Unendlich

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Ich hörte Schritte. Langsam drehte ich mich und sah kurz in die Augen von Frau Nestler.
Ich will nicht reden. Nie wieder.
Ich drehte mich wieder zu der Wand und starrte sie weiterhin an. In diesem kahlen Raum konnte man nichts anderes tun, außer die wand an zu starren und Musik zu hören. Zum Glück hatte man mir bei der Einweisung mein MP3 nicht abgezogen. Musik ist das einzige womit ich leben kann.
Frau Nestler War wahrscheinlich gegangen, da ich, als ich meinen Kopf gedreht habe sie nicht mehr gesehen habe.
Ich setzte mich hin. Wartete auf meine Rettung.
Zwecklos.

~*~

Schwester Grit kam herein und gab mir ein Tablett mit ekelhafter rätselhafter Nahrung.
Paprika, Käse, Wurst und Trockener Brotscheiben mit Schmierkäse und Butter. Nur hatte ich nur einen löffel bekommen. Ich nahm das Tablet und schmiss es mit voller Wucht in die Ecke meines Zimmers.
"Verdammt nochmal! Ich hab kein Bock mehr!"
Ich sackte zusammen, fing an zu zittern.
Ich kippte den Tisch zur Seite und trat auf ihn ein, er ging nicht kaputt. Ich War erschöpft und trug mich ins Bett.
"Warum kann ich nicht einfach sterben." Zischte ich ins Kissen.

"Das ist keine Lösung."
Hörte ich Frau Nestler sagen.
Seit wann War die denn bitteschön hier?

"Nein, ist sie nicht. Jedoch ein Ausweg."

"Vor was?"
Fragte sie.

"Ach, gehen sie."
Und schon heulte ich weiter.
Sie wollte nicht gehen, setzte sich stattdessen auf den Stuhl, neben meinem Bett. Ihr Blick ruhte auf mir.
"Ich habe gesagt sie sollen gehen verdammte scheiße!"
Schrie ich schon fast.
"Was bedrückt dich?"

"Was mich bedrückt?! Mein Leben bedrückt mich! Ich will nicht Mehr! Ich kann nicht mehr! Wenn sie nur wüssten, alles ist so verdammt schwer!!! Ich will nicht mehr..."
Ich verstummte. Sagte nichts mehr. Weinte nicht mehr.
Nur mein leises atmen War da.
"Alles kann besser werden, zwar nicht gut. Aber besser. Das verspreche ich dir. Auch wenn du das jetzt nicht glauben kannst, es wird besser."

Ich blickte sie ausdruckslos an.
Ich nickte.

"Kannst du bitte etwas essen? Sonst musst du zwangsernährt werden."

"Niemals."
Sagte ich so spöttisch wie noch nie.

Ich hörte ihre Schritte in dem langen Gang, weg von mir.
Ich setzte mich auf den Boden und weinte. Ich nahm mir die Blätter, die nun auf dem Boden lagen, und schrieb...

Jeder Tag ein neuer Kampf,
jeder Tag das gleiche Ziel,
jeder Tag die gleiche Qual,
jeder Tag die Enttäuschung.

Immer so tun als ob,
immer sagen: es wird schon gehn,
immer denken: ich hör auf,
immer lenken,
immer Berg auf.

Niemals nachgeben,
niemals weinen,
niemals ducken,
niemals verletzlich sein.

Aber:
Jetzt hört mal zu,
meine Batterien sind leer,
ich kann nicht mehr.
Ich bin ein Mensch voll Fleisch und Blut,
und mir geht es gar nicht gut.

Ich weiß was ihr denkt ,
ich weiß was ihr sagt......
aber kommt doch einmal mit in meine Welt,
fühlt wie ich und denkt wie ich,
macht doch einmal einen Tag mit,
aber geht allein,
denn freiwillig komm ich nicht mehr mit.

-denn es ist zu spät.
-alles und nichts.

~*~

Nur weil er mich verlassen hat.
Ich liebe ihn.
Doch er hatte es nicht länger ausgehalten.
Jeden Tag das selbe, jeden tag.
Er hatte es satt mir ständig zu sagen ich solle essen. Nun war er es gewesen, der gesagt hatte, geh mach dein Ding. Und ließ mich alleine.
Ich wollte ihm doch nur gefallen...

Alles Fing Mit Ihm An. Alles Endete Mit Ihm. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt