Kapitel 8

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Was macht er hier?, denke ich und da fällt es mir wieder ein.
Er hatte mich in mein Zimmer gebracht  und musste  neben mir eingeschlafen sein. Das war die einzige logische Erklärung.
Die Beddecke unter der Dion liegt verrutscht ein bisschen während er schläft und ich stelle überrascht fest das er nur Boxershorts trägt.
"Dion..." flüster ich leise.
Seine Antwort ist ein verschlafenes:"Mmmh." "Wo ist deine Hose hin? ", frage ich.
Er murmelt leise seine Antwort:" Auf denn Boden."
"Okay.", sage ich.
Als er merkt wie ich einen erneuten Versuch starte aufzustehen verstärkt er seinen Griff und sagt:" Bleib. Ich habe zuletzt vor Jahren so gut geschlafen." Seine Antwort bringt ein Lächeln auf meine Lippen.
Ich lege mich wieder hin und betrachte ihn.
Seine Augen sind geschlossen und ich nutze die Chance um ihn aus der nähe anzusehen.
Ich habe ihn nich nie so entspannt und ausgeruht gesehen.
Ich wünschte ich könnte sagen dass ich mich dafür schäme in seinen Armen zu liegen nachdem wir zusammen in einem Bett geschlafen haben obwohl ich ihn kaum kenne, aber ich empfinde das Gegenteil.
Ich glaube ich habe selten die Nähe eines Menschen so genossen wie seine.
Es fühlt sich selbstverständlich an neben ihm zu liegen als wäre es das normalste der Welt.
Ich bin noch immer damit beschäftigt ihn anzuschauen als er plötzlich seine Augen öffnet.
Ich versuche entspannt zu wirken und lasse meinen Blick durch den Raum schweifen. Als ich jedoch aus meinem Augenwinkel sein Grinsen sehe werde ich sofort rot und möchte am liebsten unter die Bettdecke kriechen.
Wir liegen einige Minuten schweigend da die sich für mich aber wie eine Ewigkeit anfühlen bis er aufsteht und anfängt sich anzuziehen. Ich rappel mich ebenfalls auf und ziehe die Vorhänge zur Seite um die ersten Sonnenstrahlen des Tages zu genießen.
Dion schaut aus dem Fenster und wird auf einmal hektisch.
Er holt sein Handy aus der Hosentasche und ruft:" Verdammt! Ich habe mein Meeting verpasst."
Mir ist bewusst dass die Situation für ihn alles andere als lustig ist aber ich kann mir mein Lachen einfach nicht verkneifen. Er wirft mir einen bösen Blick zu der mich aber nur noch mehr zum Lachen bringt.
Als er mich jedoch auf einmal an der Taille packt werde ich ruhig.
Er wirft mich über seine Schulter und läuft mit mir ins Badezimmer.
Als er mit mir Richtung Dusche zusteuert werde ich panisch und schreie das er mich runter lassen soll. Ich spüre wie sein Rücken vibriert als er lacht und gestehe mir ein dass  Fluchtversuche hoffnungslos sind. Als ich höre wie Dion das Wasser anschaltet versuche ich den Duschkopf in seiner Hand zu packen um ihn als erstes nass zu spritzen. Aber noch bevor ich reagieren kann bin ich von Kopf bis Fuß durchnässt. Meine Haare sind feucht und fangen an sich zu kringeln. Wasser tropft von meiner Kleidung während ich mit ausgestreckten Armen auf Dion zulaufe und grinsend frage:" Umarmung gefälich? "
Als ich mich dann auf einmal tatsächlich in seinen Armen befinde bin ich zunächst überrascht nutze aber die Gelegenheit in dem ich auf einen Knopf drücke der das Wasser über uns anschaltet. Er zuckt erschrocken zusammen als die ersten Tropfen auf uns runter prasseln und inerhalb von wenigen Sekunden ist er genauso nass wie ich.
Als ich anfange zu frieren hohlt er ein Handtuch das er mir um die Schultern legt. Bevor er geht verspricht er mir später zurück zu kommen und ich trockne mich lächelnd ab.
Als Dion zurück kommt ist es draußen bereits dunkel.
Ich folge ihm in einer angenehmen Stille auf eine Dachterrasse.
Es gibt nichts Außergewöhnliches an der Dachterrasse aber ich war zuletzt vor Wochen draußen und genieße jetzt die frische Luft und den Wind der meine Haare herumwirbelt.
Ich Blicke vom Rand des Geländers in die Tiefe.
Erschrocken stelle ich fest dass wir uns auf mindestens 15 Metern Höhe befinden.
Ich merke wie er mich beobachtet und fühle mich inzwischen sicher genug in seiner Gegenwart um ihn das zu fragen was ich schon die ganze Zeit wissen wollte.
Aber bevor ich das kann lächelt er mich an und sagt:" Alles Gute zum Geburtstag Keira."
Ich schaue ihn überrascht an.
Ich habe meinen 18 Geburtstag vollkommen vergessen.
Das bedeutet dass heute der 28 August ist. "Wo ist mein Geschenk?", ziehe ich ihn grinsend auf.
Als er dann aber tatsächlich ein kleines Päckchen hervorholt klappt meine Kinnlade runter.
In dem Päckchen befindet sich eine Kette mit einem Stern Anhänger verfasst mit einem blauen Edelstein. Sie sieht sündhaft teuer aus und ich möchte Dion über reden die Kette zurückzubringen:" Ich kann das nicht annehmen Dion."
"Wieso? ", frägt er, "gefällt sie dir nicht? " "Im Gegenteil.", versichere ich ihm ehrlich, "Sie ist perfekt aber ich akzeptiere nicht dass du so viel Geld für mein Geburtstagsgeschenk ausgibst."
Das kommentiert er mit einem Lachen:" Glaub mir Kiera, Geld spielt für mich keine Rolle."
Ich will etwas erwidern aber noch bevor ich etwas sagen kann wechselt er das Thema:" Ich wünschte wir wären nur hier um deinen Geburtstag zu feiern aber es bleiben uns nur noch wenige Minuten."
"Wänge Minuten wofür?",frage ich irritiert.
Ich merke wie er sich bei meiner Frage versteift und sein Blick ernst wird:" Für deine Verwandlung um Mitternacht"
"Was meinst du damit?" frage ich ihn nun etwas verängstigt:" Welche Verwandlung? ".
In dem Moment wo er zu einer Antwort ansetzt höre ich einen Wutschrei und das krachen einer Tür.

VerflogenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt