Kapitel 2 • Thank you •

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,,Was willst du hier?", fragte ich ihn emotionslos.

,,Schätzchen was ist los? Wir waren doch verabredet?" Er grinste mich frech an und hing seine Jacke auf.

,,Erstens: Nenn mich nicht Schätzchen. Zweitens: Wir waren nicht verabredet und drittens: Was willst du hier?" Ich bekam langsam Angst, aber lies es mir nicht anmerken. Ich griff nach dem Telefon und hielt es mir an die Brust.

,,Das brauchst du gar nicht zu versuchen, süße" Er zwinkerte mir zu und kam mir bedrohlich näher. als Steven ein Schritt nach vorne kam, ging ich eins zurück. Dabei lies ich das Haustelefon fallen. Toll gemacht Claire!

,,Wir werden bloß ein bisschen Spaß haben", flüsterte er und grinste dreckig.

Ich ging weiter rückwärts ins Wohnzimmer und machte mich schonmal gefasst, was gleich passieren würde. Er hielt mich am Arm fest und sein Griff wurde immer fester, aber aufeinmal wurde es lockerer, als endlich eine Person kam, die mir helfen würde.

,,Claire? Liebes bist du zuhause?" Ich hörte wie meine Oma Julie die Tür schloss.

,,Ja grandma ich bin da" In mir explodierte gerade ein Feuerwerk. Ich wusste nicht wann ich zuletzt so glücklich war. Doch vom äußeren her zeigte ich keine Emotionen.

Meine Oma kam ins Wohnzimmer rein und schaute uns beide an. Steven setzte ein Fake Lächeln auf und stellte sich vor.

,,Hallo ich bin Steven McGarden und ich bin ein Freund von Claire. Tut mir leid, das ich nicht davor bescheid gegeben habe, aber ich wollte Claire bloß etwas wegen Physik fragen. Aber ich muss jetzt auch los, also gute Nacht" Nicht einmal hörte er auf zu lächeln.  Als er aber hinter meiner Großmutter war, schaute er mich noch mörderisch an.

,,Ich bin in meinem Zimmer", sagte ich schnell und lief die Treppen hoch. Als ich die Tür hinter mir schloss, lies ich mich nach unten gleiten. Ich weinte zwar nicht, aber ich hatte Angst. Sehr Angst sogar. So wie ich Steven kannte, würde er nicht loslassen, bis er das bekommt was er wollte.

Was wenn das nochmal passiert und meine Oma nicht zuhause ist?

Gegen diesen riesen Kerl konnte ich mich doch gar nicht wehren. Mein Leben war nun entgültig am Arsch. So oder so würde ich irgendwann Steven begegnen. Nach einer Weile stand ich auf und legte mich hin. Tausende Fragen befanden sich in meinem Schädel. Aber eine ging mir seit eineinhalb Jahren nicht mehr aus den Gedanken.

Wieso tun sie mir so etwas an?

***

Das klingeln meines Handys riss mich aus meinem Schlaf.

,,Was willst du man?", murmelte ich ins Kissen. Mit einer Hand suchte ich das Handy auf dem Nachttisch, aber fand es nicht. Widerwillig setzte ich mich auf und scannte den Raum danach ab, aber ohne Erfolg. 

Erst später bemerkte ich das etwas in meiner Hosentasche vibrierte. Ich nahm mein Handy heraus.

,,Hallo?", sprach ich ihns Telefon. Eine unbekannte Nummer rief an und wollte mir nicht antworten.

,,Dann halt nicht", meinte ich und legte auf. Seufzend lies ich mich wieder nach hinten auf mein Bett fallen. Die Uhr verriet mir das ich nach einer Stunde in der Schule sein müsste, also stand ich auf und schlenderte ins Bad. Dort erledigte ich mein Geschäft und putzte mir die Zähne. 

In meinem Zimmer zog ich mich an und ging runter in die Küche.

,,Morgen", sagte ich und setzte mich hin.

,,Guten Morgen kleine. Gut geschlafen?", fragte sie mich und schenkte mir Tee ein. Ich nickte und schmierte mir dann ein Marmeladebrot.

,,Ich muss los. Tschüss", sagte ich als ich mein Brot fertig aß. Ich gab meiner Oma noch einen Kuss auf die Wange und zog dann meine Schuhe und Jacke an.

Scars *ON HOLD*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt