Kapitel 9

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 Amanda

"Hallo?", sagte die mir zu gut bekannte Stimme, durch die Leitung. Panisch legte ich auf. "Scheisse.", fluchte ich leise. Was tat ich da eigentlich? Ich wollte Connor anrufen. Wieso? Keine Ahnung. Die Idee war so plötzlich gekommen und ich hatte sie auch viel zu schnell angewendet. Jetzt fragt man sich vielleicht auch, woher ich seine Nummer denn hatte... Sagen wir mal, ich hatte da so meine Kontakte

"Was machst du da?" Ich erschrak und fiel von der Couch, auf der ich mich zusammengekrümmt hatte. Ich brauchte ein paar Sekunden um das, was Kathrin mich gefragt hatte, zu verstehen. "Ich telefoniere!", antwortete ich ihr und hielt, immer noch auf dem Boden liegend, mein Handy in die Höhe.

"Und mit wem?", fragte sie skeptisch. "Äh..." Ich liess mir mit dem Aufstehen Zeit, um mir eine Ausrede ausdenken zu können. "Ich hab's vergessen.", sagte ich ausweichend und lachte. Das Lachen war so unecht, dass jeder Penner gemerkt hätte, dass ich irgendetwas verheimlichte.

Ohne zu zögern stürmte sie auf mich zu und riss mir schon fast gewalttätig mein Handy aus der Hand. "Hey!", meckerte ich und sprang auf. Ihre Augen weiteten sich, als sie den Kontakt, den ich zuletzt angerufen hatte, sah. "Denk jetzt bitte nichts falsches!", sagte ich flehend. "Ich denke das, was ich denken will.", sagte sie grinsend und bekam von mir einen wütenden Blick zugeworfen. Ich riss ihr mein Handy wieder aus der Hand und scheuchte sie aus dem Wohnzimmer. War klar gewesen, dass sie genau das dachte, was sie nicht denken sollte.

Aus irgendeinem unerklärlichen Grund, wählte ich die Nummer nochmals. "Hallo?" Mein Puls stieg. Komm schon Amanda! Sag einfach irgendwas! Nach einigen Sekunden wurde Connor ungeduldig. "Hallo?", sagte er schon etwas genervter und das "o" zog er unnötig in die Länge. Schlagartig legte ich auf. Ich benahm mich wirklich wie eine zwölf Jährige! 

Es war immer noch Samstag. Das mit Connor war am Morgen passiert, mittlerweile war drei Uhr nachmittags. Und wieder einmal wurde mir eine weitere bescheuerte, jedoch einleuchtende, Idee geschenkt. Wenn ich mich recht erinnerte, arbeitete Connor in der Werkstatt seines Onkels. Und meine Schwester wusste zufälligerweise wo diese war. Jedoch wollte ich nicht, dass sie merkte, dass ich wieder Interesse an Connor zeigte.

Leise tapste ich in ihr Zimmer. Sie sass an ihrem Schreibtisch und notierte sich etwas auf einen Notizblock.

"Kathy?", fragte ich unschuldig. "Ja?" Sie konzentrierte sich immer noch auf ihre Arbeit. "Mir das so etwas kaputt gegangen... Ich müsste in eine Werkstatt, um es reparieren lassen zu können und du hast ja mal erwähnt, dass du da so einen Freund hast, der eine Werkstatt führt...", stammelte ich scheinheilig. Monoton gab sie mir die Adresse.

Überrascht und zugleich froh über die Tatsache, dass Kathrin nichts gemerkt hatte schlenderte ich aus ihrem Zimmer. Leider falsch gedacht. "Grüss Connor von mir. Ach und sei bitte nicht zu stürmisch!", schrie sie mir noch hinterher. Verdammt! 

Keine fünf Minuten später befand ich mich auf dem Weg, der genannten Adresse. Ich musste ein ziemlich langes Stück gehen, doch aus irgendeinem Grund befand ich es für wichtig, Connor zu sehen.

Aufgeregt blieb ich vor der Werkstatt stehen. Wieso war ich bloss so aufgeregt?!

Man hörte schon von aussen die lauten Maschinen, die sich in der Werkstatt befanden. Von aussen her sah es überhaupt nicht aus wie eine Werkstatt. Eher wie ein verlassenes, altes Wohnhaus.

Zögernd drückte ich die Eingangstür auf. Sofort zog ich den Duft von Holz ein. Wegen einer Staubwolke, die mir ins Gesicht blies, konnte ich nichts erkennen. Mit verzogenem Gesicht, wedelte ich wie verrückt mit meinen Armen, in der Hoffnung, die Staubwolke würde sich auflösen. Nach einer Weile verschwand sie. Ich musste jedoch ein paar Mal blinzeln, bevor ich erkennen konnte, wo ich mich befand.

Ein paar Angestellte waren verteilt an jeweiligen Maschinen und arbeiteten an verschiedenen Materialien. Schüchtern ging ich auf einen braunhaarigen Mann zu. Ich schätzte ihn Mitte zwanzig und er war ziemlich heiss.

"Entschuldigen Sie, wissen sie vielleicht, wo ich Connor finden kann? Ich müsste ihn unbedingt Mal sprechen...", sagte ich laut, weil er mich sonst nicht verstanden hätte. Er drehte sich zu mir um und runzelte nachdenklich die Stirn.

"Ja, natürlich. Er ist im hintersten Bereich, der Werkstatt.", erklärte er mir zögerlich. Ich nickte dankend und lief in die von dem Mann beschriebene Richtung. 

Jedoch fand ich dort niemanden. Hier hinten war es auch um einiges leiser. Suchend blickte ich mich ein wenig um. Ich entdeckte eine offene Tür auf der ein Schild mit der Aufschrift "Privat" stand. Als ob ich das Schild nicht gesehen hätte, drückte ich sie langsam auf.

Und ich bereute es. Das Bild das es mir danach bot war für mich wie ein Stich durchs Herz. Wahrscheinlich, weil es mich zu sehr an damals erinnerte.

Eine schwarzhaarige Schönheit klammerte sich an Connor und küsste ihn wild. Er erwiderte den Kuss und hatte seine Hände auf ihrer Hüfte platziert. 

Entsetzt schloss ich die Tür wieder. Mit aufgerissenen Augen drehte ich mich um und lief geradewegs in jemanden hinein.

"Da drin haben Sie eigentlich nichts verloren!", sagte eine mahnende, mir bekannte Stimme. Langsam drehte ich meinen Kopf nach oben und blickte in das Gesicht von dem Mann von vorhin. Ich erwiderte nichts und starrte ihn weiterhin erschrocken an. Ich klebte förmlich an seiner Brust. Amüsiert drückte er mich weg. 

"Das tut mir wirklich leid. Ich hätte Sie vorher vor Connor warnen sollen. Ich dachte natürlich, Sie wissen von seinen... Naja, "Affären"!" Er fuhr sich beschämt durch die Haare. Ja, er schämte sich für Connor! 

"Das ist schon ok. Ich hätte es eigentlich wissen müssen.", sagte ich leise. Verwunderung war in seinem Gesicht zu erkennen. Ich lächelte selbstbewusst, aus welchem Grund auch immer. Er lächelte zurück und musterte mich intensiv.

"Du bist Kathrins Schwester, nicht wahr?" Überrascht nickte ich, worauf er mir die Hand hinhielt. "Ich bin Taylor, ein Freund von Kathrin. Connor ist übrigens mein Neffe." Ich griff nach seiner Hand. "Amanda." Das war also Taylor. Wir sahen uns lange lächelnd an, bis es mir zu peinlich wurde und ich wieder das Wort ergriff.

"Ich glaube ich gehe jetzt..." Er nickte und verschwand auch gleich hinter einer Staubwolke. 

Nur schwer fand ich den Weg wieder nach draussen. Entweder lief ich irgendwelche riesigen Kerle oder etwas nahm mir die Sicht. Ich fragte mich wirklich, wie die Leute hier normal arbeiten konnten.

Als ich draussen war, biss ich mir erst mal auf die Zähne. Wieder an das, was früher passiert war, erinnert zu werden, tat verdammt weh. Es war wirklich komisch. Normalerweise interessierte es mich ‘nen' Dreck, was mit den Jungs passiert, mit denen ich mal was hatte. Aber bei Connor war es anders. Gut, er war meine erste, richtige Beziehung gewesen. Trotzdem sollte es mich nicht so sehr beschäftigen. Kathrin meinte immer, ich wäre bis heute nicht darüber hinweg gekommen, aber da irrte sie sich. Zumindest dachte ich das...

***

Es tut mir schrecklich leid, wirklich! Aber irgednwie wollte dieses Kapitel einfach nicht fertig werden. Ich kam einfach nicht zum schreiben. Immer wieder kam entweder etwas dazwischen oder aber ich fand einfach nicht Zeit zum schreiben. 

Und ich muss mich nochmals entschuldigen! Erstens, für das, dass das Kapitel so kurz ist und zweitens für das, dass es irgendiwe komisch ist. Keine Ahnung, es gefällt mir nicht... :/ Ich hoffe ihr nehmt es mir nicht allzu böse.

Hier findet ihr noch ein Bild von Amanda-------->

So viele reads!!!*O* YAAAY:DDD<3333 

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