Kapitel 13

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Ich wache in meinem halbdunklen Zimmer auf.
Ich schaue auf den Wecker auf meinem Nachttisch, der 5.00 Am anzeigt, was für meine Verhältnisse ziemlich früh ist.
Da ich mich jedoch einigermaßen ausgeschlafen fühle beschließe ich aufzustehen.
Ich dusche und will mir auch schon etwas Frisches zum anziehen aus meinem Kleiderschrank holen, als mein Blick auf meinen großen Spiegel daneben fällt.
Mir kommt ein Gedanke.
Ich stelle mich vor ihn und wiederhole immer und immer wieder dieselben Worte in meinem Kopf.
Verwandel dich. Verwandel dich. Verwandel dich....
Als meine Flügel diesesmal Mal erscheinen spüre ich noch immer ein brennen auf meinem Rücken aber es ist weniger schmerzhaft als letztes mal.
Der Anblick von den zwei Flügeln an meinen Schulterblettern lässt mich erschaudern.
Ich drehe mich einmal um meine Achse und versuche mich an den Anblick zu gewöhnen.
Ich bleibe mit dem Rücken zum Spiegel stehen und drehe meinem Kopf so das ich mich sehen kann.
Die Flügel sind so wie man sie sich vorstellt. Groß mit vielen prächtigen Federn und schneeweiß.

Flashback:
"Wie meinst du das?", frage ich Athan fassungslos.
"Immer mehr Engel haben sich nach dem ersten in Dämonen verwandelt , weil sie einen Engel getötet haben.",setzt Athan an.
"Warum sollten sie das tun?
Warum sollten sie jemanden ihresgleichen töten.", unterbreche ich ihn schockiert.
Athan runzelt die Stirn und sieht aus dem Fenster:" Mann kann der dunklen Seite schnell verfallen wenn sie einem dass bietet was man sich  am sehnlichsten wünscht."
Ich möchte ihm eine Frage stellen, werde aber von meinem Gähnen unterbrochen.
"Ich glaube wir sollten unser Gespräch später fortführen.", sagt er darauf bestimmt.
Ich will protestieren aber ich muss mir eingestehen das ich wirklich müde bin, also  nicke ich und verabschiede  mich von ihm.
Flashback Ende

Allein bei dem Gedanken an mein gestriges Gespräch mit Athan brechen alle neu gewonnenen Eindrücke auf mich ein, was meinen Kopf zum pochen bringt. Ich beschließe also etwas zu unternehmen um mich abzulenken.
Ich fahre zur Maul und kaufe mir dort Schulutensilien, ein paar Bücher die auf mich interessant wirken und ein Paar neuer Schuhe da sich bei meinen bereits die Solle vom Schuh löst.
Ich entscheide mich für ein schlichtes Paar dunkelblauer Converse und bin bereits auf dem Weg zum Ausgang als jemand grob in mich rein läuft und mich zusammen mit allen meinen Einkäufen auf den Boden befördert.
Verärgert fange ich an alle meine Sachen vom Boden aufzusammeln. Dass passiert mir schon das zweite Mal innerhalb von 24 h und ich fange mich allmählich wirklich an zu Fragen was ich falsch mache.
Mein Ärger verrauscht jedoch als ich aufstehe und erkenne dass das Mädchen was in mich reingelaufen ist noch immer verzweifelt auf dem Boden sitzt und mit ihren Tütten kämpft.
Ich helfe ihr aufzustehen und sie entschuldigt sich schuldbewusst:" Es tut mir so unglaublich leid! Ich weiß gar nicht wie mir das schon wieder passieren konnte.
Eigentlich war ich ja auf der Suche nach dem frozen Joghurt-Stand aber irgendwie bin ich hier gelandet."
Ich lache:" Das heißt du läufst heute nicht zum ersten Mal in jemanden rein?"
Sie schüttelt den Kopf:" Du bist heute schon die dritte! Und hoffentlich auch die Letzte.", fügt sie mit einem schüchternen Lächeln hinzu.
Ich grinse:" Wenn du willst kann ich dir zeigen wo der Frozen Joghurt-Stand ist.",sage ich und sie nickt dankend.
Ich habe auf den Weg dorthin eine Menge Zeit sie kennenzulernen da sich der Stand auf der ganz anderen Seite von dem Einkaufszentrum befindet und stelle fest das Alice zwar der tollpatschigste und orientierungsloseste aber auch netteste und süßeste Mensch ist denn ich jemals getroffen habe.
Am frozen Joghurt-Stand bestellen wir komplett dasselbe was uns zum Lachen bringt und bevor sie geht tauschen wir unsere Nummern aus mit dem versprechen uns bald wieder zu sehen.
Ich mache mich so schnell es geht auf den Weg um noch den Bus zu bekommen.
Als ich Zu Hause ankomme will ich schon die Haustür aufschließen,
gehe aber stattdessen in den Garten und lege mich auf den Rasen.
Ich schaue in den mit Sternen bedeckten Nachthimmel und lächel.
Ich erinnere mich daran wie mir mein Vater zum 8 Geburtstag ein Teleskop geschenkt hat.
Er hat mir alle Sternzeichen beigebracht.
Bei klarem Himmel erkenne ich sie heute noch wieder.
Langsam gehe ich die Namen im Kopf durch und begutachte die Sterne.
Der große Wagen ist das letzte was ich sehe bevor ich einschlafe.
Am nächsten Tag wache ich wie am Morgen zuvor in meinem Bett auf.
Dieses Mal habe ich jedoch keine Ahnung wie ich hierher gekommen bin.
Ich bin überzeugt das ich im Garten eingeschlafen bin und der Gedanke nicht zu wissen wie ich hierher gekommen bin löst Panik in mir aus.
Dan kommt mir jedoch die Vermutung das Athan mich womöglich im Garten gefunden und in mein Bett getragen hat.
Mir kommt aber schon eine weitere Sorge in den Sinn.
Heute ist mein erster Tag an der High School.

VerflogenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt