Kapitel 6

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Ich hoffe, dass man in der Dunkelheit nicht meine roten Wangen sieht und auch Thomas sieht etwas betreten aus

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Ich hoffe, dass man in der Dunkelheit nicht meine roten Wangen sieht und auch Thomas sieht etwas betreten aus. Minho dreht sich grinsend zu uns nach hinten um. "Hat es euch jetzt die Sprache verschlagen, he?", feixt er und wackelt mit den Augenbrauen.


"Ehm...", stottert Thomas und fährt sich durch die Haare, "Das ist nicht das wonach es aussieht" "Wonach sieht es denn aus?", fragt Minho spitzbübig. "Also das wir..." "Thomas, bevor du mir irgendetwas vorzuflunkern versuchst - Du hälst immer noch ihre Hand", unterbricht Minho ihn und blitzschnell lasse ich Thomas Hand los. Genau so eine Situation wollte ich vermeiden.

"Ach lass uns doch in Ruhe", werfe ich ein und verschränke die Arme vor der Brust. "Sobald wir bei den Anderen sind, werde ich das auch tun", meint Minho und kratzt sich am Rücken, "Aber wir sollten vielleicht auch mal nach Teresa Ausschau halten"
Wie auf's Stichwort funkeln sich Thomas und Minho an. "Teresa?", frage ich etwas unsicher, bevor mir wieder einfällt, dass sie das einzigste Mädchen im A-Labyrinth war. "Sie ist verschwunden", nuschelt Thomas und starrt den Boden an. "Lief da was zwischen dir und dieser Teresa?", will ich wissen, aber er antwortet nicht.

Bevor die Situation noch peinlicher werden kann, rettet sie Minho. "Also dann meine Freunde", verkündet er, "Weiß nicht wie es euch geht, aber ich hätte schon Lust meine anderen Freunde mal wieder in die Arme schließen zu Dürfen"

In schnellen Schritten kommen wir dem Ausgang immer näher und nach knapp einer Stunde verlassen wir drei den dunklen Untergrund und treten hinaus ins Helle. "Ahhhhh Mutter Sonne", johlt Minho und lässt sich auf den Boden plumpsen, "Man wie hab ich dich vermisst" Er macht Armbewegungen als wolle er den Boden umarmen.
Was geht eigentlich mit diesem Jungen falsch?!
Thomas lässt sich neben Minho auf den Boden fallen und für eine Weile liegen beide Lichter glücklich auf dem trockenen Sandboden.

Ein Blick auf meine Uhr verrät mir, dass es bereits Nachmittag ist. "Kommt ihr jetzt?", sage ich etwas angenervt, weil Minho gerade anfängt Thomas mit Sand zu Beschmeißen. Offenbar holt er seine verpasste Kindergartenzeit nach. Als Beide nicht reagieren, packe ich Thomas etwas energisch und ziehe ihn am Arm hoch. "Komm schon, Thomas", flüstere ich ihm ins Ohr, als Minho gerade nicht schaut.
Thomas wirft mir einen kurzen Blick zu und nickt dann. "Hey Minho. Sandkastenpause!", ruft er dem Asiaten zu und dieser kommt allmählich wieder in die Wirklichkeit zurück. Er steht auf und klopft sich lässig den Sand aus der Hose. Als er meinen feixenden Blick bemerkt, grunzt er mir ein "Was gibt's denn zu Klotzen?!" zu.

Ich beachte ihn aber nicht weiter und übernehme wieder die Führung. "Mir nach", rufe ich und Thomas heftet sich sofort an meine Fersen, während Minho etwas trotzig hinterherdackelt.

Wir müssen etwa zwei Kilometer von dem Bunker entfernt sein, denn wir befinden uns noch vor dem Stadtrand. Ich spüre wie die Müdigkeit sich in meinem Körper ausbreitet und werde schneller.
"Leg mal einen Zahn zu", rufe ich Minho zu. In dem Tempo erreichen wir die Stadt bestimmt erst wieder in zwanzig Minuten. Allerdings scheint Minho es nicht besonders eilig zu Haben.

Ich würde gerne wieder Thomas Hand nehmen, aber Minho stört mich in gewisser Hinsicht.
"Bist du auch müde?", frage ich ihn dafür und er nickt. "Ich bin auch müde!", schreit Minho von hinten und ehe ich mich versehen kann, läuft er wieder neben mir.

Etwas angenervt schnaube ich auf. Kann sich der Asiate nicht einfach mal entscheiden, ob er den Draufgänger oder Pessimisten spielen will? "Wieder wach?", grinst Thomas ihn an. "Ich bin fitter denn je", prahlt Minho und tätschelt sein Bizeps. "Wunderbar. Nur solltest du wissen, dass du zum Laufen deine Beinmuskeln brauchst und nicht deine Armmuskeln", erkläre ich ihm und werde etwas schneller. "Aber falls wir wieder so einem Haufen Cranks begegnen, dann-" "Ich habe gerade nicht die geringste Lust, mich wieder mit einer Gruppe von denen anzulegen", fahre ich ihn an, "Daher wäre es sinnvoll, wenn du einfach deine Klappe hälst und mir folgst"

Tatsächlich beginnt bereits die Abenddämmerung einzusetzen. Ich fange an etwas schneller zu Werden, bis ich schließlich in ein lockeres Joggen übergehe. Die Jungen machen es mir nach und nach nicht einmal drei Minuten haben wir bereits wieder die Stadt erreicht.
Obwohl drei Minuten Joggen nicht viel ist, bin ich trotzdem außer Atem. Schuld daran ist die verdammte Hitze. Ich stütze mich mit den Händen auf den Knien ab und versuche wieder eine regelmäßige Atmung zu Bekommen. Thomas Wangen glühen rot, aber ansonsten scheint er noch ziemlich fit zu sein. Mein Blick wandert zu Minho und ich habe definitiv nicht mit so einer Reaktion gerechnet.

Während Thomas und ich noch mit der sandigen Luft in unserer Lunge kämpfen, steht der Asiate da und richtet sich seine Haare. Really?!
Er fängt meinen Blick auf und ich ziehe eine Augenbraue nach oben. "Und wohin jetzt?", fragt er und ich höre die Rhetorik aus seiner Frage heraus. Er erwartet nicht wirklich eine Antwort, er denkt ich hätte keinen Plan.
Aber da hat er sich geschnitten! Ich habe nämlich sehr wohl einen! Und zwar meinen Auftrag zu Erledigen, die Jungen an den sicheren Hafen zu Bringen. Wenn ich das schaffe, bekomme ich eine Gehaltserhöhung und die absolute Sicherheit von ANGST.

In meinen Gedanken male ich mir bereits aus, wie ich eine eiskalte Dusche im ANGST Quartier nehme, meine Haare mit Apfelshampoo wasche, Fertigpizza esse und in einem weichen Bett schlafe. Fragt mich bittte nicht, woher dieser Gedanke plötzlich kommt, denn bei ANGST gibt es selten Fertigpizza und das Shampoo riecht auch nicht nach Apfel.

"Woran denkst du?", fragt mich Thomas und holt mich somit in die Realität zurück. "Oh. Ich dachte an uns Beide", sage ich und schlüpfe somit wieder perfekt in meine Rolle. "An...uns...Beide?", stottert Thomas und Minho grinst belustigend. "Ja", flüstere ich ihm ins Ohr, "An uns Beide. Alleine"
Thomas sieht mich mit großen Augen an. Scheinbar hat er so Sätze lange nicht mehr gehört und daher beschließe ich, ihn für heute erst mal in Ruhe zu Lassen. Stalker-Minho habe ich komplett ausgeblendet.

Die Sonne ist schon fast vom Himmel verschwunden. Von den anderen Versuchspersonen und Jorge ist auch nichts zu Sehen. Kein Wunder - Wir sind noch zu früh. Ich führe die Jungs in eine dunklere Gasse. Ganz wohl dabei fühle ich mich nicht, aber sie müsste ziemlich nahe am vereinbarten Treffpunkt sein. Wir laufen noch etwas weiter, bis wir an einem Parkplatz rauskommen.

"Und wo sollen wir jetzt schlafen?", fragt Minho listig. Der Typ gibt einfach nicht auf. "Hier stehen Autos, du Idiot?!", meine ich und deute mit einer umschweifenden Handbewegung auf die Autos. "Die sind aber abgeschlossen", stellt Thomas fest. "Ach echt? Tja dann müssen wir wohl entweder eine von den Autofenstern hier einschlagen und durch das Fenster reinklettern oder wir pennen zu dritt in dem offenen LKW hier", gebe ich von mir und öffne wie zur Bestätigung galant die Tür zur Fahrerkabine.
"LKW", sagen Minho und Thomas gleichzeitig.

Ich nicke. Etwas anderes habe ich auch nicht erwartet. Thomas setzt sich als Erstes hinein und ich will mich neben ihn setzen. Aber gerade als ich einsteigen will, wirft sich Minho dazwischen. "Ha. Hier schlafe ich schon", grunzt er. Na klasse!
Ich gehe aber nicht auf seine Provokation ein und setze mich neben ihn auf den Sitz. Ich schließe die Tür und kurbel die Rückenlehne soweit nach hinten, wie es möglich ist.

Wir sitz-liegen jetzt zu dritt nebenander gequetscht in einem stickigen LKW und starren an die Decke. Keiner sagt etwas und als ich gerade überlege, ob ich nicht doch etwas erzählen soll, da mir die Schweigerei auf die Nerven geht, gibt Thomas einen langen Seufzer von sich und mir wird klar, dass er bereits eingenickt ist. Inzwischen ist es dunkel geworden und auch ich merke bereits, wie der Schlaf mich einholt.
Bis auf die leisen Seufzer von Thomas ist es still und für einen Moment bin ich sogar froh darüber, dass es so ruhig ist. Minho muss auch schon schlafen.
Ich lege meine Beine auf das Amaturenbrett und horche in die Stille hinein. Wie leise die beiden Versuchspersonen doch sein können... Unfassbar. Ich schließe meine Augen.

Als ich schon so gut wie schlafe, reißt mich ein lautes Geräusch aus meinem Schlaf.
Es klingt wie eine gefolterte Kuh. Eine sehr gequälte gefolterte Kuh.
Links neben mir höre ich Thomas aufstöhnen. Auch er muss von dem Gerräusch wach geworden sein. Ob es Cranks sind?!

Panisch tasten meine Hände nach etwas, was ich der gefolterten Kuh auf den Kopf schlagen kann, als ich bemerke, dass die Kuhgerräusche aus dem LKW  kommen. Aus unserem LKW.
Genauer gesagt kommen sie von Minho. Einem schnarchenden Minho.

Vorbei ist es mit der schönen Stille. Zeit für gefolterte-Kühe Mucke. Das kann ja eine heitere Nacht werden. Und ein winziger Funken von mir wünscht sich tatsächlich, dass es doch lieber Cranks gewesen wären...


Anmerkung des Autors: UUUUUH EIN UPDATE!
Kaya Scodelario aka Teresa hat heute Nacht mein Bild geliked und kommentiert. WHOOP WHOOP #FangirlTod

Hatte irgendwie das Gefühl, euch das mitzuteilen ^^

On the monitor (Mazerunner FF) *pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt