"Ein Tag. Mehr nicht", meint Janson zu mir am nächsten Tag. Ich und Jorge stehen Abmarschbereit am Landeplatz von ANGST. "Morgen früh werden die Versuchspersonen bei euch ankommen. Bis dahin haben Sie sich perfekt auf Ihre Rollen vorbereitet" Er sieht mich und Jorge fest an. Ich hatte bis jetzt nicht viel mit Jorge zu tun. Ich weiß, dass er sich um die Bergs gekümmert hat, dass er Pilot ist, aber in ein richtiges Gespräch bin ich nie mit ihm gekommen. Jorge und ich nicken. "Wie ist Ihre genaue Aufgabe, Ruby?", fragt mich Janson zum vierten Mal. "Ich werde einen Crank im ersten Stadium spielen, Sir. Wir werden uns zunächst feindlich und wahnsinnig geben, ihnen dann aber unsere Hilfe anbieten. Ich werde handeln, als hätte ich noch nie einen der Jungen gesehen."
Der hagere Mann stützt seine Hände in die Hüften. "Und?", fragt er barsch. "Ich werde mich an A2 ranmachen", sage ich mit fester Stimme.
Janson nickt zufrieden. Unter normalen Umständen hätte ich so einiges dagegen gehabt, mich an einen wildfremden Jungen ranzuschmeißen. Aber da unsere Welt keinesfalls mehr normal - und das Heilmittel lebensnotwendig ist, weiß ich dass meine kitschigen Flirtversuche sicherlich von Erfolg gekrönt werden. Weitere Gehirnströme können ausgewertet werden, wir kommen dem Heilmittel wieder ein kleines Stückchen näher. Letzten Endes könnte ich mich eigentlich zurücklehnen und die Welt bei ihrem absoluten Untergang beobachten. Ich bin immun, die Krankheit kann mir nichts ausmachen. Aber ANGST gibt mir alles was ich brauche: Sie geben mir Kleidung, Essen und einen Schlafplatz. Ich bin geschützt von Cranks. Ich verdanke ANGST mein Leben.
Ich werfe einen raschen Blick auf meinen Zettel: "A2- Thomas Edison" steht da. Ich kann mir Zahlen wesentlich einfacher behalten wie Namen. Und bis jetzt hat es auch immer funktioniert, wenn ich beispielsweise von A2 sprach. Jeder von ANGST wusste, dass ich damit Thomas meine. Aber jetzt würde ich tatsächlich zu den Versuchspersonen hinzugeschickt werden, somit kann ich die Jungen definitiv nicht mit ihren Kennzeichen ansprechen. Sie würden sofort wissen, dass ich von ANGST käme. Janson fragt Jorge über seine Aufgabe aus. Jorge antwort mit seinem typisch spanischen Akzent.Danach werden wir in den Berg geliftet. Im Stillen wiederhole ich immer und immer wieder meine Aufgaben. Der Metallboden unter uns zittert, als der Berg abhebt. "Wird schon", meint Jorge und lächelt mir zu. Ich lächele zurück. "So eine Abwechslung schadet nicht" denke ich mir, "Ein paar Jungen den Weg lotsen kann schon nicht so aufopfernd sein"
Ich plaudere mit Jorge noch ein bisschen, wir überlegen uns schon mal Basis Sätze die wir den Jungen an die Köpfe knallen können. Irgendwann döst Jorge ein und auch mich überkommt die Müdigkeit.
Als ich aufwache ist es bereits später Mittag. Wir müssen fast 18 Stunden geflogen sein. Wahrscheinlich wäre es wesentlich einfacher gewesen, mit einem FlatTrans in die Brandwüste zu gelangen, aber das zuständige FlatTrans wird bereits für die Experimente gebraucht.
Jorge hat sich bereits umgezogen. Er hat seine dunklen Arbeitsuniform gegen zerfetzte stinkende Klamotten umgetauscht und ist gerade dabei sich Sand in die dunklen Haare zu kneten. "Na du siehst ja toll aus", meine ich ironisch und grinse. Die letzte Besorgnis von gestern Abend ist verflogen. Jorge und ich haben jetzt zwei Wochen ohne ständig jemanden zu Überwachen oder von Janson angemotzt zu werden. "So siehst du gleich auch aus!", lacht Jorge und schmiert sich dunklen Dreck ins Gesicht.
Ich gehe mich umziehen und schmiere mich ebenfalls mit Sand und Dreck ein. "Dieser Gestank", sage ich und rümpfe etwas die Nase. "Der verfliegt sich, hermana ", meint Jorge und krempelt sich die Ärmel hoch.
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On the monitor (Mazerunner FF) *pausiert*
FanfictionAls die ANGST Mitarbeiterin Ruby als Hilfsperson für die Lichter in die Brandwüste geschickt wird, hat sie noch keine Ahnung was genau auf sie zukommen wird. Ihr Auftrag: "Helfe den Lichtern an ihr Ziel zu kommen und mache dich nebenbei an Thomas r...