Kapitel 2

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Als ich wieder aufwachte, sah ich mich verwirrt um. Ich war in meinem Zimmer, doch wie kam ich hierher und was war passiert?

Meine Tür öffnete sich und Jonny kam rein. In seiner Hand hielt er meine Lieblingstasse.

Ich weiß nicht, was ich an dieser Tasse so liebte.Vielleicht lag es daran das ich sie von Elodie bekommen hatte. Die Tasse war total, wie diese riesigen Kaffeebecher und war weiß mit rosa Punkten. In der 8. Klasse hatte Elodie sie mir geschenkt.

Elodie war seit ich denken kann meine beste Freundin und ist es immer noch.

Zurück zu der Frage: Was war passiert? Wie ich hierher gekommen war, war klar. Jonny hatte mich her gebracht. Doch wieso?

»Gut du bist endlich wach!«, Jonny setzte sich neben mich auf mein Bett. Man konnte in seiner Stimme Erleichterung hören und diese auch in seinen Augen sehen.

»Was ist passiert?«, ich glaube, in meinen Augen konnte man nur Angst und Ratlosigkeit sehen. »Mr.Smiller meinte ihr hättet eine Sprint-Staffel gemacht und du seist nach deinem Lauf umgekippt.«

Jetzt erinnerte ich mich wieder. Mir war total schwindelig gewesen.

»Hier ich habe dir einen heißen Kakao gemacht.« »Danke!« Jonny war der liebste Mensch den ich kannte.

•••

Als ich zum zweiten Mal wieder aufwachte, saß Jonny mit seinen Schulsachen an meinem Schreibtisch und lernte für die bevorstehenden Klausuren.

Die Tür schlug auf und mein Bruder Daniel kam rein. Es muss schon ca. 17 Uhr sein, wenn er schon da ist. Wie lange habe ich bitte geschlafen?

Das letzte an das ich mich erinnere war, dass ich meine Kakao trank und Jonny mir nebenbei seinen Englischaufsatz vorlas.

»Was machst du bloß Schwesterherz?«, Daniel setzte sich neben mich auf mein Bett, wie Jonny es vorhin getan hatte. »Keine Ahnung!« »Es wäre aber gur wenn du das wüsstest!«, gab er mir zu bedenken. »Ich weiß!«, ich hasste es, dass mein Bruder immer Recht hatte.

Daniel studierte an der Harvard University. Er war 20 und damit fast vier Jahre älter als ich. Anders als ich hatte er keine orangenen, sondern schöne schwarze Haare. Und anders als Jonny war er nicht so durchtrainiert. Er ähnelte eher einer Bohnenstange.

Schlagartig wurde mir bewusst, dass ich die Englischklausur verpasst hatte. Außerdem wollte Jonny doch heute mit mir essen gehen.

»Jonny?«, setzte ich vorsichtig an. »Ja?« »Was ist jetzt wegen meiner Englischklausur?« Jonny sah mich verwundert an. »Mrs. Miller hat gesagt du kannst sie nächsten Montag schreiben. Und bevor du fragst, was mit dem essen gehen heute Abend ist, der Tisch ist für 19:30 reserviert.

•••

»Jonny?! Bist du wahnsinnig? Das "La Luna" ist viel zu teuer!«, ich konnte nicht glauben, dass er mich in so ein teures Restaurant einlud. Angemessen gekleidet war ich jedoch.

Ich trug ein schwarzes Cocktailkleid ohne Träger, mit weißer Schleife. Dazu trug ich schwarze hohe Stiefeletten. Meine Haare hatte ich offen gelassen, bis auf ein kleines geflochtenes Herz am Hinterkopf.

»Für meine Prinzessin ist mir nichts zu teuer!« Ich wurde knallrot. Jonny kam näher und küsste mich mehrmals total sanft.

Nach fünf Minuten, die sich anfühlten wie fünf Sekunden, lösten wir uns von einander. Jonny öffnete mir die Tür und wir gingen rein.

Das "La Luna" war in ein rot-orangenes Licht gehüllt. Die Tische und Stühle waren scwarz und die Stühle mit Leder überzogen. Auf jedem Tisch standen schwarze Kerzenständer mit roten Kerzen.

Wir liefen zu der roten Bar, wo ein Kellner in einem schwarzen Anzug mit roter Fliege stand.

»Guten Abend! Ich hatte einen Tisch für 19:30 reserviert.«, versuchte Jonny die Aufmerksamkeit des Kellners auf sich zu ziehen, was ihm auch echt gut gelang, »Auf den Namen O'Shea.« Der Kellner guckte kurz auf um direkt danach hinter der Bar zu verschwinden. Nach ca. 2 Minuten kam er wieder und führte uns zu unserem Tisch.

Der Tisch lag in einer kleinen Nische. Er war rund und es gab keine Stühle, sondern die Ecke war mit einer runden Bank ausgefüllt.

»Was willst du essen?«, Jonny schaute mich fragend an. »Ich nehme ein medium Steak mit Kräuterbutter und Kroketten.« Der Kellner tippte alles in ein schwarzes IPad ein. Nun sah er zu Jonny. »Und ich nehme Bandnudeln mit Sahnesoße und Meeresfrüchten.«

Ich trank einen Schluck meiner Cola und lehnte mich zurück, als mir einfiel, dass ich auch noch etwas für Jonny hatte.

Nun waren wir schon zwei Jahre zusammen. Wir hatten uns kennengelernt, als ich für die Schülerzeitung ein Interview führte. Mittlerweile war ich aber nicht mehr bei der Schülerzeitung.

Ich zog eine blaue Schachtel aus meiner Tasche und reichte sie an Jonny:»Alles Gute zum 2-Jährigen!«

Jonny nahm die kleine Schachtel und öffnete sie. »Wow, danke! Und du sagst, ich soll nicht so viel Geld für dich ausgeben.« Ich wurde rot.

In der Schachtel befand sich eine silberne Rolex. Ich war zufällig darauf gestoßen und dachte mir, dass diese perfekt zu Jonny passen würde.

•••

Nach ca. 20 Minuten kam unser Essen. Es roch herrlich. Der Kellner stellte die Teller auf den Tisch und nahm die silberne Haube ab. Es roch nicht nur herrlich, sondern es sah auch so aus.

»Guten Appetit, mein Engel!«, Jonny fing an zu essen und ich tat es ihm gleich.

Das Steak schmeckte himmlisch so zart und im Einklang mit der Kräuterbutter war es perfekt. Auch die Kroketten waren von außen knusprig und innen weich, wie es sein sollte.

»Willst du probieren?«, ich sah zu Jonny und wartete auf eine Antwort. Als Jonny fertig gekaut hatte sagte er, wie ich vermutet hatte:»Ja, gerne.« Ich schnitt ein Stück von meinem Steak ab und hielt es ihm hin. Er aß es und in seinem Gesicht konnte ich lesen, dass es ihm genauso gut schmeckte wie ich.

Danach drehte er welche seinen Bandnudeln auf, hielt sie mir hin und sagte:»Ich bestehe darauf, dass du auch probierst!« Ich aß die Nudeln und war erstaunt. Ich hätte nie gedacht, dass der Geschmack von etwas einem den Atem rauben konnte.




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