6. Kapitel

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„Ich glaube, dass ist das erste mal das ich dich außerhalb des Trainings sehe! Und an deiner Balance solltest du echt noch arbeiten. Das hättest du aber schon echt lange drauf haben sollen!", provozierte Julian mich mal wieder und sein dämliches Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. Ich zog eine Augenbraue hoch.

„Ach, warum plötzlich so freundlich?", gab ich zurück.

Seinen letzten Kommentar überging ich einfach mal.
Julian zuckte nur mit den Schultern und legte einen leicht beleidigten Gesichtsausdruck auf. Wahrscheinlich hätte ich es witzig gefunden, wenn wir befreundet gewesen wären. Aber wie man bemerkte konnte man das zwischen uns nicht gerade Freundschaft nennen.

„Bin ich das sonst nicht? Ich dachte die Stunden lassen dich was anderes denken..."

Ich atmete tief ein und aus. Das war hoffentlich keine ernst gemeinte Frage von ihm. Was dachte der sich?
Aber irgendwas an Julians jetzigen, wieder veränderten, Gesichtsausdruck sagte mir, dass er es wirklich ernst meinte.
Sollte ich ihm wirklich sagen, dass er mich aufs tiefste abnervte und er seine Klappe halten sollte? Das er mir einfach die „Nachhilfestunden" geben sollte und mehr nicht? Oder sollte ich lieber doch nichts sagen? Denn auf eine komische Art und Weise wirkte Julian immer mal wieder ziemlich gefährlich. Ja, gefährlich. Ich hatte auch keine große Ahnung warum, aber für mich war das so.

„Was würdest du denn denken?", fragte ich stattdessen und bereute es auch wieder.

Jetzt fing Julian auch noch am zu Lachen. Toll gemacht, Lyra!

„Du fragst mich nach meiner Meinung? Über mich? Bist du nicht eigentlich so ne Art Mädchen dem alles egal ist, vor allem was andere denken?"

Und jetzt wechselte Julians Gesicht von belustigt zu spöttisch und sah mich mit einem undurchdringlich scheinenden Blick an.
Warum musste er auch so eine Augenfarbe haben, die machte gerade alles nur noch schlimmer. Aber ich sammelte mich und wurde wieder zur Zicke.

„Bilde dir bloß nichts darauf ein, klar! Und ich muss jetzt weiter, tut mir leid!", zischte ich, letzteres sagte ich mit gespielter Freundlichkeit und einem gefakten Lächeln. Ich hatte so was von keine Lust auf diesen Typen!
Ich wollte mich gerade an Julian vorbeischieben, als er mich am Arm festhielt, ich genervt ausatmete und ich mich umdrehte.

„Was?", schnappte ich ihn an.

„Hättest du Lust dich mit mir zu treffen? Vielleicht könnten wir es auch schaffen freundlicher zueinander zu sein?"

Ich starrte ihn an. Was sollte das denn werden?

„Ich denke, dass du das im Unterbewusstsein als ein Date zählen würdest, wetten? Aber schon aus dem Grund das ausgerechnet du fragst, nein danke!"

Dann riß ich mich von Julians Hand los und fing an zulaufen, um genug Abstand zwischen uns zu bringen.

„Ich meinte es ernst!", rief Julian mir noch hinterher.

Ja, klar. Versuchen freundlicher zu sein. Wer's glaubt.
Mich wunderte es aber dennoch das er mir nicht nachlief, denn sonst war er doch auch so drauf einen immerzu zu nerven. Aber immerhin war es zu Julians eigener Sicherheit. Sonst hätte ich nämlich die Beherrschung verloren.

Nachdem ich mir meinen Frust erst einmal halbwegs abgelaufen hatte, blieb ich planlos stehen. Dieser Junge brachte mich vollkommen aus dem Konzept, ähnlich wie Martijn und doch wieder anders. Warum war dieser Typ plötzlich so drauf? So freundlich? Bestimmt war er morgen noch schlimmer wenn ich mit ihm trainierte. Was für eine Horrorvorstellung! Und während ich so einfach da stand und nachdachte, spürte ich wie mich ein plötzlicher Ruck durchfuhr, als mich jemand anrempelte.

Fighter (Martin Garrix Fanfiktion)(Slow Updates)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt