Kapitel 9

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Ich wachte auf, bevor mein Wecker überhaupt die Chance hatte zu klingeln. Die halbe Nacht konnte ich schon nicht schlafen und das hatte nur einen Grund. Heute war der letzte Schultag. Das hieß ich bekam heute nicht nur mein Zeugnis, sondern ich würde mit Leo nach London fliegen. Voller Vorfreude sprang ich fast schon aus dem Bett und ging ins Badezimmer, um mich fertig zu machen.

„Guten Morgen“, flötete Mum, als ich eine drei viertel Stunde später in die Küche kam und mich an den Tisch setzte.

„Guten Morgen“, antwortete ich mit einem breiten Grinsen.

Dad sah mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an und auch Linus und Leon sahen mich skeptisch an.

„Ist alles okay mit dir?“, fragte Dad dann auch.

„Ja, warum?“

„Naja, du bist der größte Morgenmuffel den ich kenne und jetzt kommst du quasi runter geschwebt, da wunder ich mich ein wenig“, lachte er.

„Das könnte daran liegen, dass ich heute nach London fliege“, flötete ich und fing an mein Frühstück zu essen, ohne noch weiter drauf ein zu gehen.

„Also wann soll ich heute bei euch sein?“, fragte Leo zum x-ten Mal.

„Wie schon gesagt, wir kommen dich abholen, sonst musst du die ganzen Koffer schleppen. Wir sind so gegen 2 Uhr bei dir“, lachte ich.

Leo wurde leicht rot, da sie anscheinend bemerkt hatte, dass sie diese Frage schon des Öfteren gefragt hatte.

„Okay, dann bis später“, sagte sie schließlich, als sie aus dem Bus steigen musste.

Wenige Haltestellten später mussten auch David und ich austeigen. Wenn wir uns schon 6 Wochen nicht sehen konnten, wollten wir wenigstens noch die letzten paar Stunden zusammen verbringen.

„Du rufst mich sofort, und mit sofort meine ich sofort, an, wenn ihr gelandet seid und bei Niall oder wem auch immer im Auto sitzt, okay?“

„Jetzt hör auf, David. Du hörst dich an, wie Mum. Aber damit du beruhigt bist. Ja, ich werde dich sofort anrufen, wenn wir gelandet sind“, meinte ich grinsend und ergriff seine Hand.

„Komm, wenn wir uns jetzt nicht beeilen bekommen wir kein Mittagessen.“

Mit dem Worten rannte ich los und zog David hinter mir her.

„Die Passagiere des Fluges 507 nach London treffen jetzt bitte alle an einem der Kontrollpunkte ein. Vielen Dank“, erklang die freundliche Stimme einer Frau aus dem Lautsprecher.

Dann hieß es wohl jetzt, sich zu verabschieden. Als erstes ging ich zu meinen Brüdern. Ich drückte Linus fest an mich.

„Pass auf Leon auf, dass er nicht einfach so in mein Zimmer geht und herumschnüffelt“, versuchte ich fröhlich zu klingen, doch man merkte meiner Stimme an, dass ich kurz vor den Tränen stand.

„Mach ich, wenn du mir versprichst, Louis viele Grüße von seinem kleinen Kumpel zu bestellen.“

„Versprochen“, sagte ich und drückte ihn ein letztes Mal.

„Bis bald, Leon. Ich werde mich bei euch melden und ich weiß jetzt schon, dass ich euch wahnsinnig vermissen werde.“

„Ich dich auch, kleine Schwester.“

Er drückte mir einen Kuss auf meine Haare und ich ging weiter zu Mum und Dad.

„Ruf mich sofort an, wenn du angekommen bist und melde dich bitte jeden Tag, per SMS oder ruf uns an. Ich werde dich so sehr vermissen. Aber macht euch eine schöne Zeit, genießt sie.“

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