IT IS WHAT IT IS » LOUIS TOMLINSON

21. IRRTUM UND SCHOKOSAHNE

Die Tränen waren kurz davor meine Augen zu verlassen. Ich hatte einen starken Filmriss und mein Kopf brummte. Was war genau passiert? Wieso war ich nackt? 

Die Person neben mir schien ebenfalls sichtlich geschockt zu sein.

"Zayn? Was machst du denn hier? Nein, Nein warte! Was machen wir hier?", fragte ich leicht panisch und bemerkte wie sich mein Puls ungewollt verschnellerte.

"Ich weiß es nicht."

"Haben wir...?", hakte ich erneut nach, traute mich aber nicht meinen angefangenen Satz zu vollenden.

"Oh nein...! Ich ahne Schlimmes... ich muss wegen des ganzen Alkohols wohl gedacht haben, dass du Nesrin bist!"

Sofort klarte sich alles auf. Wir waren gestern Abend beide völlig betrunken gewesen und hatten miteinander geschlafen. Scheiße. Mittlerweile glaubte ich wirklich daran, das Pech förmlich anzuziehen.

"Ich habe dich für Louis gehalten", gestand ich kleinlaut. 

Er schaute mich an.

"Also haben wir...?", vergewisserte er sich noch einmal. 

"Zayn, ich glaube schon..."

Wir waren beide erstmal ein bisschen fassungslos; keiner wusste so genau, was er dem anderen sagen sollte. Das konnte doch nicht sein! Dieser verdammte Alkohol! Ich hatte tatsächlich gerade - oder besser gesagt vorhin - mit dem Freund meiner besten Freundin geschlafen!

"Ich bin geliefert", dachte ich und kam damit meiner inneren Stimme zuvor.

"Bist du nicht, Serena." Toll ich hatte wie immer laut gedacht. Die ganze Situation konnte ja nicht noch schlimmer werden! Hoffentlich meinte das Schicksal nicht schon wieder, mir etwas beweisen zu müssen.

"Wie viel Uhr haben wir?", fragte ich aufgeregt.

"Keine Ahnung. Ich glaube auf jeden Fall, dass es schon nach fünf Uhr ist, da die Sonne bereits aufgegangen ist. Wir sollten einfach abhauen und versuchen alles zu vergessen!"

Mit dem letzten Satz sprach er mir wortwörtlich aus der Seele.

"Es tut mir so verdammt leid, Zayn."

Das meinte ich wirklich ernst: mir tat es so unbeschreiblich leid. Ich hatte das Glück der beiden komplett auf Eis gelegt. Wieso hatte ich es gestern nicht gemerkt? Der Typ hatte doch braune Haare gehabt! Scheiße... verdammt scheiße und leider auch nicht mehr rückgängig zu machen.

Meine Klamotten lagen am Boden verstreut.

Ich zog sie mir einfach irgendwie drüber, Zayn machte das Gleiche. Dann richteten wir alles wieder hin. Erst jetzt fiel mir auf, wo wir waren: im Krankenzimmer. Ich fühlte mich so unendlich schlecht, dafür gab es gar keine Worte. 

Vor dem Haupteingang der Schule blickten wir uns vorsichtig um; glücklicherweise war niemand zu sehen.

"Okay, dann...ja. Wie gesagt; lass uns die Sache einfach komplett vergessen", fing er an.

"Gute Idee!", pflichtete ich ihm bei und nickte eifrig. 

"Ich gehe dann mal nach Hause, schließlich müssen wir in weniger als drei Stunden wieder hier sein... ist ja leider erst Freitag."

Freitag? Ich würde später wieder arbeiten gehen. Gut! So musste ich nicht allzu viel Zeit mit Nesrin verbringen. 

Moment!

"Ich kann jetzt aber nicht nach Hause."

"Wieso nicht?", fragte er und sah mich an. Seufzend sah ich ihn an, nur um den Blick danach sofort wieder abzuwenden. "Weil ich jetzt nicht zu Nesrin kann. Mein Gewissen würde mich in Stücke zerreißen."