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PoV Elizabeth
So wie ich hergebracht wurde, werde ich auch wieder weggebracht, mit einem schwarzen edlen Auto werde ich nun in die Stadt gefahren. Ich lasse mich mit Absicht nicht direkt zur Baker Street fahren, sondern vor einem Einkaufszentrum. Da es dann doch schon ein wenig verdächtig wäre, mit solch einem Gefährt dort aufzukreuzen und ich außerdem für mein Verschwinden noch eine Erklärung brauche. Und diese Erklärung steht direkt vor mir. Schnell steige ich dem Auto wieder aus und betrachte meine Notlösung. Ich möchte gerade den ersten Schritt zur Tür gehen, da werden auf einmal mindestens die Läden dunkel. Was ist das? Ein kurzer Blick auf mein Handy verrät mir diese Frage. Es ist bereits nach 23 Uhr, die Läden machen zu. Nachdenklich schlage ich den Weg zur Baker Street ein. 'Ich könnte sagen, dass ich mir die Stadt angeguckt hatte und dann einkaufen wollte und nichts gefunden habe. Klingt doch nac,-' Inmitten meiner Gedanken werde ich von einer Telefonzelle unterbrochen. Verwundert schaue ich diese ein oder zwei Sekunden an, lauf dann jedoch unberührt weiter. 'Das klingt doch nach einem guten Plan' Setze ich meine Gedanken fort. Kurze Zeit später höre ich noch eine weitere Telefonzelle Klingeln. Soll ich? Doch bevor ich weiter darüber nachdenken kann, geht ein junger Mann hinein, doch sobald seine Hand das Telefon ergreifen will, hört das klingel auf. War es vielleicht für mich gedacht? Ach Quatsch! Wer will denn schon mit mir reden? Und dann auch noch an einer öffentlichen Telefon Zelle?! Den restlichen Weg über passiert nichts Ungewöhnliches. Anscheinend hatte ich es mir nur eingebildet.
Als ich die Straße zur Bakerstreet einbiege sehe ich bereits schon, dass im Wohnzimmer Licht leuchtet und dort jemand andauernd hin und her läuft. Und gleichzeitig, je näher ich der Wohnung komme auch eine immer deutlicher werdende, wunderschöne Geigen Melodie, höre. Einer von Ihnen spielt Geige? Wow, das hatte ich nicht von ihnen erwartet. Vor der Haustür bleibe ich einige Sekunden still stehen und lausche der Melodie. Sie ist wunderschön. Wie lange derjenige wohl schon Geige spielt? Ich kann mir vorstellen das Sherlock es spielt. Zu ihm passt dies viel mehr als zu John. Diese gewisse Harmonie, die dieses Lied ausstrahlt der Schwarzhaarige auch immer aus. Doch als das Stück zu Ende ist, entscheide ich mich, da ich ja kein Schlüssel habe, zu klingeln. Eine alte Lady, die sich als Misses Hudson zu erkennen gibt, tritt zur Tür und umarmt mich herzlich. Macht sie das immer so? Leicht verwirrt erwidere ich die Umarmung. Nach mir viel zu langen Sekunden löst sie sich nun wieder von mir und ruft kurz den Jungs, dass ich doch wieder da sei. "Geh doch schon einmal nach oben, ich bringe euch gleich Tee" 'Typisch britisch' Überkommt mich das Vorurteil. Mit langsamen Schritten steige ich die Treppen nach oben. Obwohl ich die schnellen Schritte hinter der Tür höre, gehe ich, mir aus unergründlichen Gründen, nicht zur Seite. Und so wie es nun einmal passieren muss, öffnet John mit aller Kraft die Tür so, dass ich sie direkt ins Gesicht bekomme. "Au!" Zische ich bloß leise als mich der Schmerz erreicht.PoV Sherlock
Seit gut einer gesamten Stunde muss ich mir die nervigen Schritte von John anhören. Seit nun der gesamten Stunde läuft er hin und her und ist völlig außer sich. Unsere Klientin oder was auch immer sie genau ist, ist auf einmal weg gewesen. Ich denke er übertreibt ein wenig und macht sich wieder einmal viel zu viele Sorgen. Um meinen Kopf wieder frei zu bekommen, schnappe ich mir meine Geige und fange an zu spielen. Es ist nicht irgendein Lied das ich spiele, es ist Johns Lieblingslied. Es ist das Lied von John und Marys Hochzeit, welches ich selbst komponiert hatte. John fängt augenblicklich an etwas langsamer zu laufen und scheint sich zu erinnern. Ein leichtes Lächeln bildet sich auf meinen Lippen, endlich entspannt er sich ein wenig. Es hat mich schon selbst ganz verrückt gemacht ihn so zu sehen. Als das Stück zu Ende ist, hört man unten Miss Hudson reden und ich gucke John an, dieser jedoch ist so in Gedanken, dass ich mich erst räuspern muss, bevor er wieder aus seinen Gedanken kommt.
Doch als nun endlich sein Gehirn wieder funktioniert, sieht man ihn schon richtig an das ihm ein Licht aufgeht. Mit schnellen Schritten geht er zur Tür und öffnet sie. Und bevor er sich versieht, hat er ihr mit der Tür die Nase blutig geschlagen. Mit schnellen Schritten laufe ich mit einem Taschentuch zu ihr hin und biete es ihr an, welches sie sofort dankend annimmt. Während er sich zwischen Entschuldigen und Vorwürfe machen nicht entscheiden kann, setzt sich Elizabeth auf die Couch. Nach Minuten langen schweigen von Elizabeth und mir, welchen nur durch die verzweifelten Versuche von John ein Gespräch anzufangen unterbrochen wurden, fangen auch wir an zu reden: "Geht es wieder?" Von ihr jedoch kommt bloß ein Nicken und ein Brummen, während sie ihr Taschentuch voller Blut in ihrer Schwarzen Strickjacke verstaut. Sie scheint komplett in Gedanken zu sein und nicht reden zu wollen, doch ehrlicherweise ist es mir gerade egal. Wo war sie denn? Es kann ja auch nicht sein das sie, ohne etwas zu sagen, Stunden lang einfach weg ist und dann erst spät in der Nacht wiederkommt. Als Klientin könnte sie jederzeit von dem Mörder ihres töten Freundes mitgeschleppt werden!
"Wo waren sie?" Versuche ich nicht all zu aufgebracht zu klingen. Leicht erschrocken weicht sie zurück. Leicht bedrückt sieht sie auf ihre Hände. "Wir hatten uns Sorgen gemacht." Versuche ich es ein weiteres Mal etwas sanfter. Eigentlich hat sich nur John hauptsächlich Sorgen gemacht. Ich hatte Angst das mein Fall dann zu Ende wäre, wenn Sie tot aufgefunden wird. Sie blickt mir wieder in die Augen, ihr laufen Tränen die Wangen entlang. Sherlock, nicht darauf hereinfallen, das ist geschauspielert!"Ich wollte ihnen keine Sorgen machen, es tut mir leid! Wirklich! Ich wollte mir bloß die Stadt angucken..." Mit einem Schluchzen unterbricht sie ihre Lüge. Und obwohl mein Verstand mich anschreit das, das kompletter Schwachsinn ist, sehe ich sie Verständnis voll an und nicke. Fürs Erste wäre es nicht klug zu versuchen die Wahrheit aus ihr herauszupressen. "Ok, doch sagen sie das nächste Mal Bescheid, John ging nämlich mit seiner Nervosität auf die Nerven." Mit einem Vorwurfsvollen blick guckt mich nun John an. Ich ignoriere einfach seinen Blick und spreche weiter. "Sie können in meinem Zimmer schlafen, ich werde es heute Nacht vermutlich nicht benutzen" Damit deute ich in Richtung meines Zimmers. Die Angesprochene nickt leicht und wischt sich mit ihren Handrücken ihre Tränen weg, bevor sie aufsteht und sich in das Zimmer begibt. Vielleicht ist es auch einfach nur wieder mein Bruder Mycroft gewesen, der ihr ein Angebot gemacht hat. Doch selbst wenn, weshalb macht sie das so nachdenklich? Vielleicht ist sie auch entführt worden! Sherlock! Ermahnt mich die Stimme von meinem älteren Bruder, in meinem Kopf. Am besten ich frage sie morgen früh danach. Doch erst einmal muss ich mich auf den Weg in die Pathologie machen, um den ehemaligen Freund von meiner Klientin zu untersuchen, vielleicht finde ich etwas bei ihm.
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Moriarty | Sherlock
Hayran KurguZwei Seiten. Wie gut und Böse. Für welche wird Sie sich entscheiden? Ein Fall und eine Frau, welche Erinnerungen wach rufen die vielleicht verborgen gelassen hätten sollen.