On the monitor (Mazerunner FF) *pausiert*

Kapitel 4

"Das darf doch nicht wahr sein", fluche ich und schlage mir entsetzt die Hände über dem Kopf zusammen. "Was darf nicht wahr sein?", fragt mich Minho verwirrt und klopft den Staub aus seinen Klamotten. Ich überlege mir fieberhaft, wie ich jetzt aus der Sache rauskomme, als Thomas für mich antwortet: "Dass der Bunker eingestürzt ist, natürlich"

Froh darüber, dass Thomas mich unbewusst noch aus der Sache rausgerettet hat, strahle ich Minho an: "Ja, dass der Bunker eingestürzt ist und alle unsere Freunde jetzt weg sind"
Minho sieht mich komisch an und zieht eine Augenbraue hoch: "...Und deswegen strahlst du jetzt so?"
Shit.

Ich setze schnell wieder eine ernste Miene auf und starre den Asiaten an. "Was?", frage ich. "Warum du so behindert lächelst?!", meint er und verschränkt die Arme, "Meine und Thomas Freunde und eventuell dein Freund Jorge...Vielleicht sind die alle tot. Wissen wir ja nicht. Und du stehst hier da und strahlst, als hättest du gerade einen Preis abgeräumt" "Leute", meint Thomas, aber wir ignorieren ihn. "Ich habe gestrahlt, weil ich froh bin, dass wir noch alle leben", lüge ich mit lauter Stimme und werfe Thomas einen kurzen Blick zu. Als ich jedoch Minhos wütendes Gesicht sehe, füge ich hinzu: "Dass wir drei hier leben! Unsere Freunde werden mich Sicherheit auch noch leben, mach dir da keine Sorgen"

"Leute", sagt Thomas wieder. "Halt die Klappe", raunt Minho und baut sich drohend vor mir auf: "Unsere  Freunde gibt es hier nicht, wenn dann gibt es nur deinen Freund Jorge, klar? Wir kennen dich erst seit knapp zwanzig Minuten und du bist mir überaus unsympatisch" "Danke", sage ich ironisch. "Man, bist du komisch", murmelt Minho und fährt sich durch die Haare.
"Ich bin ja auch ein Crank", meine ich und strecke ihm die Zunge raus.
"Apropo Crank", meint Thomas, "Ich glaube, wir haben ein Problem"

Minho und ich drehen uns ruckartig zu Thomas um, der den Gang hinauf starrt. Die Glühbirnen an den Decken beleuchten schwach etwas, dass immer näher auf uns zukommt. Minho zieht eine Taschenlampe aus seiner Jackentasche. "Ist das ein Crank?", fragt er und will in den Gang leuchten, aber ich schlage ihm die Lampe aus der Hand. "Spinnst du?!", zische ich, "Natürlich ist es einer. Vielleicht hat er uns noch gar nicht bemerkt und wir könnten unauffällig verschwinden" "Ich glaube, er hat uns schon bemerkt", meint Thomas und hat leider damit Recht.
"Kindeeeeer", schreit der Irre, "Kommt zuuuu miiiiiir"

"Leute? Lasst uns bitte abhauen", bitte ich die Jungen, aber Thomas schüttelt den Kopf: "Vielleicht kann er uns weiterhelfen" "Bitte?!", quitsche ich, "Das ist ein Crank! Thomas! Minho! HALLO?!"
Der Crank ist noch etwa zwanzig Meter von uns entfernt, nähert sich uns aber immer mehr. Inzwischen kann ich schon Einzelheiten erkennen, von denen mir beinahe übel wird. Der Mann hat nur noch einen funktionstauglichen Arm, der Andere hängt schlaff herunter und schaukelt bei jedem Schritt hin und her wie ein loses Seil. Seine Klamotten sind verdreckt und mit rot-braunen Flecken übersäht. Ich überlege mir gerade, ob es sich dabei um Blut handelt, als der Mann plötzlich schrill lacht und sich mit seiner funktionierenden Hand ins Gesicht schlägt. "Bist du immer noch dafür, dass du mit ihm reden willst?", frage ich Thomas und gehe ein paar Schritte zurück. "Naja. Ich denke, dass er vielleicht uns sagen kann, wo der sichere Hafen ist...Oder unsere Freunde" Ich glaube mich verhört zu Haben: "Ehm was?!" "Er glaubt, dass der Crank uns sagen kann, wo der sichere Hafen ist. Taub oder so?", brummt Minho. "Das wird er nicht Können", sage ich, bevor ich überhaupt denke.

"Woher willst du das so genau wissen?", fragt mich Minho misstrauisch. "Naja, er ist ein Crank und definitiv niemand von ANGST, oder?" "Kindeeeeer! Ich habe Hungeeeer! Seit brav und gibt mir Esseeeen" "Leute! Der hat nicht mehr alle Tassen im Schrank! Ich verpiss mich jetzt", meine ich panisch und zupfe Thomas am Shirt: "Komm schon" "Man! Der Alte hat doch nur Hunger!", grunzt Minho.

Es geht hier gerade was ganz gewaltig schief. Eigentlich sollte ich gerade mit Thomas alleine Hand in Hand nach einem Ausgang suchen, aber der Idiot hat sich jetzt tatsächlich eingeredet, man könne mit Cranks Tee trinken und über die guten alten Zeiten reden. Ich greife nach Thomas Hand. "Bitte Thomas", sage ich so nett, süß und flehend wie möglich, "Komm schon. Wir wollen doch deine Freunde suchen gehen" Thomas sieht mich mit seinen braunen Augen an und scheint nachzudenken.

Der Crank ist noch knapp 10 Meter entfernt. Inzwischen kann ich schon die vielen Eitergeschwüre in seinem verunstalteten Gesicht sehen. Eine Gänsehaut überkommt mich, als ich sehe, dass er keine Nase mehr hat. Die meisten Cranks haben Keine mehr. Die Meisten, die schon komplett hinüber sind. "Thomas. Der ist komplett hinüber! Vertraue mir! Ich bin schon bisschen länger hier in der Brandwüste und wir sollten sofort abhauen!"
"Gebt mir eureeee Naseeeen!", kreischt der Irre jetzt, "Ich will eure Naseeeeen. Nase! Nase! Nase!"

"Okay, ich glaube dir", meint Thomas plötzlich und auch Minho sieht aus, als würde er gerne abhauen. "Aber ich will trotzdem versuchen mit ihm zu Reden. Er ist alleine und falls etwas schief gehen sollte, haben wir Waffen um uns zu Verteidigen" Ich sehe in seinen Augen, dass er Schwierigkeiten hätte, den Crank tatsächlich umzubringen, aber dennoch willige ich ein. Ich habe keine Schwierigkeiten damit.
Ich zücke mein Messer und auch Minho zieht seins aus der Tasche.

"Ohhh ihr liiiiieben Kindeeeeer. Bleibt doch tatsächlich steeeehen", kichert der Crank und knabbert an seinen Fingernägeln, "Ihr seht so knusprig aus! So knuspriiiige Naseeeen" Minho starrt den Crank entsetzt an, bevor er ihm zuruft: "Meine Nase steht aber nicht zum Verkauf an, du behinderter Strunk!" Der Crank dreht seinen Kopf so schnell zu Minho, dass ich Angst habe, er würde abfliegen: "Keineee Naseeee?" "Ne! Keine Nase", schreit Minho, obwohl der Crank nur noch knapp 5 Meter vor uns steht. Definitiv zu Nahe. "Halt deine Klappe!", raune ich Minho zu.

"Ich will aber eure Nasen", wimmert der Crank und tut mir fast leid, "Nur eine süße kleine Naseeee" Minho schüttelt den Kopf. "Ich will die Nase aber!", kreischt der Crank jetzt laut, "Ihr werdet nichts merken! Ich werde euch töten und euch essen, aber eurer Nase wird nichts zustoßen! NASEEEEEEE"
"Wow", meinte Minho nur, "Dann viel Spaß bei deiner Unterhaltung Thomas, weil ich verpisse mich jetzt leider" "Wo du es gerade sagst...", murmelt Thomas, "Ich hab auch keine Lust mehr"

Der Crank steht jetzt direkt vor Thomas. "LAUFT!", schreie ich, "LAUFT"
Und ausnahmsweise hören die Jungen auf mich.
Leider kommen wir mit unserem Fluchtversuch nur wenige Meter weit, denn als wir um die Ecke biegen, stehen dort 5 weitere Cranks und sehen uns mordlustig an.
"Wolltet ihr doch weglaufen, ihr Schlingeeeeel", ruft einer von ihnen und zeigt uns seine verfaulten Zähne. Wir rennen in die andere Richtung zurück, aber von da kommt uns schon Crank-ohne-Arm entgegen. "Wo geht's denn hin?", kichert er, als zwei weitere Cranks hinter ihm auftauchen.

Wir sind umzingelt. Es gibt keinen Ausweg. Wir sind in die Falle von Wahnsinnigen geraten. Wir sind so gut wie tot. Auch Minho und Thomas sehen panisch aus und rücken weiter in die Mitte. Die Cranks lachen und einer von ihnen verliert dabei ein Ohr. Plötzlich ist es still, bevor einer der Cranks, Crank-Ohne-Arm feierlich nach vorne tritt und uns mustert. Ich halte die Luft an und starre ihn panisch an. "Und jetzt?", fragt Minho leise.

"Und jetzt", kichert Crank-Ohne-Arm irre, "Jetzt holen wir uns unsere Nasen zurück"