° Kapitel 6 °

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PoV Jim

Als ich mich nach einer Weile wieder von der Arbeit ab wendete, nehme ich ein leises gleichmäßiges Atmen im Raum wahr. Stimmt ja, Elizabeth ist noch hier. Als ich meinen Blick zu ihr hinüberschweifen lasse, entwischt mir ein kleines Lächeln. Zusammen gerollt liegt diese auf meiner Couch, schläft und lächelt dabei. Ihr Blick ist friedlich und unschuldig. Soll ich sie wecken oder doch lieber liegen lassen? Ich könnte sie auch in ihr Zimmer tragen.

Nachdem ich mehrere Minuten bloß sinnlos darüber nachgedacht hatte, was ich hier gerade überhaupt tue, habe ich mich dazu entschlossen wieder Jemanden zu foltern. Ich habe das schon zu lange nicht mehr gemacht. Viel zu viel kostbare Zeit hatte ich in das Projekt 'Sherlock' finanziert.

Ein Lächeln schleicht sich auf meinen Lippen. Langsam stehe ich auf und gehe zu einem Großen verschlossenen Schrank im Zimmer. Mit einer meiner Karten öffne ich diesen. Darin sind Waffen und Messer gelagert und welche nur darauf warten genutzt zu werden. In dem Licht spiegelnde Messer lächeln mich an und auch die Pistolen sind geputzt und ordentlich eingeräumt. Immer wieder herrlich dieser Anblick. Mein Lächeln wird noch ein wenig großer als ich mein Lieblingsmesser herausnehme und in Richtung einer auch wieder zu geschlossenen Tür gehe.

Komplette Finsternis umschließt mich, als ich die Tür öffne und ich nehme ein weiteres leises atmen wahr. Ich schnipse und sofort geht das Licht an. Vor mir ist ein ziemlich verdreckter Raum aus Beton Wänden und Boden, in der Mitte es Raumes sitzt ein Mann auf einem Stuhl gefesselt. Seine Augen sind geschlossen und sein Kopf hängt kraftlos auf seinen Schultern. Wahrscheinlich ist er noch erschöpft von dem letzten Mal, doch das ist mir gerade egal. Seine einzige Aufgabe war Informationen über Elizabeth herauszurücken. Vorsichtig und leise schließe ich die Tür, ich muss Elizabeth schließlich nicht wecken. Mit dem Messer in der Hand gehe ich langsam auf ihn zu.

Erst stupse ich ihn, fast schon sanft, gegen den Oberkörper. Doch er reagiert nicht. Tot ist er nicht und allzu schwer verletzt auch nicht, will er sich tot stellen? Ich stupse ihn schon wesentlich stärker an und etwas wippt der Stuhl hin und her. Ein erschrockenes Aufatmen verrät mir, das er wach ist. "Ich weiß, dass sie wach sind." Rede ich einfach in den Raum hinein und laufe um den Stuhl in sehr langsamen Schritten herum.

"Bitte lassen Sie mich gehen." Fleht er sofort um sein Leben. Selbst wenn ich es wollen würde, konnte ich ihn nicht mehr so leicht gehen lassen. Er weiß einfach zu viel. Mit ruhigen und langsamen Schritten gehe ich um ihn herum und sehe, wie sein Körper vor Angst bebt. Mit der Hand, mit welcher ich mein Messer festhalte, streife ich seinen rechten Arm. Das Messer zerschneidet seine Haut, als sei sie weiche Butter.

Sein langgezogenes Zischen nimmt den Raum ein. Sein Arm ist bereits von Schnittwunden übersät, welche von den früheren Folterungen stammen. Wenn er mit mir reden würde, würde das alles viel schneller und einfacher gehen. Als ich mein Messer wieder von seinem Arm nehme, atmete er erleichtert aus.

Ich hingegen bückte mich vor ihm hin und sehe mir mein blutbeschmiertes Messer an. "Du hast es ja ganz dreckig gemacht.." Sage ich gespielt traurig und streife sein Blut an seiner Hose ab. 'Aus versehen' Schneide ich seine Hose und ein Teil seiner Haut durch. Als ich zum wiederholten male, sein Zischen höre, werde ich Leicht aggressiv und ramme mein Messer in seinen Oberschenkel. Als er dadurch aufschreit, schlage ich ihm ins Gesicht. „Ich weiß, dass sie es mir sagen wollen" Summe ich vor mir her. Langsam tropft Blut  aus seiner Nase heraus. "Ich werde ihnen nicht antworten!" Entgegnet er mir bloß.

Doch bevor ich antworten kann werde ich durch ein Räuspern unterbrochen. Gefährlich langsam drehe ich mich um. Doch entgegen meiner Erwartungen steht dort nicht Sebastian oder irgendein Geschäfts Mann, sondern Elizabeth. Ich hätte wohl nicht so laut sein dürfen. Doch wieder entgegen meiner Erwartungen ist sie nicht geschockt oder angeekelt, sondern viel mehr interessiert. Ich habe vielleicht doch ein falsches Bild von ihr. Vielleicht ist sie genauso wie ich in Erinnerung hatte.

"Ich hoffe, ich wache nicht jedes Mal so auf." Sagt sie jedoch bloß und versuchte genervt zu wirken. "Willst du auch?" Stelle ich ruhig eine Gegenfrage. Der Mann neben mir fängt an heftig seinen Kopf zu schütteln, weshalb ich mein Messer aus seinem Oberschenkel riss und in seinen Unterarm hinein bohrte. Als er noch ein Mal schreit bemerkte ich, dass ich ihn auch einfach einen Klebestreifen auf den Mund hätte kleben können, doch dann hätte er schlechter antworten können. Verwirrt betrachtet sie erst mich und dann den Mann hinter mir, doch anstatt zu antworten schüttelt sie ihren Kopf und geht wieder weg.

Erstaunlich das sie so locker damit umgeht. "Warum nicht?" Frage ich ihr hinterher, doch erwartete nicht wirklich eine Antwort. Kurz hole ich mir Klebeband von meinem Schrank und klebe es ihm über seinen Mund. Danach schließe ich wieder die Tür und gehe zu Elizabeth, welche gemütlich auf meiner Couch sitzt. Ich stelle mich vor ihr hin, warum ist sie eigentlich die ganze Zeit in meinem Zimmer? Diese Frage stelle ich ihr dann auch.

"Wenn du mich nicht hier haben willst, dann geh ich eben." Erwidert sie bloß und verlässt mein Zimmer. Ich setze mich danach wieder auf meinen Stuhl an meinen Schreibtisch und gucke nach meinen Zielpersonen. Nach einer sehr langweiligen Stunde drücke ich die Entertaste und sehe, wie einer der Zielpersonen leblos umkippt. Guter Kopfschuss.

Den hat bestimmt Sebastian gemacht, er ist der beste Scharfschütze den ich besitze. Und es ist immer wieder spaßig mit anzusehen wie Jemand stirbt. 

In den nächsten zwei Stunden bringe ich noch zwei weitere um, bis ich keine Lust mehr darauf habe. Ich schließe mein Laptop und mache wieder meine Augen zu.

Als ich dieses Mal nach unten gehe, ist es nicht mehr so verstaubt wie das letzte Mal. Der Leder Sesseln scheint leer und auch nicht benutzt. Warum war Sherlock das letzte Mal hier? "Warum bin ich hier?" Flüsterte eine Stimme selbstbewusst an meinem Ohr. Verwirrt drehe ich mich um meine eigene Achse. Irgendwo her kenne ich doch diese Stimme. Als ich mich wieder Richtung Sessel drehe, sitzt Sie dort. Elizabeth.

"Was machst du denn hier?" Stellte ich meine, auf der Hand liegende Frage, in den Raum. "Die bessere Frage ist jedoch, warum willst du mich hier haben?" Stellt sie eine Gegenfrage. "Ich will dich nicht hier haben!" Kontere ich und versuche nicht komplett aus der Fassung zu kommen. "Wenn du recht hättest, warum bin ich dann hier?" Es ist mein Gehirn und meine Gedanken, normalerweise sollte ich das unter Kontrolle haben. "Verschwinde." Murmel ich bloß. "Dann zwing mich doch dazu.." Ich ignoriere Sie und setze mich auf dem Sessel, woraufhin sie einfach verpufft. Ich nehme mir eines der vielen Bücher und lese daraus.

Nach einer Weile schlage ich es wieder zu und sehe auf, Elizabeth.

"Was willst du?" Fange ich genervt das Gespräch an. "Du willst doch offensichtlich etwas von mir." Redet sie weiter. "Ich will nichts von dir!" Versuche ich mich selbst zu überzeugen. "Ich denke eher, dass du mich durchaus interessant findest." Entgegnet sie und ich schlucke. Ob es ihr echtes Ich es auch weiß? "Was ist es? Meine Intelligenz? Mein Aussehen? Meine Denkweise? Unsere Vergangenheit?" "Was denkst du?" Versuche ich es ein wenig hinauszuzögern. "Ich denke dasselbe wie du, vergiss das nicht!"

Moriarty | SherlockWo Geschichten leben. Entdecke jetzt