Der Knall

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Ich Pullte an meiner fast frischen Wunde herum, ignorierte was die anderen am Tisch neben mir faselten.
Oliver und Lana (eine Praktikantin) waren Grade im Dienst.
Ich biss auf meiner Unterlippe herum und nahm nichts wahr. Nur mich.
Bis jemand mir auf die Schulter tippte.
"Ist das dein Blut?" Fragte Oliver mit großen Augen.
Ich nickte und nahm mir ein Taschentuch, wischte das Blut weg und ging ins Bad, gefolgt von Lana.
"Soll ich dir helfen?"
Fragte sie besorgt.
"Ehm, bei was?" Fragte ich sie so lächerlich es ging.
Sie winkte ab und ging. Wenn man die Wunden, die gerade frisch Bluten mit Wasser spült, sieht es immer so viel aus. Krass. Verblüfft ließ ich das warme Wasser die ganze zeit drüber laufen, bis es nicht mehr Bluten wollte. Schade, nicht verblutet.
Ich lief den Flur entlang, wollte in mein Zimmer. Meine Sicht verschwand, alles wurde schwarz.
"Fuck!" Zischte ich.
Ich musste mich hinsetzen, sonst kippe ich noch um.
So setzte ich mich einfach auf das schuhregal, dass direkt neben mir stand, als ob es auf mich gewartet hätte.
Ich käuchte, mir War plötzlich so verdammt heiß. Ich muss hier raus.
Ich hörte Schritte, blickte in die Richtung aus der sie gekommen waren und sah Maria, ein besorgter Blick War auf ihren Augen deutlich zu erkennen.
"Mir geht es gut." Sagte ich gelassen und vermied augenkontakt mit ihr, da mir immernoch etwas schwindelig ist.
"Wirklich?"
Fragte sie besorgt.
"Ja."

Und somit stand ich auf, ging in mein zimmer und zog mir meine Laufschuhe an. Ich muss hier raus.
Nachdem ich meine Laufsachen an hatte, machte ich mich mit einer 500ml Wasserflasche auf den weg zum Schloßteich, der ziemlich groß War und perfekt zum Joggen.
"Sheyfa, übertreib es nicht." Ermahnte mich Oliver.

Ich drehte mich um und blickte in seine Augen, "jaja." Sagte ich und verdrehte meine Augen.
"Eine Stunde und nicht mehr!"
Meine fresse konnten die nicht mal die fresse halten. Ich will mich damit beruhigen. Ich sein. Wegrennen.
Vor mir selbst.

Ich rannte.
1. Runde.
2. Runde.
3. Runde.
4. Runde.
5. Runde.
Ich schaute auf meine Uhr noch 40 Minuten. Ich musste sie ausnutzen.

Lauf schneller du Fettes Vieh! Du wirst niemals so weit kommen, niemals! Du bist zu schwach, kannst dich nicht befreien. Kannst dich niemals Kontrollieren.

Meine innere Stimme, wie sie mich nervte.
Ich verschnellerte mein Tempo, 3,2,1 und rannte so schnell ich nur konnte, immer weiter, immer schneller.
Ich kann nicht mehr dachte ich, doch meine innere Stimme meldete sich Widder zu Wort.

Sagte ich doch, du bist zu schwach. Willst du wieder 60 Kilo wiegen? Fettes Ding!

Ich rannte, käuchte, mir blieb die Luft weg. Ich muss rennen!

Nach gefühlten Stunden blieb ich abrubt stehen, nicht weil ich am ende war, nein.
Mein Vater lachte auf der anderen Seite des Parks mich aus.
Mir wurde Schwindelig. Eine ältere Dame blickte mich an, "alles gut bei ihnen?" Fragte sie mich.
Ich nickte heftig, wollte weiter rennen, viel jedoch mit voller Wucht auf den Kalten Erdboden.
Ich vernahm nichts außer stille. Nichts außer mein leises atmen, mein Herz. Es verlangsamte seine Bewegungen.

~*~

"Oh nein! Fuck, Fuck, Fuck, Fuck!"
Hörte ich ein Mädchen rufen hören.
Ich blickte zu ihr. Verdutzt sah ich sie an, bis sie ihren Mund öffnete und etwas sagen wollte, da fingen die Geräte, an denen ich angeschlossen War zu piepen. Eine Krankenschwester kam herein und schaltete sie alle ab, und ging wieder raus.
"Ich bin Tiff, hast ganz schön lang gepennt."
Sie kniff ihre Augen zusammen und lächelte.
"Sheyfa. Wie lange denn?"

"2 Tage glaub ich."
Sagte sie gelassen und stocherte in ihrem ekelhaften Gemüse herum, was wahrscheinlich 3 Stunden zu lange im heißen Wasser gelegen hatte.
"Oha." Dabei bemerkte ich erst jetzt, das sie an den Seiten ihres Bettes Schläuche heraus hängen hatte, die voller Blut waren und in einen Behälter liefen. Sah ziemlich krass aus.
Sie bemerkte wohl mein Blick und schob ihre Decke zur seite.
"Hüft OP. Und was hast du?" Sagte sie und legte die Gabel auf das in Zwischenzeit zermatschte Gemüse.

Warum War ich überhaupt hier?
"Keine Ahnung." Sie musste husten und drückte auf den roten Knopf der Kopfüber, an ihr baumelte.
"Ich brauch Schmerzmittel." Sagte sie mit einem schmerzverzerrtem Gesicht.
Eone andere Schwester kam herein und brachte ihr welche. Ich blieb liegen und schloss meine Augen. Meine Nase Juckte Höllisch. Als ich kratzen wollte störte mich etwas gewaltig.
Ach du heilige Scheiße, das kann doch nicht der ihr ernst sein!
Ich hatte eine Magensonde in meinem Gesicht kleben. Durch die Nase durch.
"Hallo Sheyfa, ich bin Frau Liebisch. Du bist zusammengebrochen, bist unterernährt und hast ziemlich schlechte Blutwerte. Deshalb auch die Magensonde."
Ich zuckte zusammen, was hatte die Frau plötzlich neben mir zu suchen?
Ich kniffeine Augen zusammen und sah sie fassungslos an.
"Ich will nachhasue."

Sie blickte mich an wie ein dämlicher Fisch, dessen Augen so weit herrausraggten, dass sie beinahe rausplatzten.
"Das geht leider nicht, deine Mutter hat zugestimmt dich wiederholt einweisen zu lassen. Du wirst in kürzester Zeit abgeholt."

Ich stand ruckartig auf, blies mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und schrie fast, "Nein! Niemals!"

Sie nuschelte irgendetwas von Beruhigung und Lösung.
Als sie wieder rein kam War ich außer mir vor Wut.
"Sie können nicht einfach mir nichts dir nichts über mich Endscheiden! Das ist mein Leben! Nicht das von meiner ehlendigen Hurenmutter!"
Es kamen 2 Schwestern herein und hielten mich fest, Dr. Liebisch stach mir mit einer Nadel in den Arm." Was zum?!-" ich brach ab.
Und schon War ich weg.

~*~

Ihre Augen verheuelt, ihre Arme zerritzt, ihr Herz gebrochen, ihre Seele gepuält, ihr Leben zerstört.

Alles Fing Mit Ihm An. Alles Endete Mit Ihm. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt