Kapitel 8

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"Hast du jetzt alles?", Dad wurde langsam sauer. Ich rannte die ganze Zeit hin und her, nur um zu versuchen die Abfahrt nach hinten zuziehen. Ich sträubte mich immer noch dagegen freiwillig dort mitzufahren. Vor allem nach dem Einfall als einziges Mädchen dort zu sitzen. Nachdem ich nicht mehr Zeit hinauszögern konnte, stieg ich zu Dad, extra nach hinten, ins Auto ein. Ich hatte nämlich keine Lust darauf von der Seite aus beobachtet zu werden. Sobald das Auto in Bewegung kam, steckte ich mir meine Kopfhörer in die Ohren, um einfach nur aus dem Fenster zu starren. Mehr hatte ich eigentlich auch nicht zu tun. Und das etwa drei Stunden lang. Drei endlos lange Stunden, in denen ich mich geistig auf mein Schicksal vorbereiten konnte. Trotzdem wollte ich mich noch nicht so ganz unterkriegen lassen, vielleicht konnte ich ja abhauen, dann würde ich das ganze überleben. Ob ich nach meiner Rückkehr allerdings noch leben würde war fraglich. Denn Dad würde mich nicht so davon kommen lassen. Oder ich würde einen anderen Weg finden, um hier weg zu kommen. Das mit dem "aus dem Fenster starren" war dann doch eine ziemlich langweilige Idee, denn es gab kaum etwas zu sehen. Außer man liebte Bauernhöfe, Kühe und unendliche Felder. Aber selbst jetzt würde ich ein Feld vorziehen. Dazu kam noch das die Sonne voll auf das Auto knallte und es unerträglich heiß wurde und wir hatten nicht mal die Hälfte der ganzen Strecke hinter uns. Und trotzdem trafen wir noch an unserem Ziel ein, wenn auch ein wenig mehr durchgebrutzelt, als am Anfang der Fahrt. Dort, wo wir uns befanden, sah es aus wie ein riesiges Campusgelände aus dem amerikanischen High-School-Filmen.Unser Auto parkte auf einem überdimensionalen Parkplatz mit gefühlt tausend anderen Autos. Auch zwei Reisebusse standen am Rande des Parkplatzes.

Überall liefen Menschen herum, trugen Koffer und Taschen mit sich und unterhielten sich. Anscheinend war diese Veranstaltung doch größer und weiter verbreitet als ich dachte. Etwas weiter entfernt gab es eine Rasenfläche, die vor einem riesigen Gebäude angelegt war.Neben dem Hauptgebäude gab es noch etwa drei andere Bauten, die ein wenig kleiner waren. Ich vermutete, dass dort einige übernachten würden. Ob Dad und ich hier waren oder in einem Hotel schlafen würden, würden wusste ich nicht. Aber ich hatte auch keine Lust zufragen.

"Nimmst du bitte deine Koffer?", fragte Dad, während ich mir die Gegend anschaute. Wortlos nahm ich meine Reisetasche und den Koffer.

"Dann schlafen wir hier?", fragte ich doch.

Würde ja auch sonst keinen Sinn machen, die Koffer uas dem Auto zu holen.

"Ja,und über das Zimmer müssen wir später nochmal sprechen. Aber jetzt lass uns mal die Koffer woanders hinbringen und dann nach einem Plan für heute und morgen schauen", erwiderte Dad und fing an vorzulaufen. Ich seufzte und ging ihm langsam hinterher. Beim näheren Beobachten der der ganzen Leute, die hier herumspazierten, fiel mir auf, dass es tatsächlich ein paar Mädchen hier gab. Innerlich veranstaltete ich eine Party. Endlich traf ich mehr von meiner Seite.Ich hatte schon nicht mehr damit gerechnet, dass das hier passieren würde. Zusammen bahnten Dad und ich uns den Weg durch die vielen anderen, ich immer ein Stück hinter ihm. Anscheinend schienen ihn einige auch zu kennen, denn er wurde oft von anderen gegrüßt. Toll,dachte ich mir, musste ich jetzt die brave, perfekte Tochter abgeben?Würde ich natürlich nicht, vielleicht nur das erste mal, danach nicht mehr.

Vor einem Stand, an dem es alle möglichen verschiedenen Karten gab,blieben wir stehen. Rechts davon war, der Eingang zum Hauptgebäude.Ein Schild mit der Aufschrift "Schlüsselausgabe" deutete darauf hin, dass drinnen die Schlüssel für die Zimmer vergeben wurden. Doch zuerst deckte Dad sich mit einem Geländeplan, ein paar Programmen und anderen Informationsbroschüren ein. Als ob ich das jemals lesen werde! Dabei drückte er mir auch welche davon in die Hände. Die schon überladen genug waren, weil ich in der rechten mein Handy hielt, da ich es hasste es in der Hosentasche zu lassen und ich auch noch Hunger bekommen hatte und deshalb gerade aus meiner Tasche eine Tüte mit Proviant gefischt hatte. Nun konnte ich das Essen aber wieder vergessen und es zurück in die Tasche stopfen.

Fighter (Martin Garrix Fanfiktion)(Slow Updates)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt