", sagte er gleichgültig und zuckte mit den Schultern.

"Ja, eine Halle in der größtenteils Dinge geschehen, die nur für Mitglieder des AIVD bestimmt waren. Und außerdem wollen wir keine ungebetenen Gäste haben und woher willst du bitte wissen, ob die Bilder nicht auch noch an andere Leute verschickt werden?", rief ich Julian hinterher.

Ich bin stehengeblieben, wo ich war und hatte keine Lust darauf Julian noch einmal so nahe zu kommen.

Julian stoppte kurz, drehte sich um und sagte mit merkwürdigem Unterton:"Das weiß ich schon, ich hab da meine Quellen."

Damit schnappte er sich die Tasche und verschwand, bevor ich noch einen weiteren Ton herausbringen konnte.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 05, 2017 ⏰

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Fighter (Martin Garrix Fanfiktion)(Slow Updates)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt