Kapitel 10

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"Und wie findest du das hier?",fragte Charlie mich und hielt mir ein weiteres Kleid vor die Nase, diesmal ein hellblaues.

"Nochmals,Charlie, ich trage keine Kleider...", mauelte ich, nahm den Kleiderbügel aus ihrer Hand und hing ihn zurück wo sie es hergenommen hatte.

Ich seufzte laut auf, ich hatte mich tatsächlich dazu überreden lassen shoppen zu gehen und es dauerte einfach ewig.

"Nadann, wird es mal langsam Zeit! Du hast schließlich die perfekte Figur dafür!"

Charliewar total entzückt darüber, aber enttäuscht, dass ich bis jetzt kein einziges anprobiert hatte. Ich war halt mehr auf Jeanshosen aus.

"Okay, Vorschlag! Ich suche dir mehrere heraus und du ziehst mindestens zwei von denen an. Ich will dich ehrlich mal in einem Kleid sehen und vielleicht wirst du für Jungs auch mal interessanter..."

Autsch, das tat weh, aber im Moment hatte ich echt genug Jungs um mich herum und wollte nicht noch mehr meiner Freizeit mit denen verbringen. Verdrossen stimmte ich zu, sie würde eh nicht aufgeben.

"Und während du dich umziehst, kannst du mir mal von deinem Wochenende auswärst erzählen!", schlug Charlie begeistert vor.

Was konnte ich schon groß darüber erzählen? Ich erklärte, dass ich bei einem Workshop für für Selbstverteidigung war, was ja auch halbwegs der Wahrheit entsprach, trotzdem fühlte ich mich nicht gerade gut dabei ihr nicht die Wahrheit zu erzählen zu können, aber so war das leider nun mal wenn man bei oder für einen Geheimdienst arbeitete. Auch die Frage von ihr, wo das ganze denn stattgefunden hätte, musste ich passen. Das wusste ich nämlich wirklich nicht und sagte irgendetwas von wegen, das es eher ländlich lag und die Fahrt endlos gewesen ist. Damit gab Charlie sich einigermaßen zufrieden und überlegte laut, wieso ich immer noch so coole Sachen machen würde. Beinahe hätte ich laut aufgelacht, konnte es mir aber gerade noch verkneifen.

Kurz darauf kam sie wieder in die Kabine, um mich in dem letzten Kleid zu begutachten. Es war immer noch ungewohnt für mich Beine zu zeigen, aber eins musste man sagen: das Training hatte sich gelohnt. Das sah Charlie wohl genauso und verfiel sofort in begeistertes Gekreische, ehe sie verkündete, dass sie mir das Kleid kaufen würde. Ich versuchte noch entsetzt von der Idee abzubringen, doch das war bei ihr hoffnungslos. Sie war schon ander Kasse, ehe ich mich fertig umgezogen hatte.

Als wir schließlich wieder vor dem Laden auf der Straße standen, hatte ich das Gefühl mir eine Pause verdient zu haben und Charlie gab lachend bei. Zusammen machten wir uns auf den Weg in das Café, bei dem wir uns das erste mal getroffen hatten. Nachdem wir wieder genug Kraft gesammelt hatten, wollte Charlie noch unbedingt nach neuen Schuhen gucken und ich gab bereitwillig nach, auch wenn es wieder Stunden dauern würde, bis ich wieder normales Tageslicht sehen würde, anstatt dieser Neonlampen.

Letztendlich versuchte Charlie mir irgendwelche Schuhe anzudrehen, die solche Riesenhacken hatten, dass ich mich nicht mal trauen würde auf den Dingern aufzustehen, auch nicht mit Charlies angebotener Hilfe. Doch einmal zog sie mich so überrraschend auf die Füße, dass ich fast mit ihr zu Boden gegangen wäre. Am Ende war ich froh aus diesem Laden herauszukommen und nur Charlie hatte sich ein Paar der Monsterschuhe gekauft. Und so kam es, dass wir irgendwann nur noch durch die Straßen liefen und uns über unwichtige Dinge unterhielten. Gerade als Charlie eine ihrer peinlichsten Kindheitsgeschichten erzählte, als mir eine allzu bekannte Person in unserer Nähe auffiel und diese würde ich schon aus einer meterweiten Entfernung erkennen. Und natürlich hoffte ich, dass diese Person uns, beziehungsweise mich, nicht sah oder bemerkte, aber wie das Schicksal es so wollte, ging es mal wieder nicht gut für mich aus. Und am liebsten hätte ich das dümmliche und angeberische Grinsen aus seinem Gesicht gewischt. Es war kein anderer als Julian, der vor Charlie und mir stand und wohl erwartete, dass wir ihm um den Hals springen würden, was bei mir so halbwegs der Fall war, da ich ihn nicht begrüßt, sonder umgebracht hätte.

Fighter (Martin Garrix Fanfiktion)(Slow Updates)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt