Kapitel 2

119 2 2
                                    

Unten hörte ich ein Tür knallen.

"Hallo? Jemand zu Hause? Liebling? Prinzessin? Jungs?", fragte mein Vater.

Moment mein Vater? Sollte er nicht eigentlich erst Übermorgen nach Hause kommen? Egal. Ich stürmte aus meinem Zimmer, die Treppen runter und fiel meinem Vater um den Hals.

"Hallo Dad. Man habe ich dich vermisst! Wie war es? Die anderen sind nicht zu Hause. Mum ist noch arbeiten und geht im Anschluss Linus abholen und Leon ist noch beim Fußballtraining. Ich muss dir was erzählen und ich muss nachher ganz in Ruhe mal mit euch was bereden bzw. was fragen."

"Hallo Prinzessin. Ganz ruhig. Lass mich doch erst mal reinkommen und dann können wir ganz in Ruhe über alles reden, über was du reden willst", lachte er.

Okay, er hatte ja recht. Nach zwei Wochen Dauerarbeit, konnte man schon mal eine Pause brauchen. Ich ging also wieder nach oben und sah, dass ich zwei unbeantwortete Anrufe hatte von Leo. Ich rief sie zurück und nach dem zweiten Klingeln ging sie ran.

"Hey, du hattest angerufen, Sorry, mein Dad ist gerade...", fing ich an, doch Leo unterbrach mich.

"Timo ist so ein Arschloch."

"Wieso? Was ist passiert?", fragte ich sie entsetzt.

"Erst waren wir noch ein bisschen in dem Café und er war total charmant und hat mir alle Wünsche von den Augen abgelesen. Als wir aus dem Café raus sind, haben wir beschlossen noch im Park spazieren zu gehen. Alles war total schön und er hat mich gefragt, ob ich noch zu ihm mit will. Ich war so geblendet von seiner charmanten Art, dass ich einfach zugestimmt habe. Wir sind dann zu ihm..."

"Leo, dass weiß man doch, dass man nicht mit einem wildfremden Typen mitgehen soll", sagte ich vorwurfsvoll.

"Jaja, lass mich zu ende erzählen. Wir sind dann auf jeden Fall zu dem hin und er hat uns was zu trinken geholt. Wir haben ein bisschen geredet und er ist mir immer näher gekommen. Ich bin dann immer ein Stück weg gerückt. Irgendwann konnte ich nicht mehr ausweichen und da fing er an meinen Oberschenkel an zufassen. Ich habe die Hand die ganze Zeit weggetan, doch er hat nicht aufgehört und irgendwann hab ich dem gesagt, der soll das lassen und er meinte, ich solle mich nicht anstellen und ich wolle es doch auch. Und dann ist seine Hand weiter nach oben gerutscht und er wollte mich küssen. Ich bin dann aufgesprungen, habe dem eine geknallt und bin abgehauen. Er ist genau so ein großes Arschloch, wie alle anderen Typen."

"Oh mein Gott", waren meine einzigen Worte.

Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Was sagte man auchin so einem Moment? Am anderen Ende fing Leo an zu weinen.

"Es war so schlimm."

"Okay, warte! Ich mach mich jetzt sofort auf den Weg und bin in fünf Minuten bei dir", sagte ich und legte auf.

Schnell lief ich runter und rief meinem Vater zu, dass ich ganz dringend zu Leo müsse.

"Okay, ruf uns an, wenn du abgeholt werden willst", hörte ich meinen Vater rufen, bevor ich aus der Haustür rannte.

Ich warf mein Fahrrad schon fast in den Vorgarten von Leo's Eltern und klingelte. Ihre Mutter öffnete mir. Ich lief mit einer kurzen Begrüßung an ihr vorbei, die Treppen nach oben, in Leo's Zimmer und direkt in ihre Arme. Ich umklammerte sie und hätte sie am liebsten nie wieder los gelassen.

"Es tut mir so Leid", sagte ich und umarmte sie noch etwas fester.

Sie schluchzte auf.

"Ich dachte wirklich, er wäre anders. Aber anscheinend sind alle Typen auf der Welt Arschlöscher. Am besten wird es sein, ich werde einsam und kaufe mir dann 10 Katzen", schluchzte sie.

Get out of my mindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt