Kapitel 15

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Ich habe keine Ahnung wo ich mich befinde weil ich um mich herum nichts als Schwärze erkenne.

Es ist so dunkel das ich nicht einmal meine eigenen Hände erkennen kann.

Noch immer ahnungslos wo ich bin kneife ich meine Augen fest zusammen und öffne sie wieder.

Nach einigen Malen Fange ich tatsächlich an, einen verschwommenen Umriss zu erkennen.

Er wird mit der Zeit immer deutlicher und langsam erahne ich die Siluette einer Person.

Als diese langsam anfängt sich mir zu nähern werde ich panisch und rappel mich auf.

Die Person ist noch ein gutes Stück von mir entfernt doch als ich einen Schritt nach hinten gehe steht sie aufeinmal dierekt vor mir.

Ich kann die Gestalt jedoch nach wie vor nicht einordnen weil das Gesicht von einer Kapuze verdeckt ist.

Uns trennen nur wenige Zentimeter von einander und ich kann denn eiskalten Atem meines Gegenübers auf meiner Haut fühlen.

Ich bekomme eine Gänsehaut am ganzen Körper und möchte dem Horror ein Ende setzen indem ich das Gesicht meines Verfolgers enthülle.

Mit zitternden Händen streife ich die Kapuze zurück und bei dem Anblick der sich mir nun bietet setzt mein Herz einen Schlag aus.

SABRINA.

Sie lächelt mich psychopathisch an als sie meine Reaktion bemerkt.

Ich schlucke meine Angst runter:" Was willst du?", frage ich.

Ihre Augen bohren sich in meine und ihr lächeln verschwindet als sie flüsternd antwortet: "Rache."

Schweißgebadet wache ich auf und Atme hektisch ein.

Ich sehe das Licht was durch die großen Fenster in meinem Zimmer scheint und beruhige mich etwas.

Ich bin sicher.

Ich befinde mich in meinem Haus und liege in meinem Bett.

Ich habe lediglich schlecht geträumt.

Aber egal wie oft ich mir auch einrede das ich mich in Sicherheit befinde habe ich nur einen Gedanken:

Ich wünschte Dion wäre hier.

Dion hat mich schon einmal vor Sabrina in Schutz genommen und auch wenn es verrückt ist verbinde ich ihn aus einem unerklärlichen Grund mit Sicherheit.

Mein Magen knurrt und verschlafen gehe ich in die Küche um zu gucken ob etwas von dem gestrigen Essen übrig geblieben ist.
Als ich den Kühlschrank öffne könnte ich einen Freudentanz hinlegen.
Er ist voll!
Dion hatte eingekauft und der Kühlschrank beherbergte nun exotische Früchte, Gemüse, Humus, Joghurt, Brotaufstriche, Bagels, Brezeln und Croissants.
An ein Päckchen hatte er einen Zettel geklebt: Iss.

Als ich das Klassenzimmer betrete bin ich beinahe zu spät weil ich so augiebig gefrühstückt habe und setze mich auf einen leeren Platz.

Ich blende alles um mich herum aus bis es auf einmal Totenstill wird.

Ich blicke nach vorne und erkenne sofort die Ursache für das Verstummen meiner Mitschüler:

"Wir haben einen neuen Mitschüler.", sagt unser Lehrer.

Das soll wohl ein Witz!, denke ich.

"Bitte such dir einen Platz Athan."

Seine Augen scannen den Raum bis sie meine treffen und ich senke denn Kopf.

Ich merke wie ihm die verträumten Blicke der Mädchen und die abwertenden der Jungs folgen als er zu meinem Tisch läuft und sich neben mich setzt.

Ich rutsche ein Stück mit meinem Stuhl weg und vermeide Blickkontakt.

Ich bin sauer und traurig zur gleichen Zeit.

Ich merke das Athan etwas sagen will aber zum Glück keine Chance dazu hat weil der Lehrer bereits mit dem Unterricht anfängt.

Am liebsten würde ich ihn schlagen um meine Wut und Frustration raus zulassen.

Ich wollte das alles nicht.
Ich wollte kein Engel sein.

Ich bin zurück nach Hause gekommen weil das meine einzige Chance war so zu tun als ob nichts von alledem passiert ist und ich hier mein Leben einfach normal weiterführen könnte.

Wie sich jetzt jedoch herausstellt ist das umsonst gewesen.

Athan und Dion sind mir gefolgt und sie bringen alle meine Probleme mit sich.

Nachdem klingeln zur nächsten Stunde sprinte ich aus dem Klassenzimmer und laufe Athan auch den restlichen Tag aus dem Weg.

Kaum setze ich einen Schritt aus den Schultüren sehe ich auch schon die vermutlich einzigste Person die ich momentan noch weniger sehen möchte als Athan.

Ich gebe euch ein paar Tipps:

-Seine haarfarbe ist dunkelblond
-Er ist groß und muskulös
-Er ist ca 20 Jahre alt...

...Und ein verdammtes Arschloch!!!!

Ich kann nicht genau sagen warum aber ich bin überzeugt davon das Dion mindestens genauso sehr an der Sache mit Athan beteiligt ist wie dieser selbst, wenn nicht sogar noch mehr.

Ich schätze das liegt daran das er meistens der Grund dafür ist wenn ich mich aufrege.

Dion schafft es immer wieder mich entweder so traurig das ich weinen oder so sauer das ich ihn schlagen möchte zumachen.

Dieses Mal hat er jedoch maßlos übertrieben.

Anstatt mich also bei ihm dafür zu bedanken das seine Einkäufe verhindert haben das ich verhungere, hohle ich aus und schwinge meine Faust in Richtung seines Gesichts.

Dion stoppt meine Faust jedoch lässig indem er sie mit seinem linken Arm abfängt.

Er lässt sie nicht los weshalb wir beide mit jeweils einer erhobenen Hand im Ausgang stehen und uns wütend in die Augen schauen.

Na ja ich zumindest vesuche ihn tödlich anzustarren.

Er blickt mich lediglich kurz überrascht an bevor seine Mundwinkel sich zu einem Grinsen verziehen und ich wegschauen muss um ernst zu bleiben.

Erst jetzt merke ich das Massen von Schülern neben uns durch die Türen stürmen und einige von ihnen uns dabei merkwürdige Blicke zuwerfen.

Das ist mir aber egal.

Vermutlich denken die ohnehin schon das ich eine Aufmerksamkeitsbedürftige assoziale Schulabbrecherin bin.

Ich befreie meine Hand aus Dions Griff.
Allerdings nicht um mich zu beruhigen. Ganz im Gegenteil.



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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 08, 2018 ⏰

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